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Anita Blake 02 - Bllutroter Mond

Anita Blake 02 - Bllutroter Mond

Titel: Anita Blake 02 - Bllutroter Mond Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laurell K. Hamilton
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bin noch nie in Ihrem Apartment gewesen.« »Und?« »Die große Vampirexpertin ... kommen Sie, Anita.« Oh. »Sie haben die Erlaubnis, meine Wohnung zu betreten.« Er machte eine Art Verbeugung mit dem Kopf. »Ich fühle mich geehrt.«
     
    Der Rollstuhl rastete ein. Jean-Claude setzte Wanda hinein. Ich schloss die Tür. Wanda strich ihre Röcke glatt. Jean-Claude stand in der Mitte des Wohnzimmers und schaute sich um. Er sah den Pinguinkalender an der Küchenwand. Er durchwühlte die Blätter, um die Bilder der nächsten Monate anzusehen, betrachtete die Aufnahmen der stämmigen, flugunfähigen Vögel, bis er alle gesehen hatte.
     
    Ich wollte ihn auffordern, das bleiben zu lassen, aber eigentlich war es harmlos. Ich schrieb keine Termine auf die Kalenderblätter. Warum machte es mir etwas aus, dass er dermaßen daran interessiert war?
     
    Ich wandte mich wieder der Prostituierten in meinem Wohnzimmer zu. Diese Nacht war entschieden zu seltsam. »Hätten Sie gern etwas zu trinken?«, fragte ich. Im Zweifelsfall einfach höflich sein.
     
    »Rotwein, wenn Sie haben«, sagte Wanda. »Tut mir Leid, habe nichts Alkoholisches im Haus. Kaffee, Cola mit echtem Zucker und Wasser, das ist schon alles.« »Cola«, entschied sie. Ich holte ihr eine Dose Cola aus dem Kühlschrank. »Möchten Sie ein Glas?« Sie schüttelte den Kopf.
     
    Jean-Claude stand gegen die Wand gelehnt und sah mir zu, wie ich mich in der Küche bewegte. »Ich brauche auch kein Glas«, sagte er leise. »Werden Sie nicht frech«, warnte ich ihn. »Zu spät«, antwortete er.
     
    Ich musste lächeln.
     
    Das schien ihn zu freuen. Weshalb ich die Stirn runzelte. Das Leben war anstrengend, wenn man Jean-Claude um sich hatte. Langsam wanderte er hinüber zum Aquarium. Er unternahm eine Besichtigung meines Apartments. Das war eigentlich klar gewesen. Aber wenigstens verschaffte mir das ein wenig Zweisamkeit mit Wanda.
     
    »Scheiße, er ist ein Vampir«, sagte Wanda. Sie klang überrascht. Was mich wiederum überraschte. Ich merkte es immer sofort. Ein Toter war für mich ein Toter, egal, wie schön die Leiche war.
    »Das haben Sie nicht gewusst?«, fragte ich.
     
    »Nein, ich bin doch kein Sargfutter«, sagte sie. Ihre Miene bekam etwas Hartes. Der unstete Blick, mit dem sie Jean-Claudes Bewegungen folgte, war etwas Neues. Sie hatte Angst.
     
    »Was ist Sargfutter?« Ich reichte ihr die Cola. »Eine Hure, die es mit Vampiren macht.« Sargfutter, wie drollig. »Er wird Sie nicht anfassen.« Sie wandte mir ihre braunen Augen zu. Der Blick war sehr aufmerksam, als versuchte sie, in mir zu lesen. Sagte ich die Wahrheit?
     
    Wie Furcht einflößend, mit Fremden in ein Zimmer zu gehen und nicht zu wissen, ob sie einem etwas tun oder nicht. Verzweiflung oder Todessehnsucht.
     
    »Also werden Sie und ich es machen?«, fragte sie. Ihr Blick schweifte kein einziges Mal ab.
     
    Ich sah sie verständnislos an. Es dauerte einen Moment, bis ich begriff. »Nein.« Ich schüttelte den Kopf. »Ich sagte doch, ich will nur mit Ihnen reden. Das meine ich ernst.« Ich glaube, ich wurde rot.
     
    Vielleicht lag es an dem Erröten. Sie öffnete ihre Dose und trank einen Schluck. »Sie wollen, dass ich erzähle, wie ich es mit anderen Leuten mache, während Sie es mit ihm tun?« Sie deutete mit dem Kopf auf den umherwandernder Vampir.
     
    Jean-Claude stand vor dem einzigen Bild dieses Zimmers. Es war modern und passte zur Einrichtung. Grau, weiß, schwarz und hellstes Rosa. Es hatte ein Muster, bei dem man umso mehr Formen erkennt, je länger man hinsieht.
     
    »Schauen Sie, Wanda, wir werden einfach nur miteinander reden. Das ist alles. Niemand wird irgendetwas mit irgendjemandem machen. In Ordnung?«
     
    Sie zuckte die Achseln. »Es ist Ihr Geld. Wir können tun, was Sie wollen.«
     
    Dieser eine Satz bereitete mir Magenschmerzen. Sie meinte es tatsächlich so. Ich hatte bezahlt. Sie würde alles tun, was ich verlangte. Alles? Das war zu schrecklich. Dass auch nur ein Mensch sagte »alles« und es ernst meinte. Klar, bei Vampiren zog sie die Grenze. Selbst Huren haben Grundsätze.
     
    Wanda lächelte zu mir herauf. Der Wandel war außerordentlich. Ihr Gesicht leuchtete. Sie war augenblicklich schön. Selbst ihre Augen leuchteten. Es erinnerte mich an Cicelys lautloses Lachen.
     
    Zurück zum Geschäft. »Ich habe gehört, Sie waren vor einiger Zeit Harold Gaynors Geliebte.« Keine Vorreden, keine Schmeicheleien. Die Karten auf den Tisch.
     
    Wandas Lächeln

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