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Angstfrei arbeiten

Angstfrei arbeiten

Titel: Angstfrei arbeiten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bettina Stackelberg
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ist’s.
    Seien Sie sich außerdem darüber im Klaren: Die Eier legende Wollmilchsau gibt es ausgesprochen selten – auch bei unseren Kunden. Es wird immer wieder Kunden für uns geben, die entweder zahlungswillig oder nett sind, die kompliziert, anstrengend, penibel oder unfreundlich sind.Hier gilt letztendlich: Sie müssen sich entscheiden!
    In zumindest einer der beiden Waagschalen sollte für Sie genügend liegen: Entweder der Kunde zahlt wirklich gutes Geld und dies zuverlässig – dann kann er auch mal anstrengend sein. Oder der Kunde ist ungemein reizend und kooperativ, die Arbeit mit ihm macht enorm viel Spaß und Sie lernen viel dabei: Dann kann er vielleicht auch mal mit einem nicht so großen Budget ausgestattet sein.
    Was ist Ihnen wichtiger?! Mit dieser klaren Entscheidung steht und fällt Ihr Seelenheil in Bezug auf schwierige Kunden.
    Und noch ein wichtiger Punkt, der gerne übersehen wird: Sie müssen nicht alle Kunden nehmen, die Ihnen über denWeg laufen. Sie dürfen wählen und Sie dürfen sich Ihre Traumkunden auch backen. Ja, richtig verstanden: Backen Sie sich ihren Traumkunden.
    Mein Traumkunde
    Machen Sie sich in Ruhe, ehrlich und schriftlich Gedanken zu folgenden Fragen:
Hatte ich schon einmal einen „Traumkunden“? Was machte ihn dazu, wie war er? Beschreiben Sie ihn mit allen Einzelheiten, möglichst bunt und facettenreich.
Welche Eigenschaften muss mein Traumkunde unbedingt mitbringen, welche wären „nice to have“? Entscheiden Sie sich für drei Hauptkriterien, an denen Sie auch nicht rütteln wollen.
Wo finde ich diesen Traumkunden? Welche Akquisewege führen mich zu ihm? Auf welche Form von PR und Marketing reagiert er?
Wie kann ich meinen Traumkunden noch besser an mich binden? Welche „Extraschmankerln“ mag er?
    Wenn Sie angestellt sind und sich ehrlich befragt (und daraus gelernt!) haben, warum Sie diesen Kunden nicht mögen: Überlegen Sie doch mal, ob Sie diesen Kunden nicht abgeben können! Wenn er gerade bei Ihnen besondere Knöpfe drückt, dann bleibt Ihr Kollege von ihm vielleicht völlig unberührt? Vielleicht sagt Ihr Kollege: „Ach, der Meier ist doch gar nicht so schlimm, den weiß ich zu nehmen. Gern übernehme ich den.“ Et voilà – der Kundewird vielleicht besser betreut und Sie konnten ihn loswerden. Eine Win-win-Situation für beide Seiten.
    Wie so oft im Leben (verzeihen Sie mir bitte, wenn ich jetzt wie ein altmodischer Spruch aus dem Poesiealbum klinge!) lernen wir besonders viel aus den schwierigen Situationen, bringt uns gerade das schwierige Gegenüber weiter. Manchmal sind Probleme wirklich einfach Probleme und nervige Kunden einfach nur nervig. Aber manchmal können wir sie auch als Herausforderung ansehen, als Möglichkeit zu lernen und zu wachsen. – Als eine Möglichkeit, die Ärmel hochzukrempeln und trotzig-wild entschlossen zu sagen: „Na, das wollen wir doch mal sehen!“
    Dies tat eine der Serviceassistentinnen von MAN, die ich in der Fortbildung als Teilnehmerin hatte. Eine ehrgeizige junge Frau, die davon erzählte, wie sie vor einem halben Jahr ihre neue Stelle in einem großen MAN-Betrieb antrat:
    Brigitte, 28 Jahre, Serviceassistentin bei MAN, Seminarteilnehmerin:
    „Als ich meine neue Stelle antrat – in diesem Betrieb gab es vorher keine Serviceassistentin –, freuten sich die Meister aus der Werkstatt schon, sie sagten: ‚Endlich müssen wir uns nicht mehr um den Müller kümmern, das machst jetzt du!‘
    Sie berichteten, dass ‚der Müller‘ ein zwar wichtiger Kunde sei, Spediteur mit großem Fuhrpark, aber anscheinend mit Abstand der unsympathischste Mensch auf der Welt: ständig grimmig, launisch, brüllt rum, wird ausfallend. Die Jungs meinten wohl, mich damit ordentlich einschüchtern zu können. Aber nicht mit mir! Da war sofort mein Ehrgeiz geweckt und ich sagte: ‚Na dann wollen wir doch mal sehen, ob ich den nicht umgekrempelt bekomme.‘
    Und was soll ich Ihnen sagen? Inzwischen ist der Müller absolut lammfromm, grüßt freundlich, ist höflich – und montags ruft er oftmals nur deshalb in der Früh an, um mir eine gute Woche zu wünschen. Da staunen die Meister – und ich hab mir im Betrieb sofort einen exzellenten Ruf erworben.“
Angst vor Ablehnung: Haben mich auch alle lieb?
    Egal ob Kunde, Kollegin oder Chef: Sehr oft basteln wir uns unsere Probleme dadurch selbst, dass wir unbedingt ständig von allen gemocht – ja, am besten geliebt – werden wollen. Uns ist die Meinung, das Urteil anderer enorm

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