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Angst vor dem Blutbiss

Angst vor dem Blutbiss

Titel: Angst vor dem Blutbiss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Fenster öffnete und sich nach draußen beugte.
    Auch ihre Freundin Katja Lagemann trat zu ihr. Ich brauchte nur in ihre Gesichter zu schauen, um erkennen zu können, daß es nicht Neues gegeben hatte. Sicherheitshalber fragte ich nach und erntete nicht mehr als ein Kopfschütteln.
    »Könnte Susan denn noch kommen?« fragte Jane.
    »Wir haben kaum noch Hoffnung, daß sie normal aussieht. Wenn sie… wenn sie kommt… dann nur als Vampir…«
    Jane lächelte. »Noch ist es nicht sicher.«
    »Mein Vater hat angerufen«, meldete sich Katja.
    »Und?«
    »Ich habe ihm nichts gesagt, Miss Collins. Nein, ich habe es nicht getan, wirklich nicht. Wenigstens nicht das echte.« Sie war durcheinander. »Ich habe dann schon von Susans Verschwinden erzählt, aber er hat mir gesagt, daß Sie beide ja hier sind und es schon schaffen werden. Das war seine Meinung.«
    »Wir packen es auch«, erwiderte Jane, wobei sie lächelte und zusätzlich noch nickte. »Wir machen das.«
    »Ist es auch nicht zu spät?«
    »Nein, das glaube ich nicht.«
    »Und wenn doch?«
    »Abwarten.«
    »Was sollen wir denn tun?« fragte Marisa.
    »Im Zimmer bleiben, was auch geschieht«, machte Jane ihnen klar. »Ihr dürft euch auf keinen Fall herauslocken lassen oder ins Freie gehen. Ihr werdet das Fenster auch geschlossen halten. Wenn etwas sein sollte, wir halten uns in der Nähe auf. Ein Ruf reicht. Versprecht ihr uns das?«
    Jane mußte mit den jungen Damen reden, als wären sie Kinder.
    Beide nickten.
    »Eine von euch kann immer nahe des Fensters bleiben. Hin und wieder werden wir uns auch zeigen.«
    »Ja«, flüsterte Katja, »laufen Sie bitte nicht mehr weg.«
    »Keine Sorge, das werden wir nicht.«
    Sie schlossen das Fenster. Erst als wir uns abwandten, verschwand unser Lächeln. »Nun?«
    Ich hob die Schultern, denn ich wußte, was Jane mit diesem einen Wort gemeint hatte. »Stellen wir uns darauf ein, daß wir es mit einem weiblichen und einem männlichen Blutsauger zu tun haben…«
    »Das meine ich auch.«
    ***
    Sie hatte das Blut nicht bekommen, und die Gier kochte in ihr. So nahe war sie an ihrem Opfer dran gewesen, sie hatte es beinahe schon gehabt, sie hatte es auf dem Boden gehabt, dann aber war einfach alles anders geworden.
    Susan Carrigan fluchte!
    Die Worte drangen zischend über ihre Lippen. Sie murmelte auch zwischendurch die Flüche, aber das hatte zusätzlich noch einen anderen Grund. Der Schlag mit dem Schraubenschlüssel hatte ihren Arm verletzt.
    Die Schulter war getroffen worden, und dort war auch etwas zu Bruch gegangen. Brutal zu Bruch, sie hatte das häßliche Geräusch gehört, und das Knochengebilde dort oben war zersplittert worden.
    Als Mensch hätte sie schreien müssen vor Schmerzen. Als Vampir spürte sie nichts. Da ging alles glatt, normal, da empfand sie keine Schmerzen, aber sie war in ihrer Bewegungsfreiheit eingeengt, und darüber ärgerte sie sich.
    Der Arm schlenkerte bei jeder Bewegung vor und zurück. Er hing einfach nur an ihr. Er gehorchte ihr nicht mehr, seine Biomechanik war an einer bestimmten Stelle zerstört.
    Dennoch machte sie weiter.
    Sie mußte weitermachen. Sie brauchte Blut, die Nacht würde kommen, dann wollte sie trinken, trinken, trinken…
    Noch schlurfte sie durch den Keller. Keine Schreie gelten hinter ihr auf, keine Alarmsignale, denn diesem Hausmeister mußte trotz allem noch etwas passiert sein.
    Er hätte sich eigentlich melden müssen, er hatte es nicht getan, und sie fing an zu überlegen. War er vernichtet?
    Ihre Gedanken rissen. Etwas hatte sie erwischt. Ein Strahl, der wie eine Botschaft in ihren Kopf eingedrungen war. Jemand hatte versucht, mit ihr Kontakt aufzunehmen, und dieser Jemand war derjenige, den sie als Meister anerkannte.
    ›Ich bin da. Ich bin im Haus. Ich habe es geschafft…‹
    »Wo?« flüsterte sie. »Wo…?«
    Der Blutsauger blieb die Antwort schuldig. Über ihren Kopf senkte sich wieder die dumpfe Dunkelheit.
    Warten, hoffen, Blut. So frisch, so schäumend, von einer herrlich roten Farbe.
    Mit diesem Gedanken, der sich regelrecht in ihr Gehirn hineingebohrt hatte, erreichte sie die Kellertreppe. Für einen Moment blieb sie vor der untersten Stufe stehen und schaute die Stufen hoch. Es gab mehrere Treppen, die in den Keller führten. Sie hatte sich diese bewußt ausgesucht, weil sie am einsamsten lag und nur von den wenigsten Schülern benutzt wurde.
    Oben sah es anders aus.
    Da würde sie zupacken.
    Mit diesem Vorsatz ging Susan die Stufen hoch. Sie schwankte bei

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