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Angst im Paradies

Angst im Paradies

Titel: Angst im Paradies Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cathy McAllister
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waren, legte ich mich auf das Sofa. Mir kam das alles noch wie ein Traum vor. Ein schlechter Traum! Doch ich wusste, ich würde nicht aufwachen, noch würde ich je vergessen. Mit der Zeit würde es in den Hintergrund geraten, aber jetzt war das Geschehene noch bei jedem Gedanken. Immer wieder kamen Bilder, Eindrücke, die mich in die schreckliche Situation zurück versetzten. Ich schloss die Augen, doch die Bilder verfolgten mich. Ich meinte, sein Aftershave zu riechen und schnüffelte kritisch an meinen Klamotten. Roch ich noch nach ihm? Ich musste diese Sachen loswerden und ich musste duschen. Mit weichen Knien stand ich auf und ging ins Bad. Es war nicht einfach, doch ich s Kh, ch chaffte es, meine Kleidung auszuziehen und mich unter die Dusche zu stellen. Ich duschte und wusch mich so lange, bis ich von dem kalten Wasser ganz durchgefroren war. Dann wickelte ich mich in ein Handtuch und ging zurück ins Wohnzimmer.
    *
     
    Ich hörte, wie der Schlüssel ins Schlüsselloch gesteckt und herumgedreht wurde. Mein Herz klopfte. Was würde er sagen, wenn er mich so sähe? Ich hatte mittlerweile einen Blick in den Spiegel werfen können und den Blick sofort wieder bereut. Ich sah furchtbar aus, wie ein Monster aus einem Zombiefilm.
    Die Tür wurde geöffnet und Schritte kamen durch den kleinen Flur, dann erschien seine Gestalt im Türrahmen des Wohnzimmers. Er sah übernächtigt und zerknittert aus. Er erblickte mich und erstarrte. Mein Herz tat einen nervösen Hüpfer. Ich konnte seinen Blick nicht ertragen, wusste ich doch zu genau, was er vor sich sah. Ich konnte sein Entsetzen nicht verkraften und schaute zu Boden. Ich schluckte, wollte etwas sagen, doch meine Stimme versagte und so entwich meinen Lippen nur ein krächzender Laut.
    Modou hatte sich derweil wieder gefasst, er kam auf mich zu und kniete mit ernstem Gesicht vor mir nieder, fasste mich vorsichtig unter dem Kinn und hob es an.
    „Bei Allah, was ist nur mit dir passiert?“, keuchte er.
    Tränen liefen über meine Wangen. Wie sollte ich ihm nur erklären, was mir widerfahren war? Selbst wenn mir das Sprechen nicht so entsetzliche Schmerzen bereiten würde, hatte ich keine Ahnung, ob ich jemals in der Lage sein würde, über das Erlebte zu sprechen.
    Modou schien meine Not zu erkennen. Er seufzte und nahm meine Hände in seine.
    „Ist schon gut. Wir reden ein anderes Mal darüber. Komm, leg dich erst mal ins Bett und ich mache dir eine heiße Milch.“
    Erleichterung durchflutete mich und ich ließ mich von ihm ins Schlafzimmer führen. Ich legte mich auf das breite Bett und genoss die Berührung des kühlen Satinlakens auf meiner Haut. Die ganze Zeit hatte ich das beängstigende Gefühl gehabt, ich wäre von dieser Welt und seinen Dingen irgendwie abgeschnitten, als wäre ich nicht mehr Teil dieser Welt. So, als hätte ich den Boden unter den Füßen verloren und schwebte hilflos herum, ohne jegliche Kontrolle. Das kühle Laken schuf eine Verbindung zwischen mir und der Welt. Ich hatte wieder Bodenkontakt, fühlte mich endlich wieder sicher. Ich hatte zwar immer noch Schmerzen und fühlte mich grässlich, doch schien es mir nun möglich, damit klarzukommen.

    Modou brachte mir die heiße Milch und half mir, mich aufzusetzen. Fürsorglich legte er mir ein Kissen hinter den Rücken, damit ich es bequem hatte. Ich trank in kleinen Schlucken. Die warme Milch wirkte angenehm beruhigend und machte mich schläfrig. Modou nahm mir die leere Tasse ab und stellte sie auf den Nachttisch.
    „Möchtest du etwas essen?&ldq Kas v huo;, fragte er.
    Ich schüttelte den Kopf, ich verspürte keinen Hunger. Vielmehr erzeugte der Gedanke an Essen eine leichte Übelkeit in mir.
    Modou half mir, mich wieder hinzulegen, dann bereitete er eine leichte Decke über mir aus und küsste mich auf die Stirn.
    „Ich habe Omar die vorübergehende Leitung für das Julies Diner übertragen, bis du wieder fit bist“, berichtete er. „Ich fahr kurz hin und schaue nach dem Rechten. Kann ich dich hier ein oder zwei Stunden allein lassen?“
    Ich nickte. Ich hatte schon an das Restaurant gedacht und mir Sorgen gemacht, so war ich froh, dass er scheinbar alles im Griff hatte.
    „Ich leg dir dein Handy hier auf den Nachttisch. Du brauchst mich nur anzuklingeln, wenn was ist. Du brauchst nichts zu sprechen, piep mich nur an, dann komm ich sofort heim, o.k.?“
     
     



Kapitel 8
     
    D rei Tage später klopfte es an der Haustür. Ich war allein zu Hause, denn Modou verbrachte jetzt etwas

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