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Angsthauch

Angsthauch

Titel: Angsthauch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julia Crouch
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legte sie um sein Glied. Er bewegte sie heftig auf und ab, bis er mit einem Aufschrei auf ihren Brüsten kam und danach den klebrigen Samen über ihren Brustwarzen verrieb.
    »Ich liebe dich wirklich, Rose«, sagte er, rollte sich mit dem Oberkörper auf seine Bettseite und schlief, die Beine noch mit ihren zu einem schweißnassen Knäuel verknotet, ein. Rose lag auf dem Rücken. Ihre Vulva brannte, und von Zeit zu Zeit spürte sie immer noch die Kontraktionen. Einen Orgasmus wie diesen hatte sie seit Jahren nicht gehabt.
    »Das dürfen wir auf keinen Fall vergessen«, murmelte sie in die stille Nacht ihres Schlafzimmers.
    Doch als der Regen aufs Dachfenster zu tröpfeln begann, ging ihr eine Frage nicht aus dem Kopf: Wo hat er das bloß her?

28
    A m nächsten Morgen wurde Rose von Gareth geweckt, der unter der Dusche eins von Pollys alten Liedern sang. Sie lag in einem Quadrat fahler Morgensonne, das durch das Veluxfenster im Dach hereinfiel, und versuchte, sich daran zu erinnern, was am Abend zuvor geschehen war. Sie fragte sich, weshalb es in ihrem Magen so gurgelte. Als sie sich bewegte, spürte sie das Wundsein zwischen den Beinen, und ein kleiner Schauer überlief sie.
    Sie hatte ein Gefühl wie an ihrem ersten Schultag.
    »Hi, Schatz.« Gareth kam aus der Dusche. Er rubbelte sich die Haare mit einem der flauschigen weißen Handtücher trocken, die in säuberlich gefalteten Stapeln auf dem Lamellenregal lagen. Er bückte sich und gab ihr einen Kuss auf den Mund.
    »Ich habe keinen Kaffee mehr im Atelier«, sagte er. »Wir haben einen unglaublichen Bohnenverbrauch, ich und meine neue Maschine.«
    »Ich setze es auf die Einkaufsliste«, versprach Rose.
    »Ich liebe dich wirklich, weißt du?«
    »Das hast du gestern Abend schon gesagt.«
    »Weil es wahr ist.«
    Er zog sich seine Arbeitssachen über, eine alte Levi‘s  501 und einen lodengrünen Pullover, den Rose für ihn gestrickt hatte, als sie mit Anna schwanger gewesen war. Dann fuhr er sich einmal mit den Händen durchs Haar, damit sie in dem von ihm bevorzugten zerwühlten Look trockneten, und ging.
    *
    Nachdem sie die Kinder zur Schule gebracht hatte, machte sich Rose, fröhlich vor sich hin summend, auf den Weg zum Wochenmarkt. Dieser war im drei Meilen entfernten Nachbardorf, sie musste also das Auto nehmen, aber auf dem Markt einzukaufen war einfach schöner, als zu Waitrose zu gehen. Bevor sie einstieg, warf sie ihren Lieblingsweidenkorb auf den Rücksitz, den sie extra für solche Gelegenheiten angeschafft hatte. Es war ein bisschen unbequem, ihn unter dem Arm zu tragen, wenn sie gleichzeitig Flossie im Tuch hatte, aber sie hätte sich nicht vorstellen können, ohne den Korb auf den Markt zu gehen. Er erinnerte sie daran, dass sie jetzt eine richtige Landbewohnerin war. Mit dem Korb fühlte sie sich vollständig.
    Der Morgennebel hatte sich verzogen, der Himmel war strahlend blau. Rose lenkte den Galaxy auf den Parkplatz vor dem Rathaus, wo der wöchentliche Markt stattfand. Trotz des Regens der vergangenen Nacht wurde es seit einer Woche täglich wärmer. Sie freute sich, als sie sah, dass die Marktbuden an diesem Morgen trotz des schlammigen Untergrunds auf ihrem Sommerstandort, dem Fußballfeld hinter dem Rathaus, aufgebaut worden waren. Wie üblich herrschte viel Betrieb, und überall sah sie Eltern, die sie von der Schule her kannte. Den freundlicheren unter ihnen nickte sie zum Gruß zu, während sie umherschlenderte, weiter vor sich hin summte und ihren Korb mit handgemachtem französischen Käse, selbstgekochter Marmelade und einem Kilo durchwachsenem Speck füllte, von dem sie insgeheim fand, dass er von geringerer Qualität war als die Ware, die sie im Supermarkt bekam, den sie aber trotzdem kaufte, weil er von einem Bauernhof stammte, dessen Felder sie vom höchsten Punkt ihres Gartens aus sehen konnte.
    Sie schloss die Augen, spürte die Sonne in ihrem Gesicht und stellte sich vor, sie wäre auf einem französischen Straßenmarkt in der Dordogne.
    »Kaffee, ich darf den Kaffee nicht vergessen«, sang sie, als sie zu dem Stand ging, der röstfrische Bohnen in der Spezialmischung anbot, die Gareth so mochte.
    Sie war blendender Laune, als sie zu Hause das letzte Glas in den dafür vorgesehenen Schrank stellte und dabei mit Flossie plauderte. Sie holte die Kaffeemühle vom Regal herunter und mahlte genügend Bohnen, dass Gareth bis zum Abendessen versorgt wäre. Gareth. Erneut ging ein Schauer durch ihren Körper, als sie an die vergangene

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