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Angst vor dem Blutbiss

Angst vor dem Blutbiss

Titel: Angst vor dem Blutbiss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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zerrissen wurde. Dieses Kreuz machte Susan nichts aus. Es war zu simpel, zu billig, und es war nicht geweiht.
    »Katja…!«
    Es hatte ein Schrei werden sollen, aber nur ein Krächzen drang aus dem Mund der Italienerin.
    Auch wenn sie gewollt hätte, Katja hätte es nicht geschafft. Sie war keine große Hilfe. Sie hatte einfach nur Angst, sie stand sich dabei selbst im Weg.
    Da zersplitterte die Fensterscheibe!
    ***
    Jane und ich hatten freie Bahn!
    Es war auf unserer zweiten Runde gewesen, und wir hatten uns in der Nähe des Fensters getroffen. Es war ziemlich dunkel geworden, hinter der Scheibe brannte kein Licht, und so hatten wir unsere Schwierigkeiten gehabt, überhaupt etwas erkennen zu können, denn hinter der Scheibe bewegten sich nur die Schatten so unkrontrolliert und zuckend, als würden sie von Windstößen erwischt.
    Aber es waren keine Schatten.
    Es waren die beiden Mädchen.
    Jane reichte mir den Stein.
    Ich schleuderte ihn. Die Scheibe zerbrach, ich schlug mit meiner Beretta Splitter weg, ich bekam die Fensterbank zu fassen, spürte die Hände der Detektivin an meinen Hüften, denn Jane half mir dabei, in die Höhe zu kommen, um in den Raum zu klettern.
    So schnell wir auch waren, es verging trotzdem Zeit, und ich konnte nur hoffen, daß wir nicht zu spät kamen.
    »Jetzt!«
    Es war Jane, die gesprochen und mir gleichzeitig Schwung gegeben hatte.
    Kopfüber wurde ich in das Zimmer der beiden Schülerinnen katapultiert.
    Den Aufprall verlängerte ich in eine Rolle. Über die rechte Schulter drehte ich mich zur Seite und war Sekundenbruchteile später auf den Beinen.
    Ich sah Katja nicht.
    Ich sah nur Marisa und Susan. Letztere lag auf der Italienerin, den Mund weit geöffnet, damit sie mit ihren beiden spitzen Hauern zuhacken konnte.
    Noch bewegte sich Marisa, auch wenn sie jammerte, aber ihr Kopf blieb nicht ruhig, und die Blutsaugerin kämpfte nur mit einer Hand. Die andere setzte sie nicht ein.
    Ich griff in ihre Kleidung am Rücken.
    Die Untote mußte sich fühlen, als würde sie an einem Seil hängen, so wuchtig zerrte ich sie hoch.
    Ich stand hinter ihr und hielt sie fest. Susan hatte sich in ein schreiendes, zappelndes Bündel verwandelt, das ich nicht mehr lange hielt.
    Zusammen mit ihr drehte ich mich und wuchtete sie dicht neben dem Tisch zu Boden. Jane kletterte in den Raum. Sie hatte ihre Waffe gezogen, wie auch ich, aber ich wollte mir die Kugel sparen.
    Das Kreuz schimmerte wie flüssiges Silber plötzlich auf meiner Handfläche, wobei ich die Kette um das Gelenk gedreht hatte. Zum erstenmal seit ihrer Verwandlung wurde Susan Carrigan mit dieser Waffe konfrontriert. Sie starrte sie an, und beim ersten Blickkontakt schon zog sie sich zusammen, als wollte sie wieder zurück in ihre embryonale Haltung vor der Geburt.
    »Es muß sein«, sagte ich.
    Jane kümmerte sich um die Mädchen, während ich das Kreuz senkte.
    Der Kontakt kam zustande, das Gesicht der Untoten zeigte zuvor ein namenloses Entsetzen.
    Dann war es vorbei!
    Das geweihte Silberkreuz brannte sich in ihre Haut. Es hinterließ einen deutlichen Abdruck, der von einem nach verbrannter Haut stinkenden Qualm umweht war. Ein letztes Zucken in den Augen.
    Dann lag sie still.
    Ich kniete mich.
    Der schreckliche Blick war aus den Augen des jungen Mädchens verschwunden. Jetzt, wo sie endgültig tot war, da wirkte sie plötzlich so friedlich wie eine Schlafende.
    Ich hatte es geschafft, ich hatte sie vernichtet, aber ich war, verdammt noch mal, nicht glücklich darüber.
    Ein viel zu junger Mensch war gestorben, und der Kloß saß unerbittlich in meinem Nacken.
    Jane hatte sich zu den beiden Mädchen auf das Bett gesetzt. Beide konnten nicht oft hinschauen, wo Susan Carrigan lag. Sie hatten die Gesichter abgewandt und sie zusätzlich noch mit ihren eigenen Händen geschützt.
    »Eine haben wir«, sagte ich zu Jane.
    »Und wo ist er?«
    Ich hob die Schultern.
    »Glaubst du, daß er sich in dieser Schule aufhält?«
    »Davon bin ich beinahe überzeugt. Und deshalb werde ich ihn mir auch holen.«
    »Irrtum, John.«
    »Wieso?«
    »Wir beide werden ihn holen.«
    »Und die Mädchen?«
    »Bleiben hier.«
    Damit war ich nicht einverstanden. »Sie werden die Anwesenheit ihrer toten Freundin nicht verkraften können.«
    »Leg Susan in die Dusche.«
    Gegen diesen Vorschlag konnte ich nichts haben. Ich setzte Janes Vorschlag in die Tat um. Als ich zurückkehrte, war sie dabei, mit Katja und Marisa zu sprechen. Die beiden hörten zwar zu, aber sie

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