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Angstpartie - Thriller

Titel: Angstpartie - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PeP eBooks
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khakifarbenen Anzug ziemlich warm zu sein. Er nickte Liz nur kurz zu. »Wir kennen uns«, bemerkte er knapp.
    »Schön Sie zu sehen, Charles«, sagte Oakes liebenswürdig, während alle Platz nahmen. »Wie versprochen bringe ich Ihnen die Erklärung, mit der wir das Missverständnis im Handumdrehen aus der Welt schaffen werden.«
    Wetherbys Augenbrauen hoben sich fast unmerklich. »Ich danke Ihnen«, erwiderte er milde. »Das klingt gut.«
    Die Gedanken, die Liz durch den Kopf schossen, waren weniger wohlwollend. Stellten diese Leute etwa die Echtheit der Bilder infrage? Dank moderner Bearbeitungsprogramme konnten Fotos heutzutage durchaus gefälscht werden. Es war nicht schwer, auf einem Bild zwei Leute nebeneinanderzusetzen, obwohl sie sich in Wirklichkeit auf unterschiedlichen Kontinenten befanden. Man konnte Berge aus Landschaften tilgen und Gebäude aus Stadtsilhouetten. Doch in diesem Fall sagte die Kamera schonungslos die Wahrheit: Andy Bokus saß im Oval-Kricketstadion neben einem mutmaßlichen Mossad-Mann.
    Oder wollte Oakes behaupten, dass Bokus den anderen Agenten rein zufällig getroffen hatte?
    Oakes räusperte sich. »Was ich Ihnen nun sagen werde, ist natürlich streng vertraulich. Und ich hoffe, ich kann darauf zählen, dass es auch so bleibt.«
    »Wir sind gespannt auf Ihre Erklärung«, antwortete Wetherby. »Nur zur Beruhigung: Liz Carlyle ist hier, weil sie die Nachforschungen über den israelischen Staatsbürger auf den Bildern leitet. Wie ich Ihnen bereits in Washington sagte, Ty, haben wir Grund zu der Annahme, dass er
gar kein Handelsattachée ist.« Wetherby zeigte auf die belastenden Fotos auf seinem Schreibtisch. »Nur deshalb wurden die Bilder überhaupt gemacht. Liz steht außerdem wegen der Sache mit den Syrern und der Gleneagles-Konferenz in enger Verbindung mit Ihrem Mitarbeiter Mr Brookhaven.«
    »Meine Sorge gilt weniger dem Umstand, wer beim MI5 und MI6 etwas weiß«, erwiderte Oakes. »Mir geht es um die Israelis.« Auf Wetherbys fragenden Blick hin präzisierte er seine Aussage. »Sie haben recht, Charles. Ihre Leute haben Andy bei einem Treffen mit einem Agenten des Mossad beobachtet. Mit Kollek.«
    Wetherby schwieg. Liz fiel auf, dass Bokus rot geworden war und sich in seiner Haut offenbar alles andere als wohlfühlte. Er saß da wie ein zu groß geratener Schuljunge, den man beim Klauen erwischt hatte.
    Oakes fuhr fort: »Die Bilder zeigen allerdings nicht, dass Kollek einer unserer Agenten ist.«
    Stille breitete sich aus. Wetherby schien verblüfft.
    »Sie lassen hier in London einen Mossad-Mann für sich arbeiten?«, fragte er schließlich mit kaum verhohlenem Erstaunen.
    »Korrekt. Und bis diese Fotos gemacht wurden« - Oakes zeigte auf die Bilder - »wusste nur ein äußerst kleiner Personenkreis davon. Sie werden verstehen, dass eine Operation dieser Art sehr sensibel ist.«
    »Absolut!«, bestätigte Wetherby knapp. »Danke für Ihre Offenheit. Ich muss selbstverständlich DG informieren sowie Geoffrey Fane. Auch er weiß von den Fotos und war Ihnen gegenüber meines Erachtens nach in anderen Belangen sehr entgegenkommend.« Er warf einen kurzen Blick auf Bokus und sah dann Oakes lange an. »Aber abgesehen von diesen Personen muss niemand außerhalb dieses Raumes davon erfahren. Es gibt allerdings einige Dinge, die wir
gern über den Agenten wüssten, den Sie vor unserer Nase für sich eingespannt haben«, fügte er mit dem Anflug eines Lächelns hinzu.
    »Wie zum Beispiel?« Bokus ergriff zum ersten Mal das Wort.
    »Weshalb wurde Kollek uns nicht ordnungsgemäß von den Israelis gemeldet? Dafür muss es einen guten Grund geben. Die wissen nämlich sehr genau, wie wir auf einen Undercover-Agenten reagieren würden. Kollek hat vermutlich eine wichtige Aufgabe, sonst würden sie dieses Risiko nicht eingehen.«
    Oakes sah Bokus an und nickte. Der kräftige Mann schwitzte bereits leicht. Er beugte sich mit hochgezogenen Schultern nach vorn und erklärte: »Kollek soll sich um Mossad-Informanten kümmern, die in Großbritannien leben oder hier zu Besuch sind. Er ist ihr örtlicher Kontaktmann.«
    »Und seit wann arbeitet er auch für Sie?«, fragte Liz.
    Bokus zuckte mit den Achseln. »Noch nicht sehr lange. Neun Monate vielleicht. Oder auch ein Jahr.«
    Wetherby rollte nachdenklich einen Bleistift zwischen den Fingern. »Darf ich fragen, was ihn dazu bewogen hat?«
    »Der Kontakt ging von ihm aus.« Bokus wirkte keinesfalls verlegen. Jetzt, wo er weiß, dass alles heraus

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