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Anita Blake 02 - Bllutroter Mond

Anita Blake 02 - Bllutroter Mond

Titel: Anita Blake 02 - Bllutroter Mond Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laurell K. Hamilton
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stiegen an die Oberfläche, die Mäuler bewegten sich langsam bittend.
     
    Fische sind für mich die einzig richtigen Haustiere. Man braucht sie nicht auszuführen, hinter ihnen nichts einzusammeln, sie nicht stubenrein zu erziehen. Man muss nur gelegentlich das Becken säubern und sie füttern, dabei kümmert es sie nicht im Geringsten, wie viele Überstunden man macht.
     
    Der Duft von kräftig gebrühtem Kaffee wehte durch die Zimmer. Ich saß an meinem zweisitzigen Küchentisch und nippte heißen, schwarzen »Kolumbianische Ernte«. Die Bohnen aus dem Gefrierfach und kurz vorher gemahlen. Es gab für mich keine andere Art der Zubereitung. Aber im Notfall trinke ich jeden Kaffee, wie er gerade kommt.
     
    Es klingelte an der Tür. Ich fuhr zusammen und kleckerte auf den Tisch. Nervös? Ich? Ich ließ die Firestar auf dem Tisch liegen, anstatt sie zur Tür mitzunehmen. Sie sehen, ich bin nicht paranoid. Nur sehr, sehr vorsichtig.
    Ich sah durch das Guckloch und öffnete. Manny Rodriguez stand in der Tür. Er ist etwa fünf Zentimeter größer als ich. Sein kohlschwarzes Haar hat graue und weiße Strähnen. In dichten Wellen rahmt es sein schmales Gesicht mit dem schwarzen Schnurrbart ein. Er ist zweiundfünfzig, und von einer Ausnahme abgesehen habe ich in einer gefährlichen Situation lieber ihn auf meiner Seite als jeden anderen.
     
    Wir schüttelten uns die Hand wie immer. Sein Händedruck war fest, die Hand trocken. Er grinste mich an, dass seine sehr weißen Zähne in dem braunen Gesicht leuchteten. »Ich rieche Kaffee.«
     
    Ich grinste zurück. »Du weißt, mehr gibt's bei mir nicht zum Frühstück.« Er kam herein, und ich schloss die Tür hinter ihm ab. Alte Gewohnheit.
     
    »Rosita findet, dass du nicht für dich sorgst.« Mit einem kräftigen mexikanischen Akzent imitierte er fast perfekt die Stimme seiner zankenden Frau. »Sie isst nicht richtig, so dünn ist sie. Arme Anita, keinen Ehemann, nicht mal einen Freund.« Er grinste.
     
    »Rosita hört sich an wie meine Stiefmutter. Judith ist krank vor Sorge, ich könnte eine alte Jungfer werden.« »Du bist wie alt? Vierundzwanzig?« »Mm-mm.«
     
    Er schüttelte nur den Kopf. »Manchmal verstehe ich die Frauen nicht.« Jetzt war ich mit Grinsen an der Reihe. »Und was bin ich? Gehackte Leber?« »Anita, du weißt, ich meinte nicht ...« »Ich weiß, ich bin einer von den Jungs. Verstehe.«
     
    »Du bist bei der Arbeit besser als einer von den Jungs.« »Setz dich. Komm, trink einen Schluck Kaffee, bevor du in das nächste Fettnäpfchen trittst.« »Du machst es mir schwer. Du weißt, was ich gemeint habe.« Er sah mich aus seinen tiefbraunen Augen an, das Gesicht ganz ernst.
     
    Ich lächelte. »Ja, ich weiß, was du gemeint hast.«
     
    Ich holte einen von den Dutzend Henkelbechern aus dem Küchenschrank. Meine Lieblingsbecher hingen an einem Ständer auf der Arbeitsfläche.
     
    Manny setzte sich, schlürfte den Kaffee, betrachtete den Becher. Er war rot mit schwarzen Buchstaben, die sagten: »Ich bin eine kaltherzige Schlampe, aber das richtig gut.« Er lachte los, dass ihm der Kaffee zur Nase herauslief.
     
    Ich selbst trank aus einem Becher, den flauschige Babypinguine zierten. Ich würde es nie zugeben, aber das ist mein Lieblingsbecher.
     
    »Warum nimmst du die Pinguintasse nicht ins Büro mit?«, fragte er.
     
    Berts letzter verrückter Einfall war es gewesen, dass wir bei der Arbeit alle einen persönlichen Becher benutzen sollten. Er dachte, das würde dem Büro eine heimelige Note geben. Ich brachte eine graue Tasse mit, auf der mit grauer Schrift stand: »Es ist eine schmutzige Arbeit, und an mir bleibt sie hängen.« Bert zwang mich, ihn wieder nach Hause mitzunehmen.
     
    »Es macht mir Spaß, Bert ein bisschen zu ärgern.« »Also bringst du weiterhin inakzeptable Tassen mit.« Ich lächelte. »Mm-mm.« Er schüttelte nur den Kopf. »Ich bin wirklich froh, dass du zu Dominga mitkommst.« Er zuckte die Achseln. »Ich kann dich nicht gut allein zu dem Teufelsweib gehen lassen, oder?«
     
    Bei dem Spitznamen zog ich die Brauen zusammen. Oder war es ein Schimpfwort? »Deine Frau nennt sie so, ich nicht.«
     
    Er blickte auf die Pistole, die noch immer auf dem Tisch lag. »Aber du nimmst eine Waffe mit, nur für alle Fälle.« Ich sah ihn über den Tassenrand hinweg an. »Nur für alle Fälle.« »Wenn es dazu kommt, dass wir uns den Weg freischießen müssen, Anita, ist es zu spät. Sie hat überall Leibwächter

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