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Angstpartie - Thriller

Titel: Angstpartie - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PeP eBooks
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können.«
     
    Hannah wirkte aufgekratzt. Sie trank Weißwein und aß Krabbenchips, die sie nacheinander aus der großen Schale
auf dem Küchentisch fischte. Sophie brachte gerade Zack ins Bett, das Baby schlief bereits.
    »Bevor Sie kamen, habe ich Sophie schon von den wunderbaren Neuigkeiten berichtet: Ich wurde eingeladen, mit einer Friedensgruppe nach Schottland zu der Konferenz zu fahren.« Hannahs Augen strahlten.
    »Klingt großartig. Ich wusste gar nicht, dass auch Friedensgruppen teilnehmen. Sie werden also in Gleneagles sein?«
    Hannah nickte. »Ich habe sogar schon eine Unterkunft. In einem kleinen Hotel in Auchterarder.« Sie lachte. »Habe ich das korrekt ausgesprochen?«
    »Vermutlich.« Liz lächelte. »Schottisch verstehe ich genauso wenig wie Sie.«
    »Natürlich ist unsere Teilnahme für die israelische Regierung nur reine Image-Pflege. Eine kleine Gruppe jüdischer Friedensaktivisten darf sich vor der eigentlichen Konferenz mit der offiziellen israelischen Delegation treffen. Aber wenn die glauben, dass wir vor lauter Dankbarkeit zu allem Ja und Amen sagen, täuschen sie sich.« Entschlossen fügte sie hinzu: »Wir werden unsere Ansichten mit Nachdruck vertreten. Die offizielle Delegation hat kein größeres Recht, für Israel zu sprechen, als wir.«
    »Wer hat Sie denn eingeladen?«
    »Die Botschaft«, antwortete Hannah stolz. »Sie wussten, dass ich hier bin, und haben meinen Namen auf die Liste gesetzt.« Plötzlich wirkte sie verlegen. »Ich glaube, das habe ich Danny zu verdanken. Er streitet es ab, doch er weiß genau, wie gern ich dabei sein möchte.«
    Sie war so begeistert, dass Liz einen Augenblick zögerte, dann aber doch fragte: »Hat Danny gesagt, ob er auch an der Konferenz teilnehmen wird?«
    »Ja, ich meine, nein. Er wird nicht dort sein. Im Grunde genommen ist das sehr schade, aber andererseits wäre es
für ihn auch sehr schwierig. Als Mitglied der offiziellen Delegation hätte er seine eigene Meinung nicht vertreten können - im Herzen ist er nämlich einer von uns und unterstützt die Friedensbewegung.«
    Liz versuchte, ein verständnisvolles Gesicht zu machen, war in Wirklichkeit aber verwundert. Wieso fuhr Kollek nicht nach Schottland? »Sagte er, warum er nicht dort ist?«
    »Er muss nach Israel. Da findet eine wichtige Handelsmesse statt und das ist nun einmal sein Fachgebiet.«
    »Verstehe.« Wie beiläufig hängte Liz noch eine Frage an: »Hat er Sie gebeten, bei der Konferenz etwas für ihn zu erledigen?«
    Hannah schüttelte den Kopf. »Nein. Aber er sagte, wir würden telefonieren. Er will wissen, wie es dort oben läuft.«
    »Dann werden Sie ihn also von Gleneagles aus anrufen?« Liz versuchte, ihrer Stimme einen neutralen Ton zu geben. Falls Hannah Dannys Handynummer kannte, würden sie ihn orten können.
    »Nein«, antwortete Hannah. »Er meldet sich bei mir. Wann das sein wird, hat er mir aber leider nicht gesagt.« Sie ahnte, was Liz gern wissen wollte, und lächelte schief.
    Verdammt, dachte Liz. Kollek konnte überall sein und sie hatte keine Möglichkeit, ihn zu finden. Aber wenn er nicht nach Gleneagles fuhr, was tat er dann? Sophie kam in die Küche zurück und hantierte am Herd, doch Liz spürte, dass sie aufmerksam zuhörte.
    Plötzlich seufzte Hannah laut auf. »Ihr beide seid unmöglich. Ihr tut ja gerade so, als hätte Danny Schreckliches mit mir vor. Erst hält Sophie ihn für einen Gigolo und nun könnte man meinen, er sei ein Spion.«
    Liz ging nicht darauf ein. »Ist er schon unterwegs nach Israel?«, bohrte sie stattdessen.
    Hannah sah zu Sophie hinüber, die ihnen demonstrativ den Rücken zukehrte. »Noch nicht. Übermorgen treffen
wir uns noch einmal. Beim Mittagskonzert in der St.-John’s-Kirche am Smith Square.«
    »Klingt wunderbar«, sagte Liz, und beschloss, diese Information gleich am nächsten Morgen an die A4 weiterzugeben.

44
    Zwei Tage später saß Liz um vierzehn Uhr dreißig auf einem abgewetzten Ledersofa im A4-Einsatzraum des Thames House. Das Sofa war speziell für Ermittler dort aufgestellt worden, die zuhören wollten, wie eine von ihnen beantragte Observation verlief. Die Überwachungszentrale war Reggie Purves′ Reich. Er bestimmte hier die Regeln: Ermittler hatten zwar Zutritt, mussten sich aber still verhalten. Falls Reggie etwas wissen wollte, fragte er. Dass Liz überhaupt hier saß, zeigte, wie besorgt sie wegen Kollek war. Normalerweise hätte sie die Beschattung ganz den Experten überlassen und hinterher nur den

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