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Angstschrei: Thriller

Angstschrei: Thriller

Titel: Angstschrei: Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Hayman
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prangte auf sämtlichen Öltanks im Hafen von South Portland und starrte McCabe praktisch jeden Morgen ins Gesicht.
    » Genau die. Da geht es um riesige Summen. Hunderte Millionen wahrscheinlich. Sollte Babs ihren Henry irgendwann aus der Flitterwochen-Suite rausschmeißen, dann sieht er keinen Cent mehr. Niemals. Könnte ihn sogar den Job kosten. Dexter Oil war der erste große Konzern, der als Klient zu Palmer Milliken gekommen ist. Hat die Kanzlei damals in den Fünfzigern in die erste Liga katapultiert. Und ist immer noch mit großem Abstand ihr wichtigster Mandant.«
    » Sie glauben, Barbara könnte dafür sorgen, dass er gefeuert wird?«
    » Das weiß ich sogar. Dexter befindet sich nach wie vor im Privatbesitz, und Barbara ist Mehrheitseignerin. Wenn sie Henrys Partnern vor Augen führt, dass sie das Dexter-Mandat verlieren, wenn sie Henry nicht über die Klinge springen lassen, dann ist er Geschichte. Erledigt. Im Arsch. Dann kann er sich glücklich schätzen, wenn er in dieser Stadt noch einen Job als Hundefänger bekommt.«
    » Ziemlich dämlich, das alles aufs Spiel zu setzen, bloß weil er Lainie an die Wäsche wollte«, sagte Maggie.
    » Aber auch weit verbreitet. Sie erinnern sich vielleicht, es ist noch gar nicht lange her, da hatten wir sogar einen Präsidenten, der seinen Reißverschluss nicht unter Kontrolle hatte. Von all den Gouverneuren und Senatoren ganz zu schweigen. Ich frage mich nur, warum Henry so wild entschlossen ist, uns nicht in Lainies Büro zu lassen.«
    » Wer weiß?«, sagte Maggie. » Telefonmitschnitte. Bilder. E-Mails. Falls es Beweise für eine Affäre gibt, dann wird Ogden die vor uns in die Finger bekommen wollen.«
    » Das würde wiederum nahelegen, dass er nicht der Killer ist«, meinte McCabe. » Denn wenn er es wäre, hätte er schon vor zwei Wochen angefangen, nach belastendem Material zu suchen. Gleich nachdem er sie in seine Gewalt gebracht hatte.«
    » Wenn er aber erst gestern Abend von dem Mord erfahren hat«, sagte Maggie, » dann will er uns sicher so lange wie möglich hinhalten, damit er zuerst selbst nachsehen kann.«
    Maggie hatte recht. Also war vermutlich Ogden derjenige, der gestern Nacht noch Goffs Wohnung durchwühlt hatte. Gleich nachdem er von ihrem Tod erfahren hatte. Womöglich war er auch in ihrem Büro gewesen. Vielleicht besaß er aber auch keinen Generalschlüssel und musste bis Montagmorgen warten. Palmer Milliken hat doch die Möglichkeit, sensible Daten so zu sichern, dass sie nicht einsehbar sind. Alle möglichen sensiblen Daten, dachte McCabe.
    » Okay«, meinte Lund. » Mal sehen, ob wir rauskriegen, wonach Henry suchen könnte. Schreiben Sie mir eine ausführliche Begründung, und dann suchen wir uns einen Richter, der den Durchsuchungsbefehl unterschreibt. Wenn Ogden allerdings eine Aufhebung des Befehls beantragt, dann könnte sich das Ganze noch ein paar Tage hinziehen.«
    Sie legten auf.
    » Schnapp dir deine Jacke, wir gehen mittagessen«, sagte McCabe zu Maggie. » Wir unterhalten uns währenddessen.«
    Das Tallulah’s lag auf halber Höhe des Munjoy Hill und war zum Bersten voll mit Wochenend-Brunch-Gästen. Wie üblich stand Tallulah zur Begrüßung an der Tür. McCabe wurde mit der obligatorischen Umarmung bedacht, wobei sie ihren ausladenden Vorbau an seine Brust drückte. » Wie geht’s dir denn, Mike? Hab schon gehört, dass es gestern Nacht einen Mord gegeben hat. Irgend so ’ne Rechtsanwältin.«
    » Mir geht’s gut, Lou, und du hast richtig gehört. Und jetzt hätten wir gerne einen ruhigen Tisch in einer Ecke, wo wir ein paar geschäftliche Dinge besprechen können.«
    Er ließ den Blick durch den belebten Saal schweifen. » Das heißt, falls du einen übrig hast.«
    Sie warf einen Blick auf ihr Klemmbrett und machte sich ein paar Notizen. » Kein Problem, Sergeant. Da habe ich ja Ihre Reservierung.« Lächelnd hob sie den Blick. » Pünktlich auf die Minute.«
    Tallulah führte sie an einem lärmenden Haufen Mittdreißiger vorbei, die an der Bar herumstanden, Bier und Bloody Marys tranken und auf einen freien Tisch warteten. Wie hieß es so schön in der American-Express-Werbung: » Eine Mitgliedschaft bringt Privilegien mit sich«? Sie brachte sie in den hinteren Teil des Restaurants, so weit wie nur möglich vom allgemeinen Trubel entfernt. » Soll ich euch zum Anfang erst mal zwei Bloody Marys bringen?«
    McCabe überlegte und wollte gerade nicken, da sagte Maggie: » Heute nicht, Lou. Wir sind im Dienst.«
    » Ja,

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