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Anita Blake 02 - Bllutroter Mond

Anita Blake 02 - Bllutroter Mond

Titel: Anita Blake 02 - Bllutroter Mond Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laurell K. Hamilton
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mit Zombies, und da haben Sie nichts mit Vaudun zu tun? Ach, chica, das ist lustig.« Ihre Stimme perlte vor Belustigung. Wie schön, dass ich ihr den Tag versüßt hatte.
     
    »Dominga, ich habe dir gesagt, warum wir diesen Besuch wollten. Ich habe klar erläutert, dass ...«, sagte Manny.
     
    Sie wischte den Rest des Satzes weg. »Oh, du bist am Telefon sehr vorsichtig gewesen, Manuel.« Sie beugte sich zu mir. »Er hat klar erläutert, dass Sie nicht hier sind, um an einem meiner heidnischen Rituale teilzunehmen.« Die Bitterkeit in ihrer Stimme war hart genug, um daran zu ersticken.
     
    »Kommen Sie hierher, chica«, sagte sie. Sie streckte mir eine Hand entgegen, nicht beide. Erwartete sie, dass ich sie ebenfalls küsste? Ich fand nicht, dass ich den Papst vor mir hatte.
     
    Dann merkte ich, dass ich sie nicht anfassen wollte. Sie hatte nichts Falsches getan. Doch meine Schultermuskeln schrien vor Anspannung. Ich hatte Angst, und ich wusste nicht, warum.
     
    Ich ging auf sie zu und nahm die Hand, ohne zu wissen, was ich damit tun sollte. Ihre Haut fühlte sich warm und trocken an. Während sie meine Hand festhielt, drückte sie mich auf den Stuhl, der ihr am nächsten stand, und sagte etwas mit ihrer tiefen, weichen Stimme.
     
    Ich schüttelte den Kopf. »Es tut mir Leid, ich verstehe kein Spanisch.« Mit der freien Hand berührte sie mein Haar. »Schwarz wie die Schwingen der Krähe. Das gehört nicht zu blasser Haut.«
     
    »Meine Mutter war Mexikanerin.« »Aber Sie sprechen nicht ihre Sprache.« Sie hielt noch immer meine Hand fest, und ich wollte sie zurückhaben. »Sie starb, als ich sehr klein war. Die Familie meines Vaters hat mich aufgezogen.« »Ich verstehe.«
     
    Ich entzog ihr meine Hand und fühlte mich sofort besser. Sie hatte mir nichts getan. Rein gar nichts. Warum war ich so verdammt ängstlich? Der Mann mit der weißen Haarsträhne hatte hinter der Señora Posten bezogen. Ich hatte ihn im Blick. Seine Hände waren ganz zu sehen. Ich konnte auch die Hintertür und den Eingang zur Küche sehen. Niemand schlich sich von hinten an mich heran. Aber meine Nackenhaare standen senkrecht.
     
    Ich warf einen Blick zu Manny, aber der starrte Dominga an. Die Hände hielt er so fest ineinander geschlungen, dass die Knöchel hervortraten.
    Ich kam mir vor wie bei einem ausländischen Filmfestival ohne Untertitel. Ich konnte einigermaßen ahnen, was los war, aber ich war nicht sicher, ob ich Recht hatte. Das Kribbeln im Nacken sagte mir, dass irgendein Hokuspokus vor sich ging. Mannys Reaktion sagte mir, dass der Hokuspokus vielleicht nur auf ihn gerichtet war.
     
    Manny ließ plötzlich die Schultern hängen. Die furchtbare Anspannung der Hände verschwand. Seine Erleichterung war deutlich zu sehen. Dominga lächelte, ihre Zähne leuchteten. »Du hättest so mächtig sein können, mi corazön.« »Ich wollte die Macht nicht, Dominga«, sagte er.
     
    Ich schaute von einem zum anderen und wusste nicht so recht, was gerade passiert war. Ich war nicht sicher, ob ich es wissen wollte. Ich war bereit zu glauben, dass Unwissenheit ein Segen ist. Oft ist sie das.
     
    Die flinken schwarzen Augen richteten sich wieder auf mich. »Und Sie, chica, wollen Sie Macht?« Das Prickeln im Nacken breitete sich über meinen Rücken aus. Es fühlte sich an, als liefen mir Insekten über die Haut. Scheiße.
     
    »Nein.« Eine hübsch einfache Antwort. Vielleicht sollte ich es öfter damit probieren.
     
    »Vielleicht nicht, aber das kommt noch.«
     
    Die Art, wie sie das sagte, gefiel mir nicht. Es war lächerlich, morgens um 7:28 Uhr in einer sonnigen Küche zu sitzen und sich Angst machen zu lassen. Aber so war es. Die Angst stach mir in die Eingeweide.
     
    Sie starrte mich an. Ihre Augen waren nur Augen. Es lag nicht die Verführungskraft der Vampire darin. Es waren nur Augen, und dennoch ... Meine Nackenhaare versuchten, meinen Rücken hinunterzukriechen. Ich bekam am ganzen Körper Gänsehaut, ein heißes Prickeln setzte ein. Ich leckte mir über die Lippen und starrte zurück.
     
    Es war eine magische Ohrfeige. Sie prüfte mich. Ich kannte das schon. Die Leute fasziniert, was ich tue. Sind überzeugt, dass ich Zauberkraft habe. Habe ich aber nicht. Zwischen mir und den Toten besteht eine Affinität. Das ist nicht dasselbe.
     
    Ich sah in die nahezu schwarzen Augen und merkte, wie ich mich nach vorn neigte. Es war wie ein Fall ohne Bewegung. Die Welt machte einen Schwenk, dann stand sie still. In mir brach

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