Angst ist dein Tod - Ephron, H: Angst ist dein Tod - Come and Find Me
konntest, ist klar.«
»Die Leute stellen keine Fragen, wenn sie so viel Bargeld sehen. Im Übrigen hatte ich eine Vollmacht von dir.«
»Ich muss wahnsinnig gewesen sein.«
»Nicht nur das. Wir hatten ja nicht geahnt, wie lange du außer Gefecht sein würdest.« Schwang da ein wenig Reue mit? Jake wandte den Blick ab. »Ja, wir waren sehr überrascht, und das hat alles etwas komplizierter gemacht.«
Jakes Blick wanderte zu der Stelle, wo die Festplatten hätten sein sollen, und er ballte die Faust. Diana überprüfte schnell die Außenkameras. Immer noch nichts.
»Du bist Daniel eigentlich sehr ähnlich«, fuhr Jake fort. »Mit deinem Idealismus, deinen Visionen. Aber dir die Hände schmutzig machen, um deine Ideale umzusetzen, das willst du nicht.«
»Du hast sie dir also für mich schmutzig gemacht?«
Jake starrte sie an. »Sehr dreckig. Versuch mal zu beweisen, dass du nicht wusstest, was los war. Deine virtuellen Fingerabdrücke sind überall. Dafür habe ich gesorgt.« Er lächelte milde. »War übrigens ein tolles Meeting heute Nachmittag. Ausgezeichnete Präsentation. Sie haben dir aus der Hand gefressen.«
»Schön, dass es dir gefallen hat. Aber das war die letzte Vorstellung, die ich gegeben habe. Es ist vorbei.«
Er hielt ihrem Blick stand. »Ach ja? Das hier ist meine Show, nicht deine. Es geht weiter, mit oder ohne Daniel, mit oder ohne dich.«
»Aber geht es auch ohne dich weiter?«, fragte sie. Jake kniff die Augen zusammen. »Weil Daniel noch etwas gemacht hat, bevor er getürmt ist. Er hat die Polizei gerufen. Du wirst gesucht: Menschenraub, Körperverletzung, Erpressung.«
Jake lachte hohl.
»Du hast Glück gehabt, dass du einen früheren Flug bekommen hast«, fuhr Diana fort. »Die Polizei war am Flughafen, um dich nach deiner Landung festzunehmen. Daniel konnte ja nicht ahnen, dass du eine frühere Maschine genommen hast. Sie sind jetzt auf dem Weg hierher.«
»Das ist Unsinn.« Er packte Diana am Arm und zog sie zu einer Stelle, von der aus er alle Überwachungsbildschirme überblicken konnte.
»Glaubst du? Warum gehst du nicht raus und überzeugst dich selbst?« Sie sah an ihm vorbei zum Eingang, wo die Metalltür nur noch an einem Scharnier hing.
Jake fuhr herum. Der Eingang war leer. Er brach ihr fast den Arm. »Was zum Teufel hast du vor? Ich habe Daniel gesagt, dass er die Sache zu Ende bringen soll. Zu dumm, dass er das nicht gemacht hat …« Er erstarrte. In der Ferne polterten Schritte heran, wurden lauter und immer deutlicher.
Beim Anblick des ersten Polizisten ließ Jake ihren Arm sinken. Dem ersten folgte ein zweiter, und noch einer. Zum Schluss kam Ashley.
Diana musste lachen. Ashley trug das zweite Outfit – Nadias Lederjacke und die Jeans. Sie stürmte auf Diana zu und umarmte sie. Dann wandte sie sich um und zeigte auf Jake.
»Das ist er! Das ist der Mann, der mich entführt hat. Er hat mich unter Drogen gesetzt und mich hier eine Woche lang festgehalten. Gott weiß, was er mir noch angetan hat, während ich bewusstlos war.«
»Du bist ja verrückt«, entgegnete Jake. »Niemand hat dir auch nur ein Haar gekrümmt, als du bewusstlos warst. Und außerdem habe ich dich nicht entführt.«
»Dafür gibt es genügend Beweise«, sagte Diana zu dem ersten Officer. »Oben in dem anderen Gebäude. Ich kann Ihnen den Ort zeigen, an dem meine Schwester festgehalten wurde. Die Drogen, die sie ihr gegeben haben. Es gibt Videomaterial, das eindeutig zeigt, wie dieser Mann ihr die Drogen verabreicht hat. Auf einem Video ist zu sehen, wie er sie sich auf dem Copley Square geschnappt hat.«
»Ich schwöre bei Gott«, sagte Jake mit erhobenen Händen und trat einen Schritt zurück, »das war alles nicht meine Idee. Der Mann, den Sie suchen, ist Daniel Schechter.« Ein Polizist packte ihn am Handgelenk, legte eine Handschelle darum und ließ sie zuschnappen. Dann drehte er ihm beide Arme auf den Rücken und ließ auch die andere Handschelle zuschnappen.
Jake sah Diana düster an. »Sag’s ihnen! Erzähl ihnen alles von Daniel. Er war hier. Hier mit uns zusammen. Es war alles seine Idee.«
»Wenn er hier gewesen wäre, dann wären seine Fingerabdrücke hier«, sagte Diana. »Nur zu«, sagte sie zu einem der Polizisten. »Suchen Sie nach Fingerabdrücken. Sie werden nur seine hier finden.« Sie deutete mit dem Daumen in Jakes Richtung. »Und natürlich werden Sie auch meine finden. Aber von diesem Daniel finden Sie ganz bestimmt keine.«
Sie brauchte zwar kein Kostüm mehr
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