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Angstfalle

Angstfalle

Titel: Angstfalle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elke Schwab
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ist ein wenig schlecht vom Wein!«
    »Das macht nichts«, meinte Trixi. »Morgen hast du einen Kater, dann ist alles vorbei!«
    »Der Abend war wundervoll. Die nächste Einladung geht auf mich!«
    »Einverstanden«, nickte Trixi und schaute Roland nach, wie er mit unsicheren Schritten in der Dunkelheit verschwand.
     

13
    Heute war der Geburtstermin.
    Kullmann hatte am Morgen Martha ins Krankenhaus gefahren. Anke machte einen gelassenen Eindruck. Ob das Kind wirklich an diesem Tag kommen würde, hatte Kullmann sich gefragt. Aber er kannte sich auf diesem Gebiet nicht aus. Seine Spezialität waren immer der Tod und die Umstände, die dazu geführt hatten. Mit dem Beginn des Lebens hatte er keine Erfahrungen. Deshalb wuchs seine Nervosität. Mittlerweile war es schon Abend und er hatte immer noch keinen Anruf erhalten. Also beschloss er, sich in Ankes Wohnung abzulenken und alles zu kontrollieren, damit die Räume in einem ordentlichen Zustand waren. Den Weg legte er über die Kaiserstraße und den Grumbachtalweg zurück. Die frische Luft tat ihm gut. Die Temperaturen waren für den Monat Januar angenehm warm. Gemütlich spazierte er durch die Straße, betrat das Appartementhaus und stieg die Treppen hinauf bis in den dritten Stock.
    Die Wohnung wirkte aufgeräumt und gemütlich. Es gab für alles einen schönen Platz. Einige alte Möbelstücke hatte er restauriert, andere sogar selbst gezimmert. Eine einheitliche Stilrichtung gab es nicht. Aber die Zusammenstellung gefiel ihm und er hoffte, dass Anke das auch so sah. Wohlig warm war es auch.
    Sein Handy lag eingeschaltet in seiner Jackentasche. Sehnsüchtig schaute er darauf und fragte sich, warum es nicht klingelte und endlich die frohe Botschaft übermittelte.
    Er verließ die Wohnung und spazierte durch die Nachtluft über den Grumbachtalweg zurück. Er sah, wie ein Mann mit einem Blumenstrauß in der Hand an Beatrix Reubers Haus klingelte. Bei dem Anblick musste er schmunzeln. Die Jugend verstand es zu leben, dachte er, blieb stehen und schaute dem jungen Mann nach. Die Hausbesitzerin öffnete und ließ ihn eintreten. Trixi hatte das gesamte Erdgeschoss hell erleuchtet, wie Kullmann feststellte. Es freute ihn, dass die junge Frau ihr Leben nach dem schrecklichen Ereignis wieder in den Griff bekommen hatte. Nachdenklich setzte er seinen Weg nach Hause fort.
    Spät am Abend kam der erste Anruf. Martha berichtete ihrem Mann, dass Anke endlich Wehen hatte und nun in den Kreißsaal eingeliefert worden sei.
    Mitten in der Nacht dann endlich die ersehnte Botschaft: Anke hatte ein gesundes Mädchen zur Welt gebracht.
    Kullmann eilte in die Garage, startete seinen Wagen und fuhr rückwärts hinaus. Um ein Haar hätte er einen jungen Mann auf dem Bürgersteig überfahren. Kullmann erkannte in ihm den Besucher von Beatrix Reuber. Er wirkte benebelt, schon fast betrunken. Seine Schritte waren langsam und schwankend. Kopfschüttelnd schaute Kullmann ihm nach, wie er die Straßenseite wechselte und in ein Taxi einstieg. Das beruhigte Kullmann. Auf diese Weise kam der junge Mann in seinem Zustand sicher nach Hause.

14
    Am Dienstagmorgen spürte Trixi einen leichten Kater, als sie am frühen Morgen den Friseursalon aufschloss. Daniela schaute sie nachdenklich an, sagte aber nichts. Das war auch gut so, dachte Trixi. Sie hatte nämlich keine Lust zum Reden.
    Der Tag wurde langweilig. Es gab nicht viel zu tun. Wieder zu Hause legte sich Trixi sofort ins Bett und schlief durch. Erst am nächsten Morgen fiel ihr auf, dass keine Belästigungen stattgefunden hatten. Auch in den nächsten Tagen tat sich nichts.
    Fritz Lörsch kam mehrmals in der Woche und brachte die bestellten Artikel. Jedes Mal hoffte Trixi, dass ihr Flirt endlich Wirkung zeigen würde, aber vergebens. Zwar flachste er mit ihr, mehr aber nicht. Wenn das so weiterging, musste sie selbst die Initiative ergreifen. Im Zeitalter der Gleichberechtigung sollte das kein Problem mehr sein.
    Am Wochenende kam Daniela mit der Saarbrücker Zeitung auf Trixi zu.
    »Schau dir das an!«, meinte sie kühl und zeigte ihr die Seite mit den Todesanzeigen.
    »Sehr unterhaltsam«, murrte Trixi. »Noch lebe ich.«
    »Schau doch hier!« Daniela wies auf eine bestimmte Stelle.
    Nun erst erkannte Trixi, was ihre Kollegin meinte. Dort stand die Anzeige: »Plötzlich und unerwartet starb mein Sohn, Roland Berkes!«
    Trixi musste sich setzen.
    »Das ist doch der Mann, den du zum Essen eingeladen hast?«
    Sofort schaltete Trixi und korrigierte:

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