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AnidA - Trilogie (komplett)

AnidA - Trilogie (komplett)

Titel: AnidA - Trilogie (komplett) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanne Gerdom
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die in ihre Glieder kroch, ihre Augen schwer wurden.
    »Du bist auch nass, mein Ritter«, murmelte sie schläfrig. Martens Antwort versank im samtigen Dunkel des Schlafes.

    Sie wurde von würzigem Duft geweckt, der in ihre Nase stieg. Marten hatte es wieder einmal fertig gebracht, unter widrigsten Umständen ein wahres Festmahl zu zaubern. In eine Decke gewickelt kniete er neben der Feuerstelle und rührte in dem verheißungsvoll vor sich hin brodelnden Topf.
    Ida streckte sich, gähnte herzhaft und nibbelte mit beiden Händen durch ihre immer noch feuchten Haare. Marten wandte sich um und grinste sie an. »Das Essen ist gleich fertig, Prinzessin.« Sein rundes Gesicht war leicht gerötet, und er leckte sich voller Vorfreude über die Lippen.
    »Schön«, sagte Ida aus tiefstem Herzen. Ihr Magen knurrte inzwischen ebenfalls erbärmlich.
    Wenig später saßen beide da und löffelten in friedlicher Eintracht den kräftigen Getreidebrei. Ida wischte ihren Napf mit einem Stück Brot aus und seufzte zufrieden, während Marten seinen gewohnten dritten Nachschlag nahm.
    »Das war wieder köstlich, mein Ritter«, sagte Ida versöhnlich. Marten sah sie dankbar an und löffelte emsig weiter. »Wann werden wir die Zitadelle erreichen?«
    Marten schluckte und wedelte unbestimmt mit seinem Löffel. »Kommt darauf an«, sagte er. »Wollen wir gleich weiter, oder brauchst du noch etwas Ruhe?«
    Ida überprüfte ihre körperliche Befindlichkeit und hielt sich für erfrischt genug, um weiterreiten zu können. Der Regen hatte zudem inzwischen nachgelassen, also würde ihre Reise unter weniger unangenehmen Umständen stattfinden. »Wir können sofort aufbrechen«, entschied sie. Marten nickte und aß in aller Ruhe weiter. »Sobald du satt bist, heißt das«, ergänzte Ida lächelnd.
    Marten zwinkerte ihr zu und schaufelte den nächsten Löffel in seinen Mund. »Wir werden gegen Abend am See sein«, bemerkte er undeutlich. »Wie wir dann zur Zitadelle rüberkommen, kann ich dir auch nicht sagen.« Ida nickte nachdenklich. Die Schwarze Zitadelle lag inmitten eines tiefen, kalten Bergsees, dessen Überquerung alles andere als ein Kinderspiel darstellen würde. Aber es hatte wenig Zweck, sich jetzt den Kopf darüber zu zerbrechen. Sie würde eine Lösung finden, wenn sie dort waren.
    In ihren klammen, vom Feuer nur notdürftig getrockneten Kleidern ritten sie wenig später weiter. Der Regen hatte aufgehört, aber die Luft war immer noch feucht und von unangenehmer Kühle. Das Gelände, das sie durchquerten, war felsig und abweisend, und der steinige Weg stieg stetig an. Marten pfiff leise und falsch vor sich hin, ein Zeichen dafür, dass er sich nicht mehr ganz so unbehaglich fühlte.
    Gegen Nachmittag klarte der Himmel endlich wieder auf. Eine blutig rote, tief stehende Sonne zwischen dramatisch beleuchteten Wolken sorgte für einen beinahe beängstigenden Ausblick. Sie hatten nach dem langen Anstieg ein relativ ebenes Gebiet erreicht und sahen nun eine düstere Silhouette vor sich, die bedrohlich aus einer spiegelglatten schwarzen Wasserfläche aufragte.
    »Die Zitadelle«, sagte Marten leise.
    Ida schrak zusammen. Sie hatten seit Stunden kein Wort mehr miteinander gewechselt, und Ida ritt in einem stetigen Zustand leichter Benommenheit hinter Marten her, der sich immer wieder mit Augenblicken starker Schläfrigkeit abwechselte. Sie richtete sich schwerfällig im Sattel auf. Alle ihre Glieder zogen sie bleischwer hinab, und sie hätte nichts lieber getan, als nachzugeben, sich aus dem Sattel rutschen zu lassen und augenblicklich in tiefen Schlaf zu fallen. »Ah, ja«, sagte sie matt. »Was tun wir jetzt, mein Ritter?«
    Marten musterte sie mit deutlicher Sorge. »Du siehst elend aus, Prinzessin. Möchtest du dich ein wenig ausruhen, ehe wir uns einen Weg hinein suchen?«
    Ida richtete sich auf und schüttelte energisch die Schwäche ab, die sie in ihren Fängen hielt. »Auf keinen Fall. Ich hätte kein gutes Gefühl dabei, hier ein Lager aufzuschlagen. Lass uns um den See reiten, vielleicht finden wir eine Brücke.«
    Marten lenkte schweigend sein grobknochiges Pferd zum Seeufer, und Ida folgte ihm, wobei sie kaum den Blick von der Zitadelle abwenden konnte, die düster dräuend vor ihnen aufragte. Sie war nicht auf einer Insel errichtet, wie Ida zuerst angenommen hatte, sondern der Fuß ihrer mächtigen Mauern versank im schwarzen Wasser des Sees.
    »Wer auch immer da wohnt, hat bestimmt einen verflucht feuchten Keller«, rief Marten

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