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Angst - Kilborn, J: Angst - Afraid

Titel: Angst - Kilborn, J: Angst - Afraid Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Kilborn
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der Zeit, zu Bernie zurückzukehren.
    Streng öffnete den Reißverschluss noch einmal, holte das Feuerzeug und den Taser heraus und machte sich dann auf den Weg zum Jeep. Der Killer hatte sich in der Zwischenzeit offenbar wieder beruhigt. Er saß still da und starrte vor sich hin. Streng setzte sich neben ihn auf die Rückbank und fragte sich, wie ein offensichtlich Verrückter für eine Eliteeinheit rekrutiert werden konnte. Hatte es vielleicht etwas mit diesen Wachmacher-Kapseln zu tun? Letztlich war es egal. Bernie zu verstehen war zweitrangig. Viel wichtiger war jetzt, ihn außer Gefecht zu setzen.
    Streng setzte also den Taser an.
    Er hielt den kleinen Elektroschocker an Bernies Nacken, so dass die beiden Metallstifte seine Haut berührten, und drückte auf den Knopf, damit sich das Gerät entlud.
    Ein Knistern ertönte, und ein weißer Blitz schoss eine knappe Million Volt durch Bernies Körper und legte sämtliche elektrischen Impulse seines Nervensystems lahm. Außerdem
brachte er die Muskeln des Mannes dazu, sich ruckartig und unkontrolliert zusammenzuziehen.
    Streng kannte das bereits. Als er sich das Gerät zugelegt hatte, bat er einen Kollegen, es an ihm auszuprobieren. Ein Ein-Sekunden-Schlag verursachte wahnsinnige Schmerzen. Ein Zwei-Sekunden-Schlag ließ die Muskeln wie bei einem Fisch auf dem Trockenen zucken. Drei Sekunden reichten, um einen Mann auf den Boden zu zwingen, da Blutzucker im Handumdrehen in Milchsäure verwandelt und dem Angreifer somit sämtliche Energie geraubt wurde. Vier Sekunden, und der Angreifer litt unter Gleichgewichtsstörungen und Desorientierung. Fünf Sekunden waren genug, um selbst den härtesten Burschen für ein paar Minuten außer Gefecht zu setzen.
    Streng gab Bernie fünf Sekunden. Dieser zuckte, schüttelte sich und bebte ein wenig, ehe er zur Seite fiel. Streng verpasste ihm eine schallende Ohrfeige, um zu sehen, ob er noch reagierte. Aber er rührte sich nicht mehr. Daraufhin drückte er den Mini-Taser gegen Bernies Seite, falls er noch einen Schub brauchte, und benutzte die freie Hand, um den Sicherheitsgurt loszumachen. Dann zerrte er den Kerl aus dem Auto und stellte ihn auf seine wackeligen Beine. Bernie torkelte, aber Streng hielt ihn am Kragen fest, damit er nicht umfiel.
    »Strom«, murmelte Bernie.
    »Sehr gut. Und jetzt schön loslaufen, oder ich verpasse dir noch einen Schock.«
    Sie gelangten zur Tür. Streng hielt sie auf und stieß Bernie vor sich in das Gebäude. Es war zu dunkel, um den Killer in die Zelle führen zu können, aber Streng hatte keine freie Hand mehr, um das Feuerzeug zu halten.
    »Ich habe einen Chip in meinem Kopf«, erklärte Bernie.
    »Schön für dich.«
    Streng brauchte Licht. Aber den Pyromanen loszulassen,
war keine Option. Auch den Taser wollte er nicht einstecken. Also verpasste er Bernie einen weiteren Schuss mit dem Gerät. Der Killer ging auf die Knie. Streng hielt ihn am Kragen fest und steckte dann den Taser in seine Tasche, um nach dem Feuerzeug zu suchen.
    »Ich glaube, Sie haben ihn eben gerade neu gebootet«, verkündete Bernie plötzlich hellwach.
    Dann rannte er los. Streng versuchte, ihn zu packen, aber Bernie hatte wieder genügend Kraft, um sich loszureißen und in der Dunkelheit zu verschwinden.
    Eine Millisekunde später hatte Streng seine Pistole gezückt und feuerte zwei Schüsse in den dunklen Flur ab. Die Schüsse hallten im Flur wider und ließen sein Trommelfell erbeben. Das Mündungsfeuer war so hell, dass er kurz geblendet wurde. Er zündete das Feuerzeug an und hielt es hoch. Der Flur war leer. Hatte das Gebäude eigentlich einen Hinterausgang? Streng wusste es nicht genau, aber es war wahrscheinlich. Bernie hatte noch immer seine Hände auf dem Rücken gefesselt, so dass es ihm schwerfallen würde, den Türknauf zu drehen. Streng nahm an, dass er in irgendeiner Ecke kauerte und darauf wartete, sich auf ihn werfen zu können.
    Der Sheriff fluchte innerlich, weil er so unvorsichtig gewesen war. Er warf die Trommel seiner Pistole aus - sie war noch warm - und entnahm die leeren Patronenhülsen, um sie durch neue Munition zu ersetzen. Dann schlich er langsam und vorsichtig den Flur entlang. Er ging mit der Pistole voran, hatte den Arm aber so an den Körper gelegt, dass die Waffe nicht beiseitegetreten werden konnte. Er musste auf den Kopf zielen, denn Bernies Körperpanzerung war vielleicht sogar imstande, seine Magnum-Kugeln aufzuhalten.
    Als er die erste Tür erreicht hatte - das Büro das

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