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Angstschrei: Thriller

Angstschrei: Thriller

Titel: Angstschrei: Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Hayman
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Dann kann es sein, dass sie tatsächlich gesehen hat, wie ein Monster diese Tat beging. Vielleicht hat sie irgendwo tief in ihrem Unterbewussten das Gefühl, dass nur ein Monster so etwas tun könnte. Was sie, sollte es wirklich so abgelaufen sein, nicht wahrnimmt, ist, dass sie selbst das Monster ist.«
    McCabe ließ sich gegen die Stuhllehne sinken und starrte zur Decke hinauf. Sicher, Wolfe konnte durchaus recht haben mit seiner Theorie. Aber je mehr er darüber nachdachte, desto mehr kam er zu der Überzeugung, dass es nicht so geschehen war. Es gab zu viele Einzelheiten, die einfach nicht dazu passten. Einzelheiten, die Wolfe nicht kannte. Dass die Leiche auf dem Fish Pier zurückgelassen worden war. Das mit dem Zettel im Mund. Die präzise und sehr umsichtige Tötungsmethode. Nein, Abby hatte es nicht getan, da war McCabe sich sicher. » Und wenn sie es nicht gewesen ist?«, wollte er wissen. » Wenn sie die Tat tatsächlich beobachtet hat?«
    Wolfe zuckte mit den Schultern. » Dann betrachtet sie den Täter vermutlich als Monster, weil das, was sie gesehen hat, zu furchterregend oder zu schmerzhaft war, um es mit Hilfe ihres Verstandes zu akzeptieren. Das ist allerdings, um ehrlich zu sein, eine reine Spekulation.«
    McCabe wischte sich mit einer Papierserviette den Mund ab, stand auf und warf seinen leeren Teller in den Mülleimer. » Gibt es vielleicht eine Möglichkeit, die realen Erinnerungen zurückzuholen?«
    » Möglicherweise. Wenn gesunde Menschen schmerzhafte Erinnerungen unterdrücken, dann hilft in manchen Fällen eine Hypnotherapie.«
    » Hypnose?«
    » Ja. Sie wird im Normalfall bei Schizophrenen nicht angewandt, aber es gibt nichts, was ausdrücklich dagegen spräche. Ich habe es noch nie ausprobiert, habe aber von einigen Experimenten gelesen. Es würde mich tatsächlich sehr interessieren, wie so eine Behandlung bei einem Menschen wie Abby anschlägt.«
    » Kennen Sie vielleicht jemanden, der sich mit– wie haben Sie gesagt?– Hypnotherapie auskennt?«
    » Ja. Mich.«
    » Und wären Sie bereit, Abby zu hypnotisieren?«
    » Aber ja, natürlich. Bloß müssen wir sie zuerst finden.«
    McCabe nickte nachdenklich. » Danke, Herr Doktor. Ich sage Ihnen Bescheid, sobald wir sie haben.« Er schlüpfte in seinen Mantel. » Und danke für das Essen.«

23
    » Sie heißen Andy, nicht wahr? Darf ich Sie Andy nennen?« Maggie beugte sich zu dem geöffneten hinteren Fenster des schwarz-weißen Streifenwagens hinab und blickte die schmächtige Gestalt an, die auf der Rückbank kauerte. Als er die Frage hörte, hob er den Kopf, gab aber keine Antwort. Maggie lächelte. Andy Barker zwinkerte. » Sie haben doch nichts dagegen, dass ich Sie Andy nenne, oder?«, fragte sie noch einmal. » Mein kleiner Bruder heißt auch Andy. Er ist ehrlich gesagt mein Lieblingsbruder.« Ihre Brüder hießen in Wirklichkeit Trevor und Harlan. » Andy war schon immer einer meiner Lieblingsnamen.«
    Ihr Blick glitt über die grün-schwarz karierte Wollhose, die der Typ trug, seine grünen, knöchelhohen Wildlederstiefel und das Jackett aus künstlichem Schlangenleder. Der kleine perverse Scheißer zieht sich sogar pervers an, dachte sie.
    » Ja. Okay«, sagte er schließlich. Er zwinkerte immer noch. » Das geht in Ordnung, schätze ich. Darf ich Sie Margaret nennen?«
    Ob er sie Margaret nennen durfte? Der Name stand auf der Visitenkarte, die sie ihm gestern Abend gegeben hatte. » Na klar«, sagte sie. » Sie dürfen mich Margaret nennen.«
    Sie streckte ihm die Hand entgegen. Er warf einen Blick darauf, machte aber keine Anstalten, sie zu ergreifen. » Schön, Sie kennenzulernen, Andy«, sagte sie. » Und danke, dass Sie sich bereit erklärt haben, mit auf die Wache zu kommen und mit uns zu sprechen.« Sie streckte ihm die Hand noch ein Stückchen weiter entgegen.
    Schließlich streifte er den Handschuh ab und schlug ein. Seine Hand fühlte sich kalt und trocken an. Wie von einem Toten, dachte sie und ließ los. Sie sah, dass er zitterte. » Hey, Castleman«, rief sie dem Streifenbeamten hinter dem Steuer zu. » Dreh die Heizung ein bisschen hoch, okay? Der Mann hier hinten friert.«
    Castleman rührte sich erst einmal nicht. Maggie war klar, dass er keinerlei Bedürfnis verspürte, es dem Typen auf der Rückbank gemütlicher zu machen. Tja, Pech gehabt. » Hey, Castleman, hast du nicht gehört?« Castlemans rechte Hand fummelte am Regler herum und brachte die Heizung auf Touren.
    » Danke, Castleman«, sagte Barker mit einer

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