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AnidA - Trilogie (komplett)

AnidA - Trilogie (komplett)

Titel: AnidA - Trilogie (komplett) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanne Gerdom
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Schwester doch. Das würde sie nicht tun. Nein, Kleine, ich wollte einfach nur mal mit dir reden.« Er blinzelte ein wenig verlegen. »Ich dachte, weil ich doch ähnliche Probleme wie du hatte.« Er verstummte und spitzte unbehaglich die Lippen.
    »Habe ich dir eigentlich jemals erzählt, wie Ida mich damals nach eurer überstürzten Abreise in Nortenne aufgesucht hat?«, fragte er. Ich verkniff mir ein Lächeln. Ich kannte Idas Version der Geschichte und hatte mich damals lange gefragt, wie sich das Ganze wohl aus Simons Sicht ausnehmen mochte.
    »Sie tauchte früh am Morgen auf«, erzählte Simon. Sein rundes, müdes Gesicht leuchtete auf, als er tiefer in seine Erinnerungen versank. »Ich hatte das ›Herz‹ noch nicht geöffnet – um ehrlich zu sein, bin ich nicht sicher, ob ich das an diesem Tag überhaupt geschafft hätte. Sie ist sozusagen eingebrochen.«
    Ich erinnerte mich sehr gut an Idas Schilderung: »Ich habe an allen Türen gerüttelt, und dann hinten am Gebäude ein Fenster gefunden, dessen Läden nicht völlig geschlossen waren. Ich habe den Riegel mit meinem Messer hochgehebelt und bin einfach eingestiegen. Du kannst dir nicht vorstellen, wie es da drinnen aussah! Ein Schweinestall, Eddy! Nein, das täte den Schweinen bitter Unrecht. Es war schlimmer! Und mittendrin mein dicker Ritter: voll wie ein Kugelfisch. Ich habe eimerweise kaltes Wasser und Kannen von Tee gebraucht, bis er so weit klar war, dass er mich überhaupt erkannte.«
    Simons Stimme holte mich aus der Erinnerung. »Sie hat mich erst mal beschimpft und mit einigen Eimern Wasser begossen. Und als das nichts nützte, hat sie sich eine Kanne Wein geschnappt und zugesehen, dass sie genauso betrunken wurde wie ich. Wir haben beide hinterher einen ganzen Tag gebraucht, um wieder einen klaren Kopf zu bekommen. Es war großartig, Eddy. Die Prinzessin ist die einzige Frau, die mich jemals unter den Tisch getrunken hat.«
    Ich legte den Kopf zurück und lachte. Meine korrekte Schwester Ida, die sich mit ihrem Zukünftigen ein Wett-Trinken lieferte – die Geschichte war zu schön, um sie sich nicht genüsslich auf der Zunge zergehen zu lassen.
    Simon grinste, erfreut über den Erfolg seiner Erzählung. Ich sah ihn an. Es stimmte, er war alt geworden.
    »Simon«, rief Idas Stimme von ferne. Der riesige Mann stöhnte leise und blinzelte mir zu. Schritte näherten sich, und meine Schwester tauchte zwischen den Büschen auf. »Da seid ihr«, sagte sie schwer atmend. »Simon, in der Küche geht alles drunter und drüber. Ich setze mich mal für einen Moment zu euch, bis Merle und unsere Töchter sich wieder einigermaßen beruhigt haben.« Sie ließ sich an Simons anderer Seite nieder und lehnte sich mit geschlossenen Augen an ihn. »Ah, das tut gut«, stöhnte sie.
    Er legte seinen Arm um sie und sah sehr zufrieden aus. »Ich sollte wohl besser mal nach dem Rechten sehen«, sagte er nach einer Weile.
    Ida nickte mit geschlossenen Augen. Er machte Anstalten, sich zu erheben, da griff Ida nach seinem Arm und umklammerte ihn mit eisenhartem Griff. Sie öffnete die Augen, und ich sah sekundenlang den vertrauten metallischen Glanz in ihnen. »Nein, bleib, mein Herz«, sagte sie heiser. »Die Kinder müssen auch mal alleine zurechtkommen. Merle hat schon alles im Griff.«
    Simon sah sie erstaunt an und löste sanft ihren klammernden Griff um seinen Arm. »Es wäre aber besser, wenn ich mich darum kümmere«, sagte er ein wenig vorwurfsvoll. »Merle in allen Ehren, aber sie kocht zum Erbarmen schlecht.«
    Ida schüttelte den Kopf. Um ihren Mund stand ein verbissener Zug. Ich erkannte, dass sie Angst hatte. »Nein, bleib«, sagte sie schroff. »Simon, Merle kocht seit Jahren für uns, und wir sind alle sehr zufrieden damit. Sie hat nicht dein Talent, aber für jetzt reicht es wahrhaftig. Ich habe so wenig von dir, mein Liebster. Bleib noch ein wenig mit mir hier sitzen und genieße den schönen Sonnenschein.«
    Simon nickte verwundert und ließ sich wieder zurücksinken. Aus Idas Gesicht wich nach und nach die Anspannung. Wir schwiegen und hingen unseren Gedanken nach. Endlich seufzte Simon und murmelte: »Ich bin entsetzlich müde, mein liebes Herz. Ich werde mich ein wenig hinlegen, damit ich heute Abend munter bin.«
    Ida sah ihn voller Sorge an. »Tu das, mein Ritter«, sagte sie liebevoll. »Schlaf ein wenig. Wir werden schon mit allem fertig.« Er beugte sich vor, um sie zu küssen, und stand auf. Wir sahen ihm nach, wie er langsam und bedächtig zum

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