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Angstschrei: Thriller

Angstschrei: Thriller

Titel: Angstschrei: Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Hayman
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Willen nicht zu erkennen. Palmer Milliken? Möglich. Vielleicht konnte Starbucks den Ausschnitt vergrößern und schärfer machen, sodass man es lesen konnte. Vielleicht auch nicht. McCabe drückte erneut auf die PLAY -Taste. Der Mann drehte den Umschlag noch einmal herum. Überlegte sich wahrscheinlich, ob er ihn sofort öffnen oder lieber noch warten sollte. Anscheinend überwogen die Argumente für sofort. Er streifte den rechten Lederhandschuh ab und machte den Umschlag mit dem Zeigefinger auf. Dann schob er die Hand hinein und holte etwas heraus, was wie ein Stapel Schwarz-Weiß-Fotos aussah. Erneut hielt McCabe den Film an und ließ ihn Bild für Bild vorwärtslaufen. Es war nicht zu erkennen, was die Fotos zeigten. Auch da war er wieder von Starbucks und seinen Künsten abhängig. Der Eindringling steckte die Bilder in den Umschlag zurück, faltete ihn der Länge nach und steckte ihn in seine Manteltasche. Dass er die Bilder dabei knickte, schien ihm egal zu sein. Offensichtlich hatte er gefunden, wonach er gesucht hatte, denn er griff nach der Taschenlampe, ging zur Tür und verließ die Wohnung. Die Zeitangabe lautete 02:36:15. Er war keine drei Minuten in der Wohnung gewesen. Er hatte keine Schubladen herausgezogen. Nichts auf den Boden geworfen. McCabe war ganz sicher, dass das nicht derselbe Kerl war, der vorgestern Nacht dort alles auf den Kopf gestellt hatte. Dieser hier hatte gefunden, wonach er gesucht hatte. Der andere nicht. McCabe startete den Schnelldurchlauf, doch der Rest der DVD war leer. Er drückte die Auswurftaste.
    » Was, zum Teufel, war das denn?«, wollte Shockley wissen. » Ist das Ihr Mörder?«
    » Da bin ich mir ganz sicher«, sagte McCabe. » Aber leider wissen wir immer noch nicht, ob das Kelly war oder jemand anders.«
    » Ach, um Himmels willen, McCabe, sämtliche Indizien deuten auf Kelly hin. Sogar die DNA stammt von ihm. Ich finde, wir verhaften den Dreckskerl auf der Stelle und hören auf, unsere Zeit mit irgendwelchen Filmchen zu verschwenden.«
    » Schauen wir uns mal an, was auf der nächsten Scheibe zu sehen ist.«
    Er schob die mit WZ -20.12.05 beschriftete DVD in das Laufwerk. Die Kamera schaltete sich ein, als Lainie Goffs Kopf ins Bild kam. Die gleiche Fischaugenperspektive wie vorhin. Die Zeitangabe lautete 20:34:44 / 20.12.05. Zweiundsiebzig Stunden vor ihrem Verschwinden. Auf den Tag genau zwei Wochen vor ihrem Tod. Lainie knipste eine Tischlampe an und erzeugte dadurch einen plötzlichen, hellen Lichtfleck am oberen Bildrand. Ein Klopfen war zu hören. Sie ging durch das Zimmer, machte die Tür einen Spalt weit auf und spähte nach draußen.
    Sie sagte etwas zu der Person vor der Tür. Eine männliche Stimme antwortete. Sie waren zu weit vom Mikrofon entfernt, als dass man das Gesagte hätte verstehen können. Jetzt war wieder der Mann zu hören. Lainie schien zu zögern, als müsste sie überlegen, ob sie ihn hereinlassen sollte oder nicht. Schließlich machte sie die Tür ganz auf. Wenn sie gewusst hätte, dass der Mann ein Mörder war, warum hätte sie das dann tun sollen?
    Er trug den gleichen dunklen Kapuzenmantel wie auf dem vorherigen Video, nur dass er dieses Mal die Kapuze nicht aufgesetzt hatte. Man konnte seinen Kopf von oben erkennen, aber nicht sein Gesicht. Eines allerdings war klar: Es war nicht John Kelly. Dieser Mann hatte sauber geschnittenes graues Haar mit einem Scheitel auf der linken Seite. Es hätte Henry Ogdens Haar sein können. Oder das von Wallace Stevens Albright. Sogar Kyle Lanahan wäre denkbar gewesen, auch wenn es ein wenig kürzer war als seines. Um ehrlich zu sein, es hätte zu ziemlich vielen bekannten und unbekannten Gesichtern gehören können. Mr. Grauhaar blickte sich nervös um, trat dann zu der weißen Couch und setzte sich. Er saß fast direkt unter der Linse, mit gesenktem Kopf. Lainie nahm ihm gegenüber auf einem der weißen Sessel Platz.
    » Es macht dir Spaß, anderen wehzutun, hab ich recht?«, sagte sie. » Vor allem jungen Mädchen, die sich nicht wehren können.« Jetzt war sie besser zu verstehen. Nicht besonders gut, aber besser. Ihre Stimme klang verzerrt, und sobald sie den Kopf senkte, konnte man ihre Worte nur mit Mühe verstehen. Barker hatte offensichtlich mehr Interesse an der Bild- als an der Tonqualität gehabt. Maggie und McCabe wechselten einen Blick, ein stummer Gedankenaustausch, bei dem einer den anderen wortlos verstand.
    » Ich weiß nicht, was du meinst«, erwiderte der Mann. Zumindest glaubte

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