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Angst vor dem Blutbiss

Angst vor dem Blutbiss

Titel: Angst vor dem Blutbiss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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gesprochen. Ich drehte mich um. Zuerst sah ich sie nicht, dann entdeckte ich ihren winkenden Arm. Sie kniete auf dem Boden und meldete sich auf diese Art und Weise.
    Ich ging zu ihr.
    Die Detektivin hockte vor einem Grabstein, der wie eine Stuhllehne schräg aus dem Boden ragte. Einen Arm hatte sie ausgestreckt, und sie deutete auf den hellen Stein. »Schau ihn dir genauer an, dann wirst du das sehen, was auch ich entdeckt habe.«
    Ich untersuchte ihn. Sehr schnell fielen mir die dunklen Flecken auf, und ich wußte auch, was es war. Bestimmt keine Farbe, sondern Menschenblut.
    Jane hatte davon etwas abgekratzt und präsentierte mir ihre rote Fingerkuppe. »Willst du raten, von wem das Blut stammt?«
    »Nein, ich kann es mir denken. Susan Carrigan.«
    »Das glaube ich auch.«
    Ich strich durch mein Gesicht und stellte mich wieder normal hin. »Blut«, murmelte ich. »Nur hier?«
    »Sieht so aus. Ich habe zwar die Umgebung abgesucht, aber nichts mehr gefunden.«
    »Dann kann er sie zum Vampir gemacht haben.«
    »Richtig.«
    »Und wo stecken die beiden jetzt?«
    Auf diese Frage wußte ich keine Antwort. Zumindest fiel sie mir sehr schwer, und ich dachte daran, daß Paul Carrigan etwas von einer Höhle erzählt hatte, die ebenfalls in der Nähe des alten Friedhofs lag. Er hatte sie uns zwar beschreiben können, aber nicht, wie sie dorthin gelangten.
    »Es wäre ein Versteck«, meinte auch Jane. »Dann laß sie uns suchen.«
    Zunächst informierten wir uns zwischen den alten Ruinenteilen der kleinen Kirche. Sie war mehr eine Kapelle gewesen. Spuren, die uns weiter gebracht hätten, sahen wir dort nicht.
    Es war überhaupt nichts zurückgelassen worden. Weder ein Taufbecken, noch eine der alten Holzbänke. Der Blutsauger mochte hiergewesen sein, aber er hatte uns keine Nachricht hinterlassen.
    Blieb die Höhle.
    Wenn überhaupt, dann konnte sie nur jenseits der Kirche liegen, wo das Gelände wieder anstieg. Da präsentierte es sich beinahe menschenfeindlich, denn die gewaltigen Felsklötze auf dem Hang mußten umgangen werden.
    Eine graue Wand lag vor uns.
    Und da entdeckten wir auch den Eingang. Es war mehr Zufall, er war durch Gestrüpp verdeckt. Jane atmete tief aus, als wir davor standen.
    »Wenn sich der Vampir in der Höhle befindet, können wir uns gratulieren. Da holen wir ihn auch raus.« Jane zog ihre Waffe, in der geweihte Silberkugeln steckten, wie auch in meiner Beretta.
    Ich leuchtete in die Höhle hinein, hellte einen Teil der Dunkelheit auf und erlebte deshalb ein Spiel aus Licht und Schatten, das durch den Tunnel tanzte wie ein Film, der immer wieder in einer Szene aufflackerte und dann abtauchte.
    Wenn sich der Vampir in dieser Höhle aufhielt, hatte er es schlau angestellt. Er ließ sich nicht aus der Reserve locken, und in dem Tunnel bewegte sich nur mein Lichtstrahl. Wenig später auch wir, denn da hatten wir die Höhle betreten.
    Ein nicht sehr langer Gang verbreitete sich an seinem Ende eben zu dieser Höhle.
    Es war nicht eben einfach, durch ihn zu gehen. Auf dem Boden lag das Geröll oft kniehoch, und einige feuchte Flächen sorgten auch für Glätte.
    Mal huschte der Lichtstrahl über den Boden, mal über die Wände, dann wieder flirrte er an der Decke entlang.
    Kein Untoter wurde durch den Lichtstrahl aufgeschreckt, und ein wenig sauer blieben wir letztendlich in der Höhle stehen.
    Wir entdeckten Zeichen.
    Lumpen lagen auf dem Boden.
    Es roch nach Moder. Wir hatten auch den Eindruck, daß ein leichter Blutgeruch die Luft schwängerte. Hier kam einiges zusammen, hier hatte der Vampir sein Versteck gehabt, aber er wußte auch, daß es nicht sicher war, und er hatte deshalb die Konsequenzen gezogen.
    Jane warf ein altes Hemd mit einer Geste des Abscheus weg. »Er war hier, aber er ist nicht mehr hier.«
    »Du schaust mich an, als wüßte ich mehr oder müßte mehr wissen. Dem ist nicht so, liebe Jane.«
    »Das meine ich auch nicht. Ich denke die ganze Zeit darüber nach, wo er sich verborgen haben könnte.«
    »Hör auf damit, es bringt nichts. Mag sein, daß es noch andere Verstecke oder Höhlen gibt, aber finden werden wir ihn so leicht nicht, falls er es nicht will.«
    »Und seine Braut?«
    »Susan Carrigan?« Ich hob die Schultern. »Die ist sicherlich bei ihm. Die gehorcht ihm doch. Sie tut, was er sagt. Sie hat keinen eigenen Willen. Oft genug, Jane, haben wir gegen Blutsauger gekämpft. Am Tage haben wir selten einen Erfolg errungen.«
    »Noch nie, denke ich.«
    »Eben.«
    »Das heißt, wir

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