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Angst ist dein Tod - Ephron, H: Angst ist dein Tod - Come and Find Me

Angst ist dein Tod - Ephron, H: Angst ist dein Tod - Come and Find Me

Titel: Angst ist dein Tod - Ephron, H: Angst ist dein Tod - Come and Find Me Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hallie Ephron
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streckte einen Arm nach ihr aus. »Ich liebe dich.«
    Die Worte klangen für sie wie eine schrille Dissonanz. Sie unterdrückte die Tränen. »Tust du nicht, und das weißt du. Ich weiß nicht einmal, ob du überhaupt lieben kannst.«
    Daniel starrte sie an, als sähe er sie zum ersten Mal. »Ich brauche dich.«
    Ja. Das klang schon eher nach ihm. Daniel hatte seinen eigenen Tod vorgetäuscht, seine Fingerkuppen manipuliert, sich dem Plan verschrieben, die DNA -Datenbanken in Verruf zu bringen. Aber er brauchte einen Partner, der mit mindestens einem Bein in der realen Welt stand, um den Weg für das Chaos zu bereiten, das er als nächstes anrichten wollte. Er hatte Jake verloren. Sie war seine letzte Hoffnung.
    Konzentriere dich auf den Augenblick, sagte sie sich, während sie sich zum nächsten Eisen hinaufhangelte, den Halt darüber ergriff und den nächsten Schritt wagte. Und dann noch einen und noch einen, bis sie sich auf halber Höhe an der Wand befand.
    Wieder ein Krachen, dann das Kreischen von Metall, als würde sich ein Scharnier lösen.
    Diana erstarrte, klammerte sich an der Wand fest.
    »Komm schon! Du schaffst das«, sagte Daniel. »Du schaffst alles, wenn du es nur willst.«
    Sie kletterte weiter. »Ich komme nach, warte draußen auf mich!«
    Sie sah wieder hinauf, aber er war verschwunden. Als sie die Luke erreicht hatte, hörte sie Daniels Schritte auf der Metallbühne am oberen Ende der Außentreppe. Dort wartete er auf sie, in der Gewissheit, dass sie jeden Augenblick an seiner Seite war.
    »Tut mir leid, Daniel«, flüsterte sie. »Dieses Mal bist du allein.«
    Sie hielt sich mit einer Hand an einem Eisenstab fest und schlug die Lukentür mit der anderen zu. Dann schob sie den Riegel vor. Keuchend verharrte sie einen Moment.
    Von der anderen Seite hörte sie Daniel dagegenschlagen. »Diana!«
    »Lauf!«, schrie sie. »Sie sind da!«
    Dann ein Krachen von unten. »Daniel!« Jakes Stimme war so laut, dass es klang, als sei er bereits im Silo. Die Tür hatte sich deutlich verbogen und würde in wenigen Sekunden ganz nachgeben.
    Diana tastete sich zu dem nächstniedrigeren Eisen vor. Tische, Stühle und Computer unter ihr wirkten winzig klein. Sie zögerte, war verwirrt, alles um sie herum schien sich zu drehen.
    Loslassen konnte sie nicht. Sie musste sich zusammenreißen. Halt dich fest! Überleg nicht lange, Kleines.
    Sie wandte den Blick zur Gipswand, sah die Vertiefungen und unregelmäßigen Stellen, die nur aus unmittelbarer Nähe zu sehen waren. Sie stellte sich die Eisenstäbe vor, wie sie über und unter ihr in regelmäßigen Abständen aus der Wand hervorstanden. Das waren ihre Ziele, und wenn sie traf, würde das Klingeln von Münzen ertönen, wie in den ersten Videospielen, die sie als Kind gespielt hatte. Und jede Münze würde ihren Punktestand erhöhen.
    Falls … nein, wenn sie den Boden erreichte, würde sie die Prinzessin endgültig aus den Klauen der Trolle befreien.

36
    A ls die Silotür aufflog, kauerte Diana unter einem Tisch. Sie schrie auf, als der Feuerlöscher an ihr vorbeisauste und gegen die Wand krachte.
    Sie hatte gerade noch Zeit gehabt, die Systemuhren umzustellen und Pam eine eilige SMS zu schicken, um ihr zu sagen, dass sie die Live-Aufnahmen der Überwachungskameras wieder aktivieren konnte. Sie musste sich eigentlich mit Ashley in Verbindung setzen, aber Jakes vorzeitige Rückkehr hatte alles auf den Kopf gestellt. Sie konnte nur hoffen, dass sie es schaffte, Jake im Ungewissen zu lassen.
    »Daniel!«, schrie Jake, als er ins Silo stürmte. Er blieb stehen. »Daniel?« Er drehte sich um die eigene Achse und entdeckte schließlich Diana unter dem Tisch.
    »Jake?« Diana kroch hervor. »Bist du allein? Ich dachte … Gott sei Dank …« Sie stand auf, griff sich mit der Hand an den Hals und keuchte. »Ich habe die Tür verriegelt. Ich hatte Angst …«
    »Warum hast du mich nicht reingelassen?«
    »Ich konnte nicht glauben, dass du so schnell zurück warst.«
    »Ich habe eine Maschine früher genommen.«
    »Tut mir leid. Ich dachte, es sei eine Falle.«
    »Eine Falle? Hast du mich nicht rufen hören? Du verrückte …« Er hielt inne und sah sich um. »Wo ist Daniel?«
    »Ich dachte, du weißt es. Er ist schon lange weg.«
    »Was soll das heißen, er ist weg?«
    »Schon seit Stunden.«
    »Wohin?«
    »Ich … Keine Ahnung. Er wird nicht zurückkommen. Er sagte, sein Traum sei zerstört. Er will neu anfangen. Sauber. Und dazu müsste er sich von mir trennen. Und auch

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