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Anita Blake 02 - Bllutroter Mond

Anita Blake 02 - Bllutroter Mond

Titel: Anita Blake 02 - Bllutroter Mond Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laurell K. Hamilton
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herumstehen.«
     
    »Ich habe nicht vor, jemanden zu erschießen. Wir werden nur ein paar Fragen stellen. Das ist alles.« Er grinste schief. »Por favor, Señora Salvador, haben Sie kürzlich einen Killerzombie erweckt?«
     
    »Hör auf damit, Manny. Ich weiß, dass es peinlich ist.« »Peinlich?« Er schüttelte den Kopf. »Peinlich nennt sie das. Wenn du dir Dominga Salvadors Zorn zuziehst, dann ist das verflucht schlimmer als peinlich.« »Du brauchst nicht mitzukommen.«
     
    »Du hast mich um Unterstützung gebeten.« Sein weiß blitzendes Lächeln erhellte das ganze Gesicht. »Du hast nicht Charles oder Jamison angerufen. Du hast mich angerufen, Anita, das ist das schönste Kompliment, das du einem alten Mann machen kannst.«
     
    »Du bist kein alter Mann.« Das meinte ich ernst. »Meine Frau sagt mir dauernd was anderes. Rosita hat mir verboten, mit dir Vampire jagen zu gehen, aber sie kann mich nicht von meinen Zombie-Aktivitäten abhalten, jedenfalls noch nicht.«
     
    Meine Überraschung musste offensichtlich gewesen sein, denn er sagte: »Ich weiß, dass sie vor zwei Jahren, als ich im Krankenhaus lag, mit dir gesprochen hat.« »Du wärst fast gestorben«, erinnerte ich mich. »Und du hattest wie viele Knochenbrüche?«
     
    »Rosita hat einen vernünftigen Wunsch geäußert, Manny. Du hast vier Kinder, an die du denken musst.« »Und ich bin zu alt, um Vampire zu töten.« Es klang ironisch und fast bitter.
     
    »Du wirst nie zu alt dazu sein« sagte ich. »Ein schöner Gedanke.« Er leerte seinen Kaffeebecher. »Wir gehen besser. Will die Señora nicht warten lassen.« »Gott bewahre.« »Amen«, stimmte er ein.
     
    Ich musterte ihn, wie er seinen Becher im Becken abspülte. »Weißt du etwas und sagst es mir nicht?« »Nein«, antwortete er. Ich spülte meine Tasse, während ich ihn weiter musterte. Ich spürte eine misstrauische Falte zwischen den Brauen. »Manny?«
     
    »Ich ehrlicher Mexikaner, weiß gar nix.« »Was hast du dann?« »Du weißt, ich war ein Voodooanhänger, bevor Rosita mich zum reinen Christsein bekehrt hat.« « Ja, und?«
     
    »Dominga Salvador war nicht nur meine Priesterin. Sie war meine Geliebte.« Ich starrte ihn ein paar Herzsehläge lang an. »Machst du Witze?«
     
    Er machte ein sehr ernstes Gesicht, als er antwortete: »Über so etwas würde ich keine Witze machen.« Ich zuckte die Achseln. Die Leute schaffen es immer wie der, mich mit der Wahl ihrer Liebschaften zu verblüffen. »Darum konntest du mir so kurzfristig einen Termin verschaffen.«
     
    Er nickte. »Warum hast du mir das nicht vorher erzählt?« »Weil du dann vielleicht versucht hättest, dich ohne mich dort hinzuschleichen.« »Wäre das so schlimm gewesen?« Er sah mich an, sein Blick war sehr ernst. »Vielleicht.«
    Ich nahm meine Pistole und schob sie in das Holster der Hose. Acht Kugeln. Die Browning hatte vierzehn. Aber wir wollen es mal realistisch sehen: Wenn ich mehr als acht Schuss brauchte, wäre ich sowieso tot. Und Manny auch.
     
    »Scheiße«, flüsterte ich. »Was?« »Mir ist, als würde ich den schwarzen Mann besuchen.« Manny nickte langsam. »Kein schlechter Vergleich.«
     
    Großartig, einfach fantastisch, wirklich großartig. Warum tat ich das? Das Bild von Benjamin Reynolds blutgetränktem Teddybär blitzte in mir auf. Also gut, ich wusste, warum ich es tat. Wenn es nur eine entfernte Chance gab, dass der Junge noch am Leben war, würde ich sogar in die Hölle gehen. Aber das sagte ich nicht laut. Ich wollte gar nicht wissen, ob das vielleicht auch kein schlechter Vergleich war.
     
    5
     
    Es war ein Viertel mit älteren Häusern aus den Vierzigern und Fünfzigern. Die Rasenflächen hatten ein totes Braun. Hier gab's keine Sprenger. In den Beeten nah am Haus kämpften Blumen ums Überleben. Hauptsächlich Petunien, Geranien, ein paar Rosenbüsche. Die Straßen waren sauber und ordentlich, und einen Block weiter konnte man wegen der falschen Jackenfarbe erschossen werden.
     
    Das Treiben der Banden endete in Señora Salvadors Nachbarschaft. Sogar Teenager mit Automatikpistolen fürchten Dinge, die man mit einer Kugel nicht aufhalten kann, egal, wie gut man als Schütze ist. Versilberte Kugeln verwunden einen Vampir, aber sie töten ihn nicht. Sie töten einen Lykanthropen, aber keinen Zombie. Zombies kann man in Stücke hacken, und die abgetrennten Körperteile kriechen einem trotzdem hinterher. Ich habe es erlebt. Ist nicht schön. Die Banden ließen das Revier der Señora

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