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Angst - Kilborn, J: Angst - Afraid

Titel: Angst - Kilborn, J: Angst - Afraid Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Kilborn
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sexy. Aber hör zu. Ich habe die Liste unter die Lupe genommen und bemerkt, dass du direkt vor mir an der Reihe
bist. Ich muss jetzt mal kurz raus, um eine zu rauchen. Wenn du als Nächster dran bist, kannst du ihnen dann sagen, dass ich sofort wieder da bin?«
    »Klar doch. Was ist schärfer - schwarz oder rot?«
    »Rot. Merv, du wirst es dem Lotteriebeauftragten doch wirklich sagen?«
    »Kein Problem, Jessie Lee. Automatik oder manuelle Schaltung?«
    »Automatik. Dann musst du die Hand nicht ständig am Steuerknüppel haben, wenn du weißt, was ich meine.«
    Merv schlug sich auf seinen riesigen Schenkel und lachte laut. »Nicht schlecht, Jessie Lee. Du wirst nicht leer ausgehen, dafür werde ich sorgen.«
    Jessie Lee gab ihm einen extrem unerotischen Klaps auf die Glatze und ging dann zum Ausgang. Einige Leute winkten ihr zu. Sie schienen so aufgeregt wie kleine Kinder kurz vor der Bescherung zu sein. Sie winkte zurück und grinste. Viel Geld brachte in den Menschen offenbar das Beste heraus.
    Sie ging eine Stuhlreihe entlang auf eine Tür zu, die auf den Parkplatz hinausführte. Verschlossen. Sie seufzte und ging zur nächsten Tür. Auch verschlossen. Merkwürdig. Schließlich handelte es sich um Notausgänge mit einem Riegel, den man normalerweise nur aufzudrücken brauchte. Sie sollten nicht verschlossen sein. Dann musste sie eben dort raus, wo sie hereingekommen war. Rick Hortach, der Schatzmeister, beobachtete sie, als sie zum Haupteingang lief und die Türklinke herunterdrückte. Aber auch diese Tür ließ sich nicht öffnen.
    »Rick, was soll das? Was ist mit den Türen los?«
    Seine Stimme glich seiner Gestalt - dünn und näselnd. »Der Bürgermeister möchte, dass sie alle verschlossen bleiben. Wenn jemand den Saal verlässt, wissen wir nicht mehr, wer drinnen und wer draußen ist. Da verliert man rasch den Überblick.«

    »Als Nächster bitte John Kramer«, ertönte es aus dem Lautsprecher. John ließ ein Triumphgeheul hören und machte sich auf den Weg zum Podium.
    »Rick - das ist gefährlich. Was ist, wenn ein Feuer ausbricht?«
    »Der Bürgermeister hat gesagt …«
    »Will der Bürgermeister, dass ich mir meine Zigarette hier drin anstecke?«
    »Rauchen in öffentlichen Gebäuden …«
    »Passen Sie mal auf, Rick«, meinte Jessie Lee und trat näher an ihn heran. »Wenn ich mein Nikotin nicht bekomme, werde ich verdammt ungemütlich. Jetzt öffnen Sie schon die Tür, ehe ich die ganz Bude zusammenschreie, weil Sie mich angefasst haben.«
    Rick blinzelte sie mit traurigen Hundeaugen an, suchte dann aber nach dem Schlüsselbund und öffnete die Tür. Jessie Lee lächelte ihn an, ehe sie die Turnhalle verließ und in die kühle, dunkle Nacht trat. Sie musste eine Weile in ihrer Handtasche kramen, um die Zigaretten und das Feuerzeug zu finden. Dann zündete sie sich eine an und sog gierig den heißen Rauch in ihre Lungen, als ob es ein Geschenk Gottes wäre.
    Nach wenigen Zügen wurde ihr kalt. Hier draußen war es viel kälter als drinnen. Ihr ärmelloses Top war für diese Temperaturen völlig ungeeignet, von dem Jeansminirock ganz zu schweigen. Aber das Outfit betonte ihre Figur und machte einen verdammt guten Eindruck.
    Sie rieb sich die Oberarme und drehte eine schnelle Runde um den Parkplatz, damit ihr Kreislauf wieder in Schwung kam. Dann bemerkte sie die klaren Linien eines Ford Fairlane. Das war Seamus Daileys Auto. Es war ein Skyliner Crown Victoria aus dem Jahr 1955, der komplett restauriert worden war. Seamus hatte über die Jahre hinweg so gut wie jeden in Safe
Haven auf eine Spritztour eingeladen. Aber jetzt wunderte sich Jessie Lee, warum sein Wagen noch hier stand. Schließlich war Seamus einer der ersten Scheckempfänger gewesen.
    Sie zog erneut an der Zigarette und schlenderte weiter. Ein paar Schritte später sah sie ein anderes Auto, das sie ebenfalls kannte. Mary Porters abgenutzter Pontiac. Sie gurkte bereits seit zwei Jahren mit viel zu kleinen Ersatzreifen durch die Gegend. Auch das war merkwürdig, denn Jessie Lee hätte schwören können, dass Marys Name vor mindestens einer halben Stunde von dem Lotteriebeauftragten ausgerufen worden war.
    Vielleicht verbringen die beiden etwas Zeit miteinander, überlegte sie und schmunzelte. Mrs. Porter und Mr. Dailey - beide über sechzig - bei einem Quickie. Jessie Lee beugte sich zu dem Pontiac, um zu sehen, ob die Fenster beschlagen waren oder das Auto schaukelte. Aber der Pontiac war leer.
    Sie rauchte ihre Zigarette zu Ende, trat sie

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