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Angst vor dem Blutbiss

Angst vor dem Blutbiss

Titel: Angst vor dem Blutbiss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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schauten uns an. Ich wußte, daß das Mädchen mit den schwarzen Haaren Marisa Melli war, sie sah wirklich aus wie eine Bilderbuch-Italienerin, und neben ihr stand Katja Lagemann.
    Jane sprach sie an.
    »Ja«, sagte Katja, »aber wieso…?«
    »Wir kommen aus London.«
    Die beiden schauten sich an. Das Verstehen leuchtete in ihren Augen auf, aber trotzdem kamen sie mir vor, als hätten sie Mühe, ein Weinen zu unterdrücken. Sie bewegten ihre Münder, ihre Wangen, und es sah aus, als würde das Fleisch zucken.
    »Susans Vater?« fragte Marisa.
    »Ja.«
    Sie schaute sich um. »Nicht hier«, flüsterte sie. »Lassen Sie uns nach draußen gehen.«
    Damit waren wir einverstanden. Wir nahmen die beiden Schülerinnen in die Mitte. Sie hatten uns nichts Konkretes mitgeteilt, aber ich wußte, daß nicht alles geklappt hatte. Es fehlte die dritte im Bunde, was auch nichts besagen mußte, in diesem Fall allerdings sah ich es anders, und die Wolken in meinem Kopf verdichteten sich.
    Ich glaubte daran, daß eine Gefahr lauerte. Sie hatte sich in diese außerordentliche Welt hineingeschoben. Sie war unsichtbar, die meisten spürten sie nicht, aber Jane und ich wußten Bescheid.
    Die Schülerinnen waren locker und sommerlich gekleidet. Zu ihren Radlerhosen trugen sie lange Shirts und an den Füßen Sandalen, die bei jedem Auftreten geklappert hatten.
    Die Bänke vor dem Haus standen teilweise im Schatten der Bäume.
    Marisa und Katja suchten sich eine aus, die weit von der ersten wegstand und von mächtigen Zweigen beschattet wurde. Das Holz hatte noch den feuchten Film des Vormittags. Wir ließen uns nieder und stellten uns vor.
    »Wo finden wir denn Susan Carrigan?« fragte ich.
    »Sie ist seit gestern nacht verschwunden!« erklärte Katja Lagemann.
    Wir schwiegen. Die beiden Schülerinnen atmeten laut und schauten zu Boden.
    Marisa sprach weiter. »Wir haben sie gesucht, wir waren auch bei der Rektorin, aber Madame sagte uns, daß es nicht so tragisch wäre. Es käme öfter vor, daß die eine oder andere Schülerin über Nacht mal wegbleibt.«
    »Ist sie weggeblieben?« fragte Jane.
    »Nein. Wir leben in einem Zimmer. Wir gingen zu Bett, und als wir erwachten, stand das Fenster offen, und Susan war fort.«
    »Wäre es nicht besser, wenn ihr von Beginn an berichtet?« schlug ich den beiden indirekt vor.
    Sie waren einverstanden. Bei ihrem Bericht wechselten sie sich gegenseitig ab. Wir hörten genau hin, und wenn ich mir alles durch den Kopf gehen ließ, dann mußte ich einfach zu dem Entschluß kommen, daß Susan Carrigan so etwas erlebt hatte, das mich an eine klassische Dracula-Filmszene erinnerte, wo der Vampir auch in der Nacht erschienen war, das Fenster offen fand und sich seine Beute holte.
    »Sie ist nicht zurückgekommen«, flüsterte Katja.
    Marisa nickte dazu.
    »Habt ihr eine Erklärung?« fragte ich.
    Die Schülerinnen schauten sich an. Sie gruben ihre Zähne in die Unterlippen, sie runzelten die Stirnen, dann sagte Marisa flüsternd: »ER hat sie geholt.«
    »Wer ist dieser ER?«
    »Wir wollen seinen Namen nicht aussprechen…«
    »Der Vampir«, sagte ich.
    Beide nickten. Sie hatten sich dabei verkrampft. Sie schauten zu Boden.
    Keine wollte etwas sagen.
    »Wir glauben euch«, sagte Jane leise. »Wir sind letztendlich auch wegen ihm gekommen.«
    »Ja«, flüsterte Katja, »Susan hat gedrängt. Als sie ihrem Vater erzählte, was wir in einer Nacht erlebt haben, da war er völlig außer sich. Er war besorgt, er hat mehrmals angerufen und immer wieder erklärt, daß er Hilfe schicken würde. Nun sind Sie da. Aber was haben unsere Väter damit zu tun? Meiner hat ähnlich reagiert und Marisas Vater auch.«
    »Das ist eine alte Geschichte«, sagte ich.
    Die Italienerin strich durch ihr Haar. »Sie kennen sich da aus, Monsieur Sinclair?«
    »Paul Carrigan erzählte sie mir.«
    »Was ist denn geschehen? Unsere Väter waren ebenfalls in diesem Internat, das wissen wir. Da müssen sie etwas erlebt haben, das ihre Freundschaft prägte.«
    »Ich werde es Ihnen sagen.«
    »Gut.«
    In den nächsten Minuten hörten sie mir zu, und sie wurden immer blasser. Die Furcht stand sichtbar auf ihren Gesichtern, aber sie waren in der Lage, einen Schluß aus dem Erzählten zu ziehen.
    »Dann… dann… haben unsere Väter bereits gegen diesen Vampir gekämpft«, flüsterte Marisa.
    »So sieht es aus.«
    »Und sie haben gedacht, daß er vernichtet war.«
    »Ja.«
    »In Wirklichkeit hat er überlebt«, sagte Jane, »und er hat sehr lange

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