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Angst vor dem Blutbiss

Angst vor dem Blutbiss

Titel: Angst vor dem Blutbiss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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frischen Wind. Ich sah Bäume, die noch nichts von einem sauren Regen gehört zu haben schienen. Das Gras auf den Almen schien mir noch saftiger zu sein als in anderen Teilen der Alpen, und dementsprechend glücklich sahen auch die Kühe aus. »Träumst du?«
    Janes Stimme hatte mich aus meinen Gedanken gerissen. Ich wollte nicht lügen und nickte. »Ja und nein. Ich überlege, ob diese Landschaft ein Traum ist.«
    »Keinesfalls, sie ist real.«
    »Wunderbar.«
    »Und sie hält einen Vampir für uns bereit.«
    Ich atmete seufzend ein. »Daß du auch alles zerstören mußt. Jede Illusion.«
    Jane lächelte mich an und spielte mit ihrem Stirnband, das dieselbe Farbe hatte wie die Jeans, hellblau. »Es ist nun mal meine Art, Träumer zurück in die Wirklichkeit zu holen.«
    »Das habe ich gemerkt.«
    »Darf ich mich um Ihr Gepäck kümmern?« Ein junger Mann mit schwarzer Hose und grüner Schürze stand vor uns.
    Die Koffer hatte ich schon ausgeladen. Es waren drei. Einer gehörte mir, die anderen beiden nahm Jane Collins in Beschlag, zusätzlich zu einer Reisetasche.
    Ich deutete auf die Gepäckstücke, und wir ließen den Mann vor uns hergehen, auf ein Hotel zu, das sich seiner Bauweise nicht zu schämen brauchte, denn es war perfekt in die es umgebende Landschaft integriert worden.
    Über dem Eingang breiteten sich Balkone aus. Jedes Zimmer hatte einen, und die oberen, die näher an das Dach heranreichten, waren mit kleinen Terrassen bestückt. Prachtvolle Geranien schickten ihre bunten Grüße von den Außenrändern der Balkone dem ankommenden Gast entgegen. Wir gingen in das Hotel und erlebten die freundlichen Menschen vom Empfangsbereich. Mir gefiel, was ich sah. Das Hotel war nicht zu rustikal, aber auch nicht zu elegant eingerichtet. Es lag in der Mitte, und vor allen Dingen konnte Licht durch die Halle fließen, dafür sorgten allein die großen Scheiben.
    Jane schaute sich um, während ich mich um die Anmeldung kümmerte.
    »Gefällt es dir hier?«
    »Sicher.«
    »Wie schön.«
    »Eines ist nur schade.«
    »Was denn?«
    »Daß wir dienstlich hier sind.«
    Ich grinste. »Der Aufenthalt läßt sich bestimmt verlängern, denke ich mal.« Die Anmeldung für Jane hatte ich gleich mit ausgefüllt. Sie brauchte nur mehr zu unterschreiben.
    »Sind Sie mit einem Zimmer im zweiten Stock einverstanden?«, wurden wir gefragt. »Wenn nicht, Sie können auch in die oberen Etagen. Viele Gäste lieben diese kleinen Apartments wegen der Aussicht.«
    »Wir werden mal schauen.«
    Die blonde Frau hinter der Anmeldung lächelte uns an. »Gut, Sie können ja Bescheid geben, wenn Sie wechseln wollen.«
    »Ja, danke.«
    Man wünschte uns noch einen angenehmen Aufenthalt, dann gingen wir zu einem der beiden Aufzüge. Durch eine große Glasscheibe an der rechten Seite schauten wir in einen Garten, wo das Wasser eines Pools blau schimmerte.
    Liegestühle umrahmten das Becken, einige Laubbäume warfen Schatten.
    In der zweiten Etage warfen wir einen Blick in unser Zimmer und waren zufrieden. Groß genug, mit einem kleinen Vorraum, dann einer Ecke, wo eine Sitzgruppe stand, und einem breiten Doppelbett.
    Jane ging bis zum Balkon vor. Sie zog dort die Gardinen zur Seite. Ich sah, wie sie lächelte und nickte.
    »Sagen Sie der Dame an der Anmeldung, daß wir mit dem Zimmer zufrieden sind.«
    »Gern, Monsieur.«
    Ich gab dem Boy ein Trinkgeld und betrat ebenfalls den Balkon. Obwohl wir nicht gerade sehr hoch wohnten, war der Ausblick schon atemberaubend. Eine prachtvolle Almenlandschaft breitete sich aus, durchzogen von schmalen Wegen, die wie graue Bänder wirkten, und wir entdeckten oberhalb des Hotels einen Bau, der auf den ersten Blick aussah wie ein kleines düsteres Schloß oder wie eine Burg.
    Das war das Internat, das mußte es einfach sein. Eine Straße führte hoch, über die Autos fuhren, und auch Jane hatte sich auf dieses Ziel konzentriert. »Wann wollen wir hin?«
    »So früh wie möglich.«
    »Dann packe ich eben aus.«
    »Gut.«
    Sie verschwand im Zimmer, ich blieb noch stehen und hörte sie rufen:
    »Willst du deinen Koffer selbst auspacken?«
    »Ja, ich komme.« Nur widerwillig löste ich mich von diesem prächtigen Anblick. Ich hatte auch die sommerliche Bläue des Himmels bewundert, der wie ein flaches seidenes Kissen über uns lag, kaum von einer Wolke verziert.
    »Keine Vampirgegend«, wiederholte ich.
    Jane hatte ein Sommerkleid in den Schrank gehängt und drehte sich zu mir um. »Dann warte mal, bis es dunkel geworden

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