Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Anita Blake 02 - Bllutroter Mond

Anita Blake 02 - Bllutroter Mond

Titel: Anita Blake 02 - Bllutroter Mond Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laurell K. Hamilton
Vom Netzwerk:
verdiente.
     
    Dominga stand in einem dunklen Kreis. Ein totes Huhn lag vor ihr. Sie hatte den Kreis der Macht bereits gezogen. Ich brauchte jetzt nur noch in den Kreis zu treten und einen Menschen zu schlachten. Notfalls über meine Leiche.
     
    Auf der anderen Seite des Kreises saß Harold Gaynor in seinem elektrischen Rollstuhl. Er befand sich außerhalb und in Sicherheit. Enzo und Bruno standen bei ihm, ebenfalls in Sicherheit. Nur Dominga hatte es gewagt, den Kreis zu betreten.
     
    Sie fragte: »Wo ist Wanda?«
     
    Ich wollte lügen, behaupten, sie sei in Sicherheit, aber die Wahrheit sprudelte aus mir heraus. »Sie ist unten beim Haus auf der Auffahrt.« »Warum haben Sie sie nicht mitgebracht?« »Sie können mir nur einen Befehl auf einmal geben. Sie haben mir befohlen zu kommen. Ich bin gekommen.«
     
    »Stur bis zuletzt, wie eigenartig«, sagte sie. »Enzo, geh das Mädchen holen. Wir brauchen sie.«
     
    Enzo ging ohne ein Wort durch das trockene, raschelnde Gras. Ich hoffte, Wanda würde ihn erschießen. Ich hoffte, sie würde die Pistole dabei leer schießen. Nein, lieber ein paar Kugeln für Bruno aufheben.
     
    In der rechten Hand hielt Dominga eine Machete. Die Schneide war schwarz von Blut. »Betreten Sie den Kreis, Anita«, befahl sie.
     
    Ich versuchte, mich zu weigern. Ich stand am Rand, fast schaukelte ich hin und her. Ich trat über die Linie. Der Kreis brannte an meiner Wirbelsäule hinauf, aber er war nicht geschlossen. Ich wusste nicht, was sie damit angestellt hatte, aber er war nicht geschlossen. Der Kreis sah stabil aus, aber er war noch offen. Wartete auf das Opfer.
     
    Schüsse hallten durch die Dunkelheit. Dominga fuhr zusammen. Ich lächelte. »Was war das?« »Ich glaube, der Leibwächter ist mächtig reingefallen«, sagte ich. »Was haben Sie gemacht?« »Ich habe Wanda eine Pistole gegeben.«
     
    Sie schlug mir ins Gesicht. Es hätte eigentlich nicht wehgetan, aber es war dieselbe Wange wie bei Bruno und diesem wie hieß er noch gleich. Ich hatte dreimal einen Schlag auf dieselbe Stelle bekommen. Der Bluterguss würde sich zu einer echten Schönheit auswachsen.
     
    Dominga sah an mir vorbei und lächelte. Ich wusste, was sie dort sah, bevor ich mich umdrehte.
     
    Enzo trug Wanda den Hügel herauf. Verdammt. Ich hatte mehr als einen Schuss gehört. War sie in Panik geraten und hatte zu früh geschossen, ihre Munition verschwendet? Verflucht.
     
    Wanda weinte und prügelte mit ihren kleinen Fäusten auf Enzos breiten Rücken ein. Wenn wir bei Tagesanbruch noch am Leben waren, würde ich Wanda beibringen, wie viel Besseres sie mit ihren Fäusten tun konnte. Sie war verkrüppelt, nicht wehrlos.
     
    Enzo trug sie in den Kreis. Solange er nicht geschlossen war, konnte jeder ihn betreten, ohne dass es die Magie störte. Er ließ Wanda auf den Boden sinken und hielt ihr die Arme in einem schmerzhaften Winkel auf den Rücken. Sie wehrte sich und schrie. Ich konnte es ihr nicht verübeln.
     
    »Sagen Sie Bruno, er soll sie festhalten. Der Tod muss mit einem einzigen Schlag eintreten«, sagte ich.
     
    Dominga nickte. »Ja, das stimmt.« Sie winkte Bruno, in den Kreis zu kommen. Er zögerte, aber Gaynor sagte: »Tun Sie, was sie verlangt.«
     
    Danach zögerte Bruno nicht mehr. Gaynor war sein Dollargötze. Bruno packte Wandas anderen Arm. Trotz der zwei Männer, die ihre Arme festhielten, und trotz ihrer nutzlosen Beine zappelte sie noch zu sehr.
     
    »Knien Sie sich hin und halten Sie ihren Kopf ruhig«, sagte ich.
     
    Enzo ließ sich als Erster nieder, fasste mit seiner großen Hand in ihren Nacken. Er hielt sie still. Sie begann zu wimmern. Bruno kniete sich hin und hielt mit der freien Hand ihre Schulter fest. Es war wichtig, den Tod mit einem einzigen Schlag herbeizuführen.
     
    Dominga lächelte. Sie reichte mir einen kleinen braunen Tiegel mit Salbe. Sie war weiß und roch stark nach Gewürznelken. Ich selbst benutzte mehr Rosmarin, aber Nelken taten es auch.
     
    »Woher wussten Sie, was ich brauche?« »Ich habe Manny gefragt.« »Einen Dreck würde er Ihnen verraten.« »Oh doch, wenn ich seine Familie bedrohe.« Dominga lachte. »Oh, machen Sie nicht so ein trauriges Gesicht. Er hat Sie nicht verraten, chica. Manuel hat geglaubt, ich sei nur neugierig. Und das bin ich tatsächlich, wissen Sie.«
     
    »Sie werden ohnehin bald alles zu sehen kriegen«, sagte ich. Sie deutete mit dem Kopf eine Verbeugung an. »Verteilen Sie die Salbe auf die entsprechenden

Weitere Kostenlose Bücher