Angstpartie - Thriller
Sicher weiß er doch, dass alle nach ihm suchen.«
»Keine Ahnung. Große Erfolgsaussichten hätte er sicher nicht. Die Bannmeile ist inzwischen geschlossen, außerdem habe ich dafür gesorgt, dass sein Bild überall verteilt wurde. Hoffentlich hat der alte Jamieson es nicht auf einem seiner Papierstapel vergessen.«
»Wie sind Sie denn mit dem Chief Constable klargekommen?«, fragte Peggy. »Ist er so schlimm, wie Dave sagte?«
»Das erzähle ich Ihnen später in Ruhe. Aber ich glaube, der Mann ist heute ein bisschen ins Grübeln gekommen.«
Peggy grinste. »Das kann ich mir vorstellen.« Dann fügte sie hinzu: »Was ist, wenn sich Kollek hier irgendwo versteckt hat?«
»Das halte ich für ziemlich unwahrscheinlich. Jeder Raum und jede Kammer auf dem Anwesen wurden von der Polizei, vom Special Branch und vom Secret Service mehrmals durchsucht. Damit dürfte es auch fast unmöglich sein, dass er so etwas wie einen Sprengkörper deponiert hat. Spürhunde und Detektoren waren ebenfalls in Einsatz.«
»Aber was könnte er sonst planen?«
»Ich denke, es gibt nur zwei Möglichkeiten. Erstens könnte er versuchen, die Syrer von außerhalb des Geländes anzugreifen.«
»Etwa mit einem Mörser?«, fragte Peggy entsetzt.
»Zu unpräzise. Von einer Position jenseits der Bannmeile aus hätte er keine Chance, das Geschoss zielsicher abzufeuern.«
»Vielleicht mithilfe eines Hubschraubers? Oder ist das zu weit hergeholt?«
Liz schüttelte den Kopf. »Ich traue Kollek alles zu. Aber ich glaube nicht, dass er mit einem Hubschrauber durchkommen würde. Für die Dauer der Konferenz herrscht hier ein absolutes Überflugverbot. Man würde ihn schon abschießen, bevor er überhaupt in Sichtweite des Geländes kommt.«
»Was ist mit einem Flugdrachen, einem Ballon oder einem Ultraleichtflugzeug?«
»Durchaus denkbar. Ich nehme an, dass er entschlossen und vielleicht auch wahnsinnig genug ist, um alles zu versuchen.
Aber die Sicherheitsleute am Boden und in der Luft würden ihn entdecken. Das weiß er sicher.«
»Das ist beruhigend.« Trotzdem sah Peggy ängstlich aus. »Und die zweite Möglichkeit?«
»Er hat einen Helfer.«
»Sie meinen einen Komplizen?«
»Möglich. Wir sollten allerdings nicht von einem gleichberechtigten Partner ausgehen. Kollek ist ein einsamer Wolf. Er vertraut niemandem. Trotzdem könnte es sein, dass er irgendeine ahnungslose Person für sich eingespannt hat.«
»Denken Sie an jemanden aus der israelischen Delegation?«
»Eigentlich nicht. Alle ihre Mitglieder wurden über Kolleks Absichten aufgeklärt. Sie wissen, was zu tun ist, falls er mit ihnen Kontakt aufnimmt. Ich denke eher an jemanden von hier. Der Manager befragt für mich das Personal. Möglicherweise hat sich Kollek mit irgendeinem Angestellten angefreundet. Außerdem dürfen wir Hannah Gold nicht vergessen - Kollek hat sich sehr um sie bemüht und ihr dann eine Einladung zur Konferenz verschafft.«
»Ist sie schon hier?«
»Ich glaube nicht. Könnten Sie bitte für mich herausfinden, wann sie ankommt und wo sie untergebracht ist? Sie hat etwas von einem Hotel in Auchterarder gesagt. Solange Sie damit beschäftigt sind, gehe ich zur Falknerei.«
Als Liz aufstand, sah sie Dave Armstrong in das Clubhaus kommen. Sie winkte ihn zu sich her. Er trug Jeans, Turnschuhe und einen olivgrünen Armeepullover.
»Warst du im Manöver?«
Er lachte. »Das könnte man fast meinen. Ich war dort draußen mit den Soldaten unterwegs.« Er zeigte aus dem Fenster auf die Hügelkette in einiger Entfernung. Aus dem sonnigen Morgen war ein grauer Nachmittag geworden. Schwere Wolken hingen über den Hügeln.
»Wie weit sind die Hügel entfernt?«, fragte Liz.
»Zwei bis drei Meilen, würde ich sagen.«
»Könnte ein Heckenschütze aus dieser Distanz operieren?«
»Interessant, dass du das fragst. Genau darüber habe ich heute Morgen mit dem Brigadier gesprochen. Er sagte, noch vor fünf Jahren hätte er diese Frage mit einem eindeutigen Nein beantwortet. Inzwischen wäre das nicht mehr so einfach. Die erschreckenden Fortschritte in der Waffentechnologie … Man bräuchte zwar eine Scharfschützenausbildung, das entsprechende Gewehr und außerdem ein Quäntchen Glück - aber machbar wäre so etwas. Deshalb haben wir die Bannmeile bis zu den Hügelkuppen erweitert. Sie werden patrouilliert.«
»Das Gelände ist ziemlich weitläufig.«
»Stimmt. Aber wir bekommen drei weitere Einheiten dafür.«
»Der hier heißt Fatty«, sagte McCash, der
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