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Angstschrei: Thriller

Angstschrei: Thriller

Titel: Angstschrei: Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Hayman
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anderen staatlichen Behörde zu verständigen, damit der die Nachricht von Lainies Tod persönlich überbrachte. Aber sie war keine Angehörige. Sie war nur eine Freundin. » Ms. Archer. Es tut mir sehr leid, aber ich muss Ihnen mitteilen, dass Ihre Freundin Elaine Goff tot ist.«
    Ein scharfer Atemzug am anderen Ende der Leitung. » Oh Scheiße.«
    Sehe ich genauso, dachte McCabe.
    » Lainie ist tot?«
    » Ja.«
    » Lainie ist wirklich tot?«
    » Ich fürchte, ja.«
    » Ich dachte, sie sei auf Aruba.«
    » Da ist sie gar nicht mehr angekommen.«
    » Was ist denn passiert? Ist sie wieder mal zu schnell gefahren, mit diesem verdammten BMW ?«
    » Nein. Es war kein Unfall«, erwiderte er.
    » Kein Unfall? Was denn dann? Sie hat doch keine Überdosis genommen oder so was?«
    Keine Anstalten, Goffs Drogenkonsum zu verheimlichen. Vielleicht dachte Archer ja, dass das angesichts von Lainies Tod keine Rolle mehr spielte. » Hat sie regelmäßig Drogen genommen?«, wollte er wissen.
    » Nur gelegentlich. In Gesellschaft. Keine große Sache.«
    McCabe stand jetzt vor der Kurzparkzone und stellte fest, dass sein Wagen unter einer dicken Schneeschicht begraben war. Bevor er losfahren konnte, musste er erst einmal kratzen. » Wissen Sie, bei wem sie das Zeug gekauft hat?«, fragte er, während er die Fahrertür aufschloss.
    Ein Zögern am anderen Ende der Leitung. » Ähm… ach je… nein. Weiß ich nicht.«
    Er stieg ein und ließ den Motor an. » Ms. Archer. Wir haben vor einigen Stunden Elaine Goffs Leiche gefunden. Wenn Sie uns den Namen ihres Dealers nennen können, dann wäre das für uns eine große Hilfe.« Er wartete. Keine Reaktion. Da entschloss er sich, den Druck etwas zu erhöhen. » Ihre Freundin ist nicht einfach so gestorben. Sie wurde ermordet. In ihrem Auto haben wir Drogen gefunden. Es könnte sein, dass da ein Zusammenhang besteht.«
    Das war ein Schock für sie. » Ermordet? Lainie ist ermordet worden?« Er nahm die Erschütterung in ihrer Stimme wahr. Menschen wie Janie Archer, nette Menschen, Mittelschicht-Menschen, Menschen mit ordentlichen Wohnungen und guten Jobs, solche Menschen hielten es nie für möglich, dass jemandem, den sie kannten, ihren Freunden oder Angehörigen, etwas so Grässliches wie Mord zustoßen könnte. So etwas war einfach nicht möglich. Nicht in einer Stadt wie Portland, Maine. Und auch sonst nirgends. In ihrer Vorstellung passierte das immer nur den Armen, den Schwarzen, den Leuten in den Sozialwohnungen.
    » Wissen Sie, wie ihr Dealer heißt?«
    » Sie hat nie gesagt, wie er heißt. Sie hat immer bloß vom Hotdog-Mann gesprochen. › Muss mal wieder zum Hotdog-Mann‹, hat sie immer gesagt.«
    Das sagte ihm nichts. Er wusste nicht, ob » Hotdog-Mann« der Spitzname eines bestimmten Dealers war oder ob der Kerl vielleicht zur Tarnung als Hotdog-Verkäufer arbeitete. Aber das ließ sich problemlos feststellen, es sei denn, es handelte sich um einen reinen Amateur. Die meisten professionellen Dealer der Stadt waren bei der Drogenfahndung bekannt, auch die halbprofessionellen. Es folgten ein paar Sekunden Schweigen.
    » Sind Sie wirklich von der Polizei? Das ist doch nicht irgend so eine blöde Verarsche, oder?« Ihre Aussprache war jetzt klar und deutlich.
    » Nein, ich bin wirklich von der Polizei. Detective Sergeant Michael McCabe aus Portland, Maine.«
    » Bescheuert. Ich war schon sauer, weil sie mir keine Postkarte aus Aruba geschickt hat. Ich Idiotin. Geben Sie mir mal Ihre Dienstnummer oder so was, damit ich das später nachprüfen kann.«
    McCabe diktierte ihr die Nummer langsam zum Mitschreiben.
    » Und Sie heißen McCabe? M-C? Nicht M-A-C? «
    Er bestätigte, dass M-C richtig war. Danach hörte er sie wieder mit ihrem Freund reden. Dieses Mal klang sie wesentlich ruhiger. » Also gut, Brett. Du solltest jetzt nach Hause gehen.« Pause. » Nein, tut mir leid, aber der Abend ist zu Ende.« Brett sagte etwas, was McCabe nicht verstehen konnte. Dann hörte er Archer sagen: » Ja, es ist etwas passiert, und nein, ich brauche deine Hilfe nicht. Geh einfach.« Pause. » Danke.« Noch eine Pause und dann ein leises » Arschloch«. Schließlich hörte er einen tiefen Seufzer, und Janie Archer redete wieder mit ihm.
    » Wie sind Sie denn auf mich gekommen?«
    Er stellte die Heizung auf volle Kraft, aber der Motor war noch nicht warm genug, und so war der Effekt praktisch gleich null. Er zitterte. »Elaine Goff hat Sie bei Palmer Milliken als Kontaktperson für Notfälle angegeben.

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