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Angst vor dem Blutbiss

Angst vor dem Blutbiss

Titel: Angst vor dem Blutbiss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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hatte sie ihren Körper verlassen und war als Seele gekommen?
    Sie sah so aus, sie war dunkel geworden und düster. Es strahlte etwas von ihr ab, das den beiden anderen Mädchen ein grauenhaftes Gefühl einflößte.
    Kalte Spinnenbeine liefen über ihre Rücken. Die Gänsehaut war überall vorhanden, sogar auf dem Kopf und zwischen den Haaren hatte sie sich festgesetzt.
    »Nicht schreien…«
    Es war Susans Stimme. Trotzdem hatte sie anders geklungen. Sie war rauher geworden, und sie schien nicht aus der normalen Kehle zu stammen, sondern irgendwo in der Tiefe ihres Körpers geboren zu sein.
    Es hatte sich angehört, als würde sie üben.
    »Nicht schreien…«
    Noch einmal hatte sie den Befehl wiederholt, und sie ging dabei einen Schritt nach vorn. Katja sah sie vor sich.
    Das Mädchen wußte nicht, was es denken sollte. Sie war erstarrt, einfach nicht mehr fähig, auch nur einen Finger zu rühren, und es würde sich auch nicht wehren können. Es war vereist, alles, was sie einmal zu einem Menschen hatte werden lassen, existierte bei ihr nicht mehr und war aus dem Körper geronnen.
    Sie würde… sie würde… sie hörte sich selbst stöhnen, und sie sah, wie ihre Freundin Susan den Kopf senkte, wobei sie den linken Arm ausstreckte, während der rechte an ihrem Körper herabhing, als gehörte er nicht mehr zu ihr.
    »Du zuerst, Katja…«
    Das Gesicht schwebte näher, und Katja hatte sich dabei ertappt, daß sie nickte. Susans Gesicht!
    Eine Fratze, bei der sich die Haut verändert hatte und so bleich geworden war. Auch das einst so schöne blonde Haar war verdreckt und verfilzt, nur der Mund stand offen, damit sie das zeigen konnte, was sie zu einem Vampir gemacht hatte. Zwei spitze Zähne!
    Susan roch nicht nur, sie stank. Sie zitterte auch. Die Gier nach Blut konnte sie nicht mehr zähmen, und sie griff nach der entsetzensstarren Katja Lagemann.
    Da handelte Marisa Melli.
    Sie wußte selbst nicht, woher sie den Mut genommen hatte. Es war wohl ihr angeborener Instinkt gewesen, der reine Wille zum Überleben, und sie hatte das Gefühl, daß sich ihre Hand selbständig gemacht hatte, denn die Finger umklammerten plötzlich den Hals der Rotweinflasche.
    Marisa riß die Flasche hoch, schwenkte sie und den Arm und drosch sie auf den Kopf der Blutsaugerin, als deren Gesicht sich hautnah vom Gesicht der Freundin entfernt befand.
    Die Flasche erwischte den Schädel der Untoten. Gleichzeitig rann der Wein aus der Öffnung und ergoß sich wie ein Blutstrom über den Tisch, ein Zeichen wie bestellt, aber nicht für die Blutsaugerin, denn deren Kopf wurde durch die Wucht des Treffers nach unten gedrückt, und sie hämmerte mit dem Gesicht auf die Tischplatte.
    Jetzt erst schrie Marisa. Katja saß noch immer starr. Angst schnitt durch ihren Körper. Die Furcht war der große Wahnsinn, sie… sie…
    Susan war nicht erledigt. Nicht einmal angeschlagen. Noch mit dem Gesicht auf dem Tisch liegend, stieß sie einen Knurrlaut aus und drückte den Kopf dann in die Höhe.
    Der Rotwein hatte sich in ihrem Gesicht verteilt und zahlreiche Flecken hinterlassen. Sie sah aus wie ein blutender Vampir, eine wirklich seltene Gattung.
    Aber die blutete nicht. Sie haßte.
    Wieder schlug Marisa zu.
    Diesmal schrie sie, und die Flasche erwischte den Kopf der Untoten erneut.
    Diesmal noch härter und auch von der Seite her, so daß die Blutbestie vom Tisch weg quer durch den Raum flog und dabei auf einen der beiden Betten landete.
    Dort blieb sie liegen.
    Erstarrt, wie entsetzt darüber, daß es ihr nicht gelungen war, an das Blut der Menschen zu gelangen.
    Sofort federte sie wieder hoch. Sie ließ den beiden Mädchen erst gar nicht die Chance zur Flucht.
    Marisa wehrte sich trotzdem.
    Wieder nahm sie die Flasche.
    Wieder schlug sie zu. Es floß kaum noch Wein aus der Öffnung, und der letzte Rest verteilte sich auf ihrem Gesicht.
    Diesmal paßte Susan auf. Mit einer schnellen Bewegung entwischte sie dem Treffer und ging selbst zum Angriff über. Ihre linke Hand fand die Kehle der Italienerin, rutschte dabei aber ab und riß einiges der dünnen Haut in Fetzen.
    Blut quoll aus den Wunden.
    Es machte Susan fast irre.
    Jetzt erst recht.
    Beide rissen den Tisch um. Katja Lagemann erwachte jetzt wie aus einem tiefen Schlaf. Sie sah den Tisch fallen und auch die beiden Gegnerinnen, die sich ineinander verkrallt hatten und über den Boden wälzten.
    Susan wollte das Blut.
    Marisa würde sich wehren.
    Sie spürte, wie ihr die Kette am Hals kurzerhand

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