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Angstfalle

Angstfalle

Titel: Angstfalle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elke Schwab
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Haustür?«, fragte Trixi nur.
    »Für den Schaden kommen wir selbstverständlich auf.«
    Nach einigem Zögern fügte er an: »Wir haben das Alibi von Bruno Dold überprüft, es ist nicht stichhaltig. Allerdings erreichen wir ihn nicht mehr. Wissen Sie, wo er ist?«
    Am liebsten hätte Trixi geantwortet, dass er nachts in ihrem Haus herumschleiche. Aber damit würde sie nichts erreichen. Also verneinte sie und fragte: »Halten Sie ihn für verdächtig, Käthe umgebracht zu haben?«
    »Das wäre noch etwas voreilig.«
    »Warum suchen Sie ihn dann? Weil er so nett ist?«
    »Nein, weil uns sein Verschwinden stutzig gemacht hat. Wir haben ihn angewiesen, sich zur Verfügung zu halten!«
    »Er hat einen guten Grund zu verschwinden«, betonte Trixi.
    »Sie sind sehr vorschnell mit Ihren Verdächtigungen. Zuerst waren Sie felsenfest davon überzeugt, das Roland Berkes hinter allem steckt. Nun sind Sie von Bruno Dolds Schuld überzeugt. Merken Sie nicht selbst, was Sie da tun?«, tadelte Forseti.
    »Ich merke nur, dass ich ganz allein mit dem Psychoterror in meinem Haus fertig werden muss«, murrte Trixi.
    »Dafür haben Sie aber einen guten Schlaf!«
    Das Kontra saß. Trixi beschloss, nichts mehr dazu zu sagen.
    Ihr Kopf schmerzte, sie fühlte sich nur noch müde.
    »Was ist mit Ihnen? Geht es Ihnen nicht gut?«
    »Doch! Doch!«, wehrte Trixi hastig ab. Sie wollte nur noch allein sein.
     

21
    In der Nacht hatte es wieder geschneit. Anke war so begeistert von dem Anblick der zugeschneiten Stadt, dass sie mutig beschloss, mit Lisa hinaus in den Winter zu gehen. Sorgfältig packte sie ihre Tochter in einen warmen Daunensack ein, zog ihr eine dicke Jacke über die Ärmchen, eine Mütze auf den Kopf, dass nur noch runde Bäckchen und große Augen zu sehen waren. Dann sicherte sie den Kinderwagen, damit kein kalter Luftzug oder Schnee hineingelangen konnte. Anschließend zog sie sich selbst warm an. Bis sie fertig war mit dieser anstrengenden Prozedur geriet sie ins Schwitzen. Schnell machte sie sich auf den Weg durch den Korridor zum Aufzug. Im Foyer angekommen sah sie nun zum ersten Mal, welche Leute in diesem Appartementhaus wohnten. Sie hatte seit ihrer Rückkehr aus der Entbindungsstation ihre Wohnung noch nicht verlassen. Neugierige Blicke trafen sie. Viele schauten nach Lisa und erfreuten sich an dem lustigen Anblick, den sie in ihren Wintersachen bot. Lisa nahm alles stumm zur Kenntnis. Eigentlich war sie pflegeleicht, überlegte Anke. Zum Glück. Denn so konnte sie in den Nächten gut schlafen. Und ausgeruht fühlte sie sich, als sie an diesem Morgen hinaus in die kalte Winterluft trat.
    Der Schnee war so strahlend weiß, dass sie sich geblendet fühlte. Derartig schön hatte sie den Winter nicht in Erinnerung. Selten, dass es im Saarland so viel Schnee gab, der sogar liegen blieb. Deshalb freute sie sich umso mehr, als sie den Grumbachtalweg entlang spazierte, bis die Häuser aufhörten und Koppelzäune begannen. Bald gelangte sie zum Grumbachhof, einem Reitstall, wo seit einigen Jahren Islandponys untergestellt waren. Viele dieser kleinen, zotteligen Pferdchen standen auf den Koppeln und suchten sich etwas Gras durch die dicke Schneeschicht.
    Bis zu ihrer Schwangerschaft war Anke auf Warmblutpferden geritten. Wenn sie Glück hatte, und Lisa ebenfalls ihr Herz für Pferde entdeckte, wäre ein Pony nicht schlecht für ihre Tochter, überlegte Anke. Aber bis dahin war noch ein weiter Weg. Da war zunächst einmal viel Geduld angesagt.
    Zufrieden kehrte sie um und schob den Kinderwagen den ganzen Weg wieder zurück. Als sie an ihrer Wohnung angekommen war, verspürte sie nicht das geringste Bedürfnis hineinzugehen. Lisa wirkte immer noch ruhig und zufrieden. Was hielt sie also davon ab, weiter bis zu Kullmanns Haus zu gehen? Seit Weihnachten war sie nicht mehr dort. Es war Anke ohnehin schon peinlich, dass Martha und Kullmann ihr so viel zur Hand gingen.
    Sie bog in die Kaiserstraße ein. Kaum ein Autofahrer war unterwegs. Die Straße war mit einer geschlossenen Schneedecke zugedeckt. Vor Kullmanns Haus stand Anke vor einem fast unüberwindlichen Hindernis: Wie sollte sie mit dem Kinderwagen diese steilen Stufen hinaufkommen? Eine Weile zögerte sie, bis sie sah, wie Kullmanns Auto im Schritttempo vorgefahren kam. Er blinkte auf, fuhr vor seine Garage und stellte den Wagen ab.
    »Nanu«, rief er hocherfreut. »Was tust du denn hier? Mit der kleinen Lisa in der Kälte?«
    »Ich wollte frische Luft schnappen und Lisa

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