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Angstpartie - Thriller

Titel: Angstpartie - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PeP eBooks
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abrupt, der junge Sergeant nickte und verschwand. Draußen verfärbte sich der Himmel zu einem bedrohlichen Grau. »Holen Sie Ihren Mantel«, sagte Cullen zu Morgan. »Sieht nach Regen aus.«
     
    Sie mussten schließlich noch ein zweites Mal nach Clerkenwell fahren. Diesmal mit einem Durchsuchungsbefehl und einem Mann vom Schlüsseldienst.
    Am Tag zuvor hatten sie mithilfe der örtlichen Polizeiwache die Wohnung eines A. Ledingham in einem umgebauten ehemaligen Lagerhaus ausfindig gemacht. Auf ihr Klingeln hin war alles still geblieben - was, falls es sich bei dem Mann in der Kiste um Ledingham handelte, auch nicht weiter verwunderlich war. Seine beiden Nachbarn hatten gesagt, sie hätten ihn bereits seit Tagen nicht gesehen. Außerdem wohne er noch nicht lange hier und lebe sehr zurückgezogen. Keiner hatte sich an häufige Besucher in Ledinghams Wohnung erinnert.
    Beim zweiten Anlauf begaben sich DI Cullen und Constable Morgan direkt zu dem Apartment im dritten Stock. Ungeduldig warteten sie, während der Mann vom Schlüsseldienst das Schloss bearbeitete. Nach fünf Minuten sprang die Tür mit einem Klicken auf.
    »Puh!« Debby Morgan rümpfte die Nase - in der Luft lag ein leicht stechender, unangenehmer Geruch. Angespannt betrat Cullen das Apartment, dieser süßliche Geruch kam ihm bekannt vor. Aus welchem Grund hatte Ledingham
seinem Leben wohl ein Ende gesetzt?, fragte er sich beunruhigt. Direkt vor ihnen öffnete sich ein großer Raum mit Holzboden, der Wohn- und Essbereich. Er war sparsam mit einem Sofa am einen Ende und einem billigen Esstisch mit vier Stühlen am anderen Ende möbliert. An den Wänden hingen farbige, gerahmte Poster, Op-Art mit geometrischen Mustern. Cullen merkte deutlich, dass der Geruch hier stärker war. Aber wo kam er her?
    Bedächtig ließ er seinen Blick durch den Raum schweifen, entdeckte jedoch nichts Ungewöhnliches, nichts, was auf einen folgenschweren Unfall oder sogar ein Verbrechen hindeutete. An der linken Seite des Zimmers fiel dem Detective eine offen stehende Tür ins Auge. Vermutlich führt sie zur Küche, dachte er, erfahrungsgemäß häufig ein Ort, an dem Opfer gefunden wurden. DI Cullen trat in den kleinen Raum - und seufzte erleichtert auf, als er den Ursprung des Geruchs erkannte: Auf dem Küchentisch standen mehrere Einkaufstüten, deren Inhalt den fauligen Gestank verbreitete. Unter den Tüten hatte sich bereits eine bräunliche, unappetitliche Lache gebildet.
    »Ekelhaft!«, bemerkte Debby Morgan, die hinter Cullen eingetreten war und nun mit spitzen Fingern ein verdorbenes Stück Fleisch aus einer der Tüten hervorholte.
    Nachdenklich zog Cullen die Stirn in Falten und öffnete den Kühlschrank. »Seltsam«, murmelte er. »Völlig leer.«
    »Wie bitte?«
    »Was, meinen Sie, sagt uns das?«, fragte der Detective, und deutete auf die Tüten und den Kühlschrank.
    »Dass er zu viel Geld hatte?«
    DI Cullen zog eine Grimasse. »Das heißt, er hatte vor, hierher zurückzukommen. Was immer er tat, er ging nicht davon aus, dass es lange dauern würde. Wer würde noch groß einkaufen, wenn er sich umbringen will?«

    Cullen sah sich um. In einem Bücherregal an der Wand standen ein paar Taschenbuchausgaben von Romanen sowie etliche größere Bände über Computergrafik. Anscheinend war das sein Job, dachte Cullen, als er den offenen Laptop in einer Ecke stehen sah.
    »Werfen wir einen Blick ins Schlafzimmer.« Er zeigte auf eine Tür in der Ecke der Küche. »Hier können wir uns später noch genauer umsehen.«
    Zögernd öffnete er die Tür einen Spaltbreit. Doch als er hindurchspähte, wich sein angestrengter Gesichtsausdruck einem Staunen.
    »Was ist das denn?«, fragte Constable Morgan, die ihm folgte.
    Vor ihnen stand ein gigantisches, ordentlich gemachtes Bett mit Messingpfosten am Fußende. Die mit kunstvollen Schnitzereien versehenen hölzernen Pfosten am Kopfende trugen einen Baldachin. An einem der Pfosten hingen silberne Handschellen.
    »Scheint ein ziemlich bizarrer Typ gewesen zu sein«, stellte DI Cullen fest.
    »Aber ein religiöser.« Debby deutete auf die Wand gegenüber des Betts. Dort hing ein hölzernes Triptychon. Es zeigte den gekreuzigten Heiland bis ins letzte grauenhafte Detail: Blut troff aus seiner Seite und den durchbohrten Händen und Füßen. Die Paneele waren rissig und verblasst - antik, dachte DI Cullen. Solche Gemälde hatte er in italienischen Kirchen gesehen. Seine Frau hatte ihn einmal im Sommerurlaub dorthin geschleppt, obwohl er

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