Angstfrei arbeiten
machen, solche wird’s immer geben!“? O. k. – dann aber bitte mit dem Jammern aufhören: Entweder Sie können nichts machen – dann arrangieren Sie sich, schalten Sie auf Durchzug und schonen Sie Ihre Nerven. Oder dieser Kollege macht Ihnen immer mehr Sorgen, bereitet Ihnen schlaflose Nächte und schlechte Laune? Dann tun Sie was! Und wenn ich sage, Sie sollen etwas tun, dann meine ich: Machen Sie den Mund auf! Wenn Sie nicht kündigen oder sich versetzen lassen wollen, wenn Sie keinen Meuchelmord begehen oder sich ins einsame Kämmerlein verkriechen wollen, dann bleibt Ihnen nichts anderes übrig: Reden Sie!
Überlegen Sie vorher, welches Ziel dieses Gespräch mit dem Kollegen für Sie haben soll. Das ist oft gar nicht so einfach. Wollen Sie ihm einfach endlich einmal die Meinungsagen oder wollen Sie vielleicht eine gute neue Regelung für Ihren Umgang miteinander finden? Möchten Sie auch seine Sicht der Dinge erfahren? Nehmen Sie sich Zeit für dieses Gespräch und lassen Sie es vielleicht auf neutralem Boden stattfinden, zum Beispiel bei einem Spaziergang – das hilft beim Denken und bringt auch starre innere Haltungen in Bewegung.
Ihr Feedback können Sie so gestalten, wie ich es Ihnen im vorigen Kapitel empfohlen habe.
Noch ein Tipp: Vergelten Sie nicht Gleiches mit Gleichem: Wenn Ihr Kollege hinter Ihrem Rücken über Sie tratscht, müssen Sie das noch lange nicht nachmachen. „Wie du mir, so ich dir!“ ist doch eher etwas für den Kindergarten, meinen Sie nicht auch? Sicher, Sie können es sich hin und wieder zur Psychohygiene gönnen, z. B. bei einer Freundin mal ordentlich abzulästern über den Idioten von Kollegen. Wenn das aber zur Dauereinrichtung wird, überlegen Sie: Wollen Sie jammern oder wollen Sie an der Situation nachhaltig etwas ändern?
Verstehen Sie mich bitte nicht falsch: Kollegen, die Sie täglich drangsalieren, sind ärgerlich, können Ihnen den Spaß an der Arbeit nehmen und Sie wirklich stark belasten. Dann ist es wichtig, sich damit ernst zu nehmen und dafür zu sorgen, dass sich daran etwas ändert. Entweder ich kann etwas an der Situation ändern (mit dem Kollegen reden, mich versetzen lassen etc.) oder ich kann an meiner Haltung zu dieser Situation etwas ändern (auf Durchzug schalten, mir „den Schuh nicht mehr anziehen“, im Coaching daran arbeiten).
Aber ich erlebe im Coaching auch immer wieder etwas anderes: Klienten, die gerne und ausführlich und die ganze Sitzung lang (wenn ich sie ließe) über diesen oder jenen Kollegen ablästern und sich aufregen. Die dann auch gerne mal ein „Sagen Sie doch mal, der ist doch wirklich unmöglich, oder?“ einstreuen, weil sie Bestätigung von der Fachfrau bekommen wollen. Abgesehen davon, dass es im Coaching nie darum gehen kann, wer recht hat und wer nicht: Was würde es dem Klienten nützen? Was würde es an der Situation ändern?
Bei diesen Klienten habe ich dann das Gefühl: Wirklich ändern will der gar nichts! Eigentlich hat er sich ganz gemütlich in dieser Situation eingerichtet, der Schuldige ist klar ausgemacht, er ist das Opfer und kann sich des Mitgefühls vieler Kollegen und Freunde sicher sein. Und vielleicht ist ja dieses Lästern über den Kollegen in der Kaffeeküche oft sein einziges Thema. Hmm, wenn das kein Thema mehr wäre – über was würde er wohl dann reden? Gäbe es denn überhaupt andere Themen? Hält er vielleicht deshalb so fest an diesem Jammern? Mal ganz provokant gedacht.
Auf den Punkt gebracht
Wenn ein Kollege Ihnen das Leben schwer macht, beachten Sie bitte Folgendes:
Ist es Mobbing? Dann nehmen Sie Ihre Bedürfnisse ernst und reden Sie mit einem Experten!
Ärgern Sie sich ständig über den Kollegen XY? Dann treffen Sie eine Entscheidung!
Ändern Sie an der Situation etwas: Reden Sie!
Wenn Sie nichts an der Situation ändern können: Verändern Sie Ihre innere Haltung dazu. Machen Sie dieses Thema nicht mehr zu Ihrem Thema, distanzieren Sie sich innerlich, schalten Sie auf Durchzug. Drehen Sie am Lautstärkeknopf!
Wenn Sie weder an der Situation noch an Ihrer Haltung etwas ändern können bzw. wollen: Dann gönnen Sie sich hin und wieder ein klein wenig Jammern – aber übertreiben Sie es nicht und fallen Sie damit nicht Ihrerseits anderen auf die Nerven!
Angst vor schwierigen Kunden
Auf Termine mit manchen Kunden freuen Sie sich immer schon lange vorher. Die Zusammenarbeit erfolgt auf partnerschaftlicher Augenhöhe, der Kunde ist offen für Ihre Ideen und zahlt pünktlich die
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