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Angstpartie - Thriller

Titel: Angstpartie - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PeP eBooks
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der Besprechung wegen der Konferenz in Gleneagles mit ihm am Tisch gesessen hatte. Fane konnte den Mann mit einem Blick einschätzen: ein typischer weißer Ostküstenpuritaner und außerdem anglophil. Noch ein Yankee, der ganz versessen darauf war, zu zeigen, wie sehr er sich in Großbritannien zu Hause fühlte. Ganz sicher würde Brookhaven, wie viele Amerikaner vor ihm, Fane bald bedrängen, ihm eine Empfehlung für den Travellers Club zu schreiben.
    Viel interessanter und schwerer zu durchschauen war Bokus. Fane mochte diese Sorte Amerikaner lieber, weil
Leute wie er gar nicht erst versuchten, sich europäisch zu geben - etwa amüsierten sie Fane beim Lunch mit der Frage nach einem kalten Budweiser. Die gerahmten Fotos an den Wänden zeigten einen jugendlichen Bokus als Footballspieler, was unübersehbar zu seinem massigen Aussehen und seinen kraftvollen Bewegungen passte. Die Mannschaft auf den Fotos gehörte zu irgendeiner obskuren Universität im Mittleren Westen, von der Fane noch nie gehört hatte.Vielleicht stammte daher auch Bokus′ auffallender Akzent. In Fanes Ohren klang seine Sprache nicht wie richtiges Englisch, sondern eher wie das Kauderwelsch, das seiner Vorstellung nach ein einfacher Hafenarbeiter an den Großen Seen Amerikas sprach. Spielte Bokus vielleicht mit diesem Image? Fane vermutete, dass sich hinter dem fast kahlen Schädel und dem bulligen Äußeren eine herausragende Intelligenz verbarg, die es normalerweise nicht nötig hatte, sich in den Vordergrund zu spielen. Natürlich konnte sich Fane aber auch täuschen - hin und wieder hatte er es mit ziemlich beschränkten CIA-Leuten zu tun. Doch er kam zu dem Schluss, dass es besser war, Mr Andy Bokus nicht zu unterschätzen. Vielleicht war der Mann tatsächlich so einfältig, wie er aussah, doch Fane würde vorsichtshalber vom Gegenteil ausgehen.
    »Gentlemen«, begann Fane mit einem geübten Lächeln. Wenn sich Bokus als Ex-Footballprofi präsentieren wollte, würde er den Patrizier geben. »Es ist überaus freundlich von Ihnen, mich heute zu empfangen. Ich möchte Ihnen nicht Ihre wertvolle Zeit stehlen, aber ich dachte, Sie interessieren sich vielleicht für die Hintergründe von Sir Nicholas’ Erscheinen bei der Besprechung im Kabinettsbüro vorgestern. Vielleicht können wir uns für meine weiteren Ausführungen an einen ruhigeren Ort zurückziehen?«
    Das war das Signal dafür, einen Sicherheitsraum aufzusuchen - eine schallisolierte Kammer, wie es sie in vielen
Geheimdienstgebäuden und Botschaften gab und in der man ohne Angst vor Lauschangriffen sprechen konnte. Der Gedanke, dass Botschaften solche Räume einrichteten, damit die Geheimdienste der gastgebenden Nation ihre Gespräche nicht abhören konnten, sie deren Mitarbeiter dann aber dahin einluden, amüsierte Fane stets ein wenig. Immer wenn er in die Käseglocke des Grosvenor-Square-Gebäudes vordrang, fühlte er sich als ranghoher Mitarbeiter des britischen MI6 wie eine Katze, die man ohne Bedenken in die Mäusehöhle führte.
    Fane erzählte ohne Hast von Jaghirs Aussage, dass die Konferenz in Gleneagles bedroht sei. Er zog die Geschichte in die Länge und verschleierte damit, wie viele Details er ausließ. Am Ende wusste weder Bokus noch Brookhaven, aus welchem Land und von welcher Quelle die Informationen stammten.
    Bokus kratzte sich an der Stirn. »Was sollen diese beiden Individuen denn planen, um die Konferenz zu vermasseln?«
    Fane zuckte mit den Achseln. »Das ist nicht bekannt. Wir drängen gerade unsere Quelle, es herauszufinden.«
    »Ja, schön. Aber sprechen wir hier von einer Bombe?«, beharrte Bokus. »Oder von einer Kugel? Oder vielleicht nur von einer peinlichen Enthüllung? Davon, dass eine eurer Zeitungen einen Präsidenten oder Premier mit einer Achtjährigen im Bett erwischt?«
    Fane lachte höflich. Ihm entging nicht, dass Brookhaven nur pflichtschuldig die Mundwinkel hob. Feinsinnigkeit gehörte offenbar nicht zu Bokus′ herausragenden Eigenschaften. Fane erwiderte: »Wenn es lediglich darum ginge, die Sensationspresse im Zaum zu halten, würden wir Sie nicht damit belästigen. Nein, wir vermuten, dass sie etwas Dramatischeres planen. Etwas Tödlicheres.« Er lehnte sich auf der hart gepolsterten Couch zurück und fügte lässig
hinzu: »Ich hatte gehofft, Sie wüssten vielleicht etwas über diese beiden Personen.«
    Brookhaven machte ein überraschtes Gesicht, doch Bokus antwortete unbewegt: »Wie waren noch mal ihre Namen?«
    »Veshara und

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