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Angstschrei: Thriller

Angstschrei: Thriller

Titel: Angstschrei: Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Hayman
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Scheinwerferpaar auf. Maggie und Daniels waren zurück.

12
    Es war kurz nach halb zwei, als Maggie den Explorer vor einem überdimensionierten grauen Haus am Seal Point zum Stehen brachte. McCabe betrachtete sich das Anwesen vom Beifahrersitz aus. Sie waren nur zu zweit. Bowman und Daniels waren auf der Wache geblieben, und Cates hatte sich wieder seinem Suchtrupp angeschlossen. Je weniger Menschen an einem Tatort herumtrampeln, desto besser, auch in Fällen, bei denen man nicht ausschließen kann, dass bereits Spuren verwischt worden sind. Forensik 1.0.
    Unterschiedliche Polizisten haben unterschiedliche Arbeitsmethoden. McCabe betrachtete einen Tatort am liebsten mit dem Blick des Filmemachers, der er früher einmal hatte werden wollen. Er zerstückelte Ereignisse in einzelne Szenen, choreographierte die Bewegungen der Hauptfiguren, machte sich Gedanken über das Licht und filmte das Ganze aus möglichst vielen unterschiedlichen Einstellungen. Später schnitt er das geistige Filmmaterial dann zusammen, bis es eine vollständige und– hoffentlich– schlüssige Geschichte ergab. Für McCabe gab es keine bessere Methode, sich das Geschehene zu vergegenwärtigen, fast so, als wäre man selbst dabei gewesen.
    Er saß in der Dunkelheit neben Maggie, ohne etwas zu sagen, schaute lediglich zum Fenster hinaus und lauschte dem Geräusch der Scheibenwischer. Die schweren, grauen Planen, die sich vom einen Ende des Vorgartens bis zum anderen erstreckten, waren unter dem Neuschnee schon fast nicht mehr zu erkennen. Schließlich sagte er: » Gibt es unter den Dingern da irgendwelche brauchbaren Spuren?«
    Maggie nickte. » Ein paar.«
    » Von Bowman?«
    » Nein. Seine sind alle ein ganzes Stück von den anderen entfernt. Sieht so aus, als hätte er sich wirklich bemüht, keine Indizien zu zerstören.«
    Gut. Dann hatte das Arschloch wenigstens etwas richtig gemacht.
    » Irgendjemand– ich nehme an, Abby– hat das Grundstück mit Spikes an den Füßen betreten. Auf dem Eis kann man ein paar Abdrücke erkennen. An manchen Stellen ist sie sogar eingebrochen. Sie hat einen Bogen geschlagen, an den Büschen dort rechts entlang. Dann hat sie sich dicht am Haus gehalten, bis sie zur Verandatreppe kam.«
    McCabe konnte sich an den Vollmond in der Nacht von Dienstag auf Mittwoch erinnern. Wenn man davon ausging, dass Abby gegen zehn oder elf Uhr hier gewesen war, dann musste der Mond den Vorgarten fast taghell erleuchtet haben. Sie hatte versucht, im Schatten zu bleiben. Um nicht vom Haus aus gesehen zu werden. Die hart gefrorene Schneedecke reichte über die Treppe hinauf bis auf die Veranda. Vom Seewind hereingeweht. » Ist sie zur Vordertür reingegangen?«
    » Nein, aber sie muss darüber nachgedacht haben. Direkt vor der Tür gibt es ein paar Abdrücke von ihren Spikes. An der Stelle herrscht zwar ein ziemliches Durcheinander, weil sie dort auch rausgelaufen sind, aber die Spikesspur, die auf der Veranda seitlich am Haus entlang bis nach hinten führt, ist eindeutig zu erkennen. Es sieht so aus, als hätte sie erst einen Blick in die Garage geworfen und wäre anschließend durch die Hintertür ins Haus gegangen.«
    » Und dann ist sie vorne wieder rausgekommen?«
    » Genau. Und dabei ist sie verfolgt worden. Sie ist mitten durch den Vorgarten gelaufen, während unser Bösewicht ihr auf den Fersen war.«
    » Was für Spuren hast du von ihm?«
    » Das sieht alles ziemlich chaotisch aus. Einer– ich nehme an, der Täter– ist offenbar ausgerutscht und hingefallen. Aber trotzdem, ein paar brauchbare Fußabdrücke haben wir gefunden. Allem Anschein nach war er barfuß.«
    Musste ziemlich in Panik gewesen sein. Barfuß auf Schnee und Eis bei minus zehn Grad. Ob er womöglich ganz nackt gewesen war? Denkbar, wenn er Goff vor ihrer Ermordung auch noch vergewaltigt hatte.
    » Zumindest haben wir ein paar gute Teilabdrücke. Eine Ferse und zwei Zehen. Die lassen Rückschlüsse auf die Größe zu. Damit müsste man brauchbare Gipsabdrücke hinbekommen.«
    » Habt ihr irgendwas gesehen, das von Goff stammen könnte?«
    » Nein. Vielleicht hat er sie ja reingetragen. Wir wissen ja, dass sie nicht wieder rausgekommen ist. Für sie war das hier die letzte Station.«
    Letzte Station Hotel California. Der alte Eagles-Song ging McCabe durch den Kopf. You can check out any time you like, but you can never leave. Goff war nicht mehr hier weggekommen. Und Quinn nur mit knapper Not.
    » Wann ist mit Jacobi zu rechnen?«
    » Noch heute Nacht. Der

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