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AnidA - Trilogie (komplett)

AnidA - Trilogie (komplett)

Titel: AnidA - Trilogie (komplett) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanne Gerdom
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habt ihr es hier. Ein bisschen kühl, aber schön, wirklich. Viel trockenes Holz.« Sie stampfte sachkundig mit dem zierlichen nackten Fuß auf den Tisch und hinterließ einen winzigen Brandfleck. »Eiche«, sagte sie anerkennend. »Darf ich jetzt bitte nach Hause?«
    Albuin kratzte sich am Kopf. »Ich weiß nicht genau, wie ich dich wieder zurückbringen kann«, gab er beschämt zu. »Das habe ich noch nicht gelernt. Eigentlich hätte ich dich alleine gar nicht beschwören dürfen.« Er warf seiner Schwester einen beinahe flehenden Blick zu.
    Ida schüttelte den Kopf. »Weißt du, wo du wohnst?«, fragte sie die kleine Feuerelfe. Fiamma stützte die Hände in die Hüften. Ihr weites, wadenlanges Kleid bestand aus feuerfestem Stoff, stellte Ida fasziniert fest.
    »Natürlich weiß ich das«, antwortete sie beleidigt. »Direkt neben dem Rotdorn, der den Brennharts gehört. Gegenüber wohnen die Feuerbuschs. Funke Feuerbusch ist meine beste Freundin.«
    Ida und Albuin sahen sich hilflos an. »Komm mit zum Fenster«, schlug Ida schließlich vor. »Vielleicht erkennst du ja was wieder.«
    Fiamma nickte und ließ ihre Flügel aufflammen. Sie flatterte damit wie ein seltsamer Schmetterling und ließ sich zum Fenster hinübergleiten. Dort landete sie auf der steinernen Fensterbank und blickte in den Garten hinaus. Ihr kleines Gesicht war ernst und konzentriert. Dann leuchtete es auf, und sie zog lächelnd die schmale Nase kraus.
    »Aber ja«, sagte sie vergnügt. »Da hinten wohnt ja meine Oma!« Sie deutete mit ihrem winzigen Zeigefinger hinaus. Albuin und Ida starrten auf den Busch mit Feuerbohnen, auf den sie zeigte, und waren zum zweiten Mal sprachlos.
    Fiamma klatschte vor Freude in die Hände. »Ich gehe meine Oma besuchen, das ist feurig! Dann kann ich morgen die Schule schwänzen und stattdessen mit Omas Leuchtkäfern spielen!« Sie drehte eine kleine Pirouette und stieg in die Luft. Albuin öffnete eilig das Fenster, und die Elfe schwirrte hinaus. »Danke, Albuin, danke, Ida«, rief sie von draußen. »Ich komme euch bestimmt mal wieder besuchen!«
    Die beiden Geschwister sahen der leuchtenden Spur nach, die Fiamma durch den dunklen Garten zog, und beobachteten, wie sie in dem Busch verschwand. Beide schwiegen gedankenverloren.
    »Das war aufregend, Albi«, sagte Ida nach einer Weile. »Aber du solltest künftig besser vorher wissen, wie du so einen Gast wieder loswirst. Was, wenn es ein erwachsenes Feuerwesen gewesen wäre? Das hätte ganz schön brenzlig werden können!«
    »Wir haben Feuerelfen im Garten«, staunte Albuin, mit den Gedanken offenbar ganz woanders. »Das habe ich nicht gewusst, du?« Sie sahen sich an und brachen in Gelächter aus.
    Erst, als Ida in ihrem Bett lag, fiel ihr wieder ihre Schwester und ihr seltsames Verhalten ein. »Das finde ich heraus«, schwor sie sich, während sie einschlummerte. »Ich bin wirklich neugierig, was Amali in der Laube zu suchen hatte!«

    In den nächsten Tagen behielt Ida ihre große Schwester unauffällig im Auge. »Hinterherschnüffeln« nannte Albuin es geringschätzig, aber Ida wusste, dass er beinahe vor Neugierde platzte. »Erzähl schon«, drängte er sie, als sie nach dem Abendessen auf dem Mäuerchen vom Obstgarten saßen. »Was gibt es Neues?«
    Ida ließ ihn zappeln. »Tante Ysabet kocht dieses Jahr Rhabarber ein. Sie ist das ewige Apfelmus leid, hat sie gesagt.« Albuin knuffte sie heftig in die Seite. »Mensch!« Ida rieb sich die Hüfte. »Das tut doch weh, du Grobian!«
    Der blonde Junge funkelte sie wütend an. »Du machst mich rasend, Ida! Du weißt genau, was ich meine!«
    Ida rümpfte die Nase. »Du fragst doch nur, weil du Mali eins auswischen willst. Du bist immer noch sauer auf sie, weil sie dich bei Vater angeschwärzt hat, gib es zu.«
    Das war im Winter geschehen. Albuin hatte sich wegen seines Umgangs mit Magister Ugo wieder einmal mit seinem Vater gezankt. Nur dieses Mal hatte der von einem bösen Zipperlein geplagte Lord außergewöhnlich heftig reagiert und krebsrot vor Wut seinen Sohn auf seine Kammer geschickt, bis er bereit sei, sich bei ihm zu entschuldigen.
    »Darauf kannst du warten, bis du schwarz wirst!«, hatte Albuin nicht minder jähzornig ausgerufen und war aus dem Zimmer und die Treppe zu den Schlafkammern hinaufgestürmt. Die Tür knallte lautstark hinter ihm zu, und Lord Joris brüllte ihm wie ein Stier hinterher, er möge sich endlich seinem Alter gemäß benehmen.
    Amali hatte die Auseinandersetzung mit großen Augen

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