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Anita Blake 03 - Zirkus der Versammten

Anita Blake 03 - Zirkus der Versammten

Titel: Anita Blake 03 - Zirkus der Versammten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laurell K. Hamilton
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Benehmen, aber die ganze Sache war zu eigenartig. Wenn das Schlimmste, was mir zustoßen sollte, zwei übereifrige Männer waren, die Türen für mich aufhielten, dann war ich's zufrieden.
     
    Blondie schlüpfte neben mich auf den Sitz und schob mich in die Mitte. Der andere war um den Wagen herumgelaufen und stieg auf der anderen Seite ein. Ich würde also zwischen ihnen eingeklemmt sitzen. Keine große Überraschung.
     
    Die Lamia mit Namen Melanie drehte sich auf ihrem Sitz herum und stützte das Kinn auf den Arm. »Sie können die beiden ruhig unterwegs ausprobieren. Sie sind wirklich gut.«
     
    Ich starrte in ihre fröhlichen Augen. Sie schien es ernst zu meinen. Smiley legte den Arm über die Sitzlehne und fasste mich an der Schulter. Blondie wollte meine Hand nehmen, aber ich zog sie weg. Er legte die Hand auf mein Knie. Keine Verbesserung.
     
    »Ich stehe eigentlich nicht auf Sex in der Öffentlichkeit«, sagte ich. Ich legte Blondies Hand zurück in seinen Schoß. Smileys Hand legte sich um meine Schulter. Ich schob mich nach vorn auf die Sitzkante. »Pfeifen Sie sie zurück«, bat ich. »Jungs, sie ist nicht interessiert.«
     
    Die Männer zogen sich sofort von mir zurück, soweit die Sitzbank es gestattete. Ihre Beine berührten noch sacht meine Knie, aber wenigstens wurde sonst nichts berührt. »Danke«, sagte ich.
     
    »Falls Sie Ihre Meinung während der Fahrt ändern, sagen Sie es ihnen. Sie lassen sich gern befehlen, nicht wahr, Jungs?«
     
    Die beiden Männer nickten lächelnd. Meine Güte, was waren wir für ein netter kleiner Haufen. »Ich glaube nicht, dass ich mich noch anders entscheide.«
     
    Die Lamia zuckte die Achseln. »Wie Sie wollen, Anita, aber die Jungs werden reichlich enttäuscht sein, wenn Sie ihnen nicht wenigstens einen Abschiedskuss geben.«
     
    Langsam wurde es mir zu bunt. Streichen Sie das, es wurde bizarr. »Ich küsse nie beim ersten Mal.«
     
    Sie lachte. »Oh, das ist hübsch. Nicht wahr, Jungs?« Alle drei gaben anerkennende Laute von sich. Ich hatte das Gefühl, sie würden Männchen machen, wenn ich es ihnen befahl. Hechel, hechel. Zum Kotzen.
     
    39
     
    Wir fuhren auf der 270 nach Süden. Steile, grasbewachsene Gräben und kleine Bäume säumten die Straße. Auf den Hügeln standen Reihenhäuser mit Zäunen zwischen den kleinen Gärten. In vielen stand ein großer Baum. Die Zweisiebzig war die Hauptschnellstraße durch St. Louis, aber man hatte fast überall grüne Natur und einen freien Blick; die sanfte hügelige Landschaft geriet nirgends ganz außer Sicht.
     
    Wir nahmen die 70 West in Richtung St. Charles. Zu beiden Seiten lagen weite, flache Felder. Der Mais stand hoch und golden, fast erntereif. Jenseits des Feldes erhob sich ein moderner Glasbau, der für Klaviere und einen überdachten Golfplatz warb. Hinter einem aufgegebenen SAMs Großhandel und einem Grundstück mit Gebrauchtwagen ging es zur Blanchette-Brücke.
     
    Links von der Straße war der Boden von Wassergräben durchzogen, die das Land vor Überflutung schützten. Die Industrie war mit hohen Glasbauten hierher gezogen. Dicht an der Straße stand ein Omni-Hotel samt Springbrunnen.
     
    Alter Baumbestand, der noch zu oft überflutet wurde, als dass man ihn abholzte und in Gebäude verwandelte, säumte die Straße auf der linken Seite bis an den Missouri. Sie setzte sich am anderen Ufer fort, als wir nach St. Charles einfuhren.
     
    St. Charles wurde nicht überschwemmt, darum gab es Apartmenthäuser, Striplokale, eine De-luxe-Zoohandlung, ein Kino, Drug Emporium, Old Country Buffet und Appleby's. Die Landschaft verschwand hinter Reklametafeln und Red Roof Inns. Es war schwer vorstellbar, dass der Missouri direkt hinter einem floss und dass hier einmal Wald gewesen war. Man sah kaum noch das Land, auf dem die Gebäude standen.
     
    Während ich in dem warmen Wagen saß und nur das Rauschen der Räder auf dem Asphalt und das Gemurmel von den Vordersitzen hörte, merkte ich, wie müde ich war. Ich hätte, selbst wo ich zwischen den beiden Männern festsaß, glatt ein Nickerchen machen können. Ich gähnte.
     
    »Wie weit noch?«, fragte ich gähnend. Die Lamia drehte den Kopf. »Langweilig?« »Ich habe noch nicht geschlafen. Ich möchte nur wissen, wie lange die Fahrt noch dauern wird.«
     
    »Tut mir so leid, dass wir Ihnen Unannehmlichkeiten bereiten«, sagte sie. »Es ist nicht mehr weit, nicht, Ronald?«
     
    Er schüttelte den Kopf. Er hatte noch kein Wort gesprochen. Konnte er

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