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Angstpartie - Thriller

Titel: Angstpartie - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PeP eBooks
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schlechtem Wetter. Ihm war bereits ein Schild aufgefallen, das vor plötzlich aufkommendem Nebel warnte.
    Zu Mittag aß er im Clubhaus kurz ein Sandwich. Sein Blick wanderte hinaus zu den Hügeln. Er überlegte, ob die Horde Sicherheitsbeauftragter, die binnen einer Woche hier einfallen würde, diese wohl als Gefährdungsbereich sahen. Ganz sicher würde man ihnen eine gewisse Beachtung
schenken. Aleppo studierte in der Broschüre die Liste der Freizeitaktivitäten. Tontaubenschießen wurde angeboten, Krocket, auf Anfrage Angeln, Fahrten mit dem Geländewagen und ein Jagdhundetraining. Es gab sogar eine Falknerei.
    Aleppo klapperte einiges davon ab, gab sich als interessierter ausländischer Tourist, verbrachte aber die meiste Zeit des Nachmittags in der Jagdhundeschule und in der angrenzenden Falknerei. Eine Weile lang sah er einem Rudel junger schwarzer Labrador-Retriever zu, die voller Eifer und Elan Apportieren übten. Von dort aus ging er durch eine schmale Baumreihe zu einem zweistöckigen Holzgebäude mit einem grünen Metalldach und purpurfarbenen Säulen. Mit seinen schmalen, vergitterten Einzelkäfigen sah es aus wie ein zu groß geratener Hühnerstall oder ein Gefängnis für Zwerge. In jedem Gehege saß ein Raubvogel auf einer Holzstange und starrte alle, die sich draußen frei bewegen konnten, unverwandt an.
    Ein kleiner Junge kam mit seinem Vater aus der Tür. Begleitet wurden sie von einem Lehrer mit einem dicken Handschuh, auf dem ein Habicht saß. Aleppo sah zu, wie sie sich ein Stück entfernten. Dann hob der Falkner langsam die Hand, bis der Vogel plötzlich abhob. Er flog einen großen Bogen, dann stieß er auf den Köder herab, den der Mann am Ende einer langen Schnur hielt.
    Aleppo hörte den Vater fragen: »Was passiert, wenn sie nicht zurückkommen?«
    »Sie sind mit einem winzigen Sender ausgestattet. Er ist nur etwa so groß wie ein Mikrochip«, antwortete der Falkner. Dabei zeigte er auf den Habicht, der nun wieder auf seiner Hand saß. »Ich kann ihn mit meinem Ohrstöpsel hören. Je näher ich an ihm dran bin, desto lauter ist das Signal.«
    »Und welche Reichweite hat es?«

    »Der Hersteller behauptet, es seien zwölf Meilen.« Er schnaubte. »Aber der sitzt in Salt Lake City. In einer Gegend wie unserer hier sind es eher zwölfhundert Meter.«
    »Entfernen sie sich denn so weit?«
    Der Falkner schüttelte den Kopf. »Normalerweise nicht. Sie könnten bis zu dreißig Meilen weit wegfliegen, aber meistens finden wir sie hier irgendwo in den Bäumen.«
    Tief in Gedanken spazierte Aleppo über die Golfplätze zum Hotel zurück. Bald stand er am Ufer eines kleinen Sees mit ein paar Hundert Quadratmetern Wasserfläche, der in einer Senke neben der Einfahrt lag. Auf einer kleinen Insel in der Seemitte stand eine einsame Zeder zwischen niederem Gebüsch, das bis zum Wasser reichte. Wo Aleppo sich befand, gab es einen hölzernen Landesteg - an einem Eisenring war ein Ruderboot vertäut. Auf der anderen Seite des Sees lag vor den Golfplätzen ein Übungsgrün. Das konnte nützlich sein, dachte er. Nach und nach eröffneten sich ihm immer mehr Möglichkeiten.
    Als er am frühen Abend wieder das Hotel erreichte, standen drei Männer am Empfang. Sie trugen Anzüge, Krawatten, weiße Hemden und Slipper. Einer war mit einem Ohrstöpsel ausgerüstet und hatte eine kleine Anstecknadel in Form einer amerikanischen Flagge am Kragen. Aleppo fragte den Rezeptionisten nach einer Zeitung für den nächsten Morgen, wollte aber in Wirklichkeit seine Vermutung überprüfen, dass diese Leute zum Secret Service gehörten.
    »Das ist nur vorbereitend«, erklärte einer von ihnen dem Hotelmanager gerade. »Wir kommen nächste Woche wieder und überprüfen jedes Zimmer genau. Im Augenblick wollen wir uns nur einen Überblick verschaffen.«
    Aleppo ging gelassenen Schrittes, aber sehr nachdenklich zu seinem Zimmer. Die Leute des Secret Service würden sich jedes einzelne Zimmer vornehmen. Dasselbe tat
dann noch einmal die britische Polizei mit modernsten Geräten und Spürhunden.
    In den Räumlichkeiten des Hotels irgendetwas zu verstecken, war völlig unmöglich. Das hatte die IRA im Grand Hotel in Brighton getan und hätte es fast geschafft, Margaret Thatcher und einen großen Teil ihres Kabinetts umzubringen. Sie hatten hinter den Badezimmerpaneelen eine Bombe mit Fernzünder versteckt, und zwar so gründlich, dass diese bei der Durchsuchung der Räumlichkeiten kurz vor der Tagung nicht aufgefallen war. Aber

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