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Anita Blake 03 - Zirkus der Versammten

Anita Blake 03 - Zirkus der Versammten

Titel: Anita Blake 03 - Zirkus der Versammten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laurell K. Hamilton
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Das sind die Leute, auf die der Meister wartet.« Sie zeigte mit dem Daumen in unsere Richtung.
     
    Der Mann zog die Zeltplane zur Seite und winkte uns durch. Ihm stand der Schweiß auf der Oberlippe. Es war warm, aber ich hatte so ein Gefühl, dass es nicht diese Art Schweiß war. Was spielte sich innerhalb des Zeltes ab? Es konnte nicht so schlimm sein, wenn sie die Leute zuschauen ließen. Oder doch?
     
    Die Scheinwerfer brannten hell und heiß. Ich fing an zu schwitzen, aber wenn ich das Sweatshirt auszöge, würden die Leute auf meine Waffe starren. Das konnte ich nicht leiden.
     
    Kreisförmig angeordnete Vorhänge hingen von der Kuppel in die Manege herab und schufen zwei verhängte Bereiche. Sie wurden ringsherum angestrahlt. Die Vorhänge wirkten wie Prismen. Bei jedem Schritt, den wir taten, änderten sich die Farben und flossen über den Stoff. Ich war mir nicht sicher, ob der Stoff oder ein Trick der Beleuchter diese Wirkung erzielte. Jedenfalls sah es raffiniert aus.
     
    Rashida blieb vor dem Geländer stehen, das den Zuschauerraum abteilte. »Jean-Claude will hier jeden kostümiert haben, aber die Zeit ist inzwischen zu knapp.« Sie zog an meiner Jacke. »Ziehen Sie die aus, das wird genügen.«
     
    Ich entwand ihr den Jackenzipfel. »Was reden Sie da von Kostümen?«
     
    »Sie halten die Show auf Ziehen Sie die Jacke aus und kommen Sie.« Sie setzte mit einem langen, lässigen Sprung über das Geländer und schritt barfuß und schön über den weißen Boden. Sie blickte über die Schulter und winkte uns, ihr zu folgen.
     
    Ich blieb, wo ich stand. Ich würde nirgendwohin gehen, solange mir nicht jemand ein paar Erklärungen gab. Larry und Edward warteten mit mir. Die Zuschauer in unserer Nähe verfolgten aufmerksam unsere Bewegungen und warteten darauf, dass wir etwas Spannendes taten.
     
    So standen wir da. Rashida verschwand in einem der Vorhangkreise. »Anita.« Ich drehte mich um, aber Larry schaute in die Manege. »Haben Sie etwas gesagt?« Er schüttelte den Kopf. »Anita?«
     
    Ich sah Edward an, aber seine Stimme war es nicht gewesen. Ich flüsterte: »Jean-Claude?« »Ja, ma petite, ich bin's.« »Wo sind Sie?« »Hinter dem Vorhang, wo Rashida verschwunden ist.«
     
    Ich schüttelte den Kopf. Seine Stimme hallte leicht nach, aber andererseits klang sie nie so ganz normal. Vermutlich konnte ich mit ihm sprechen, ohne die Lippen zu bewegen, aber das wollte ich lieber nicht so genau wissen. Ich flüsterte: »Was ist hier los?«
     
    »Mr Oliver und ich haben ein Gentlemen's Agreement getroffen.« »Ich verstehe nicht ganz.«
     
    »Mit wem sprichst du?«, fragte Edward. Ich schüttelte den Kopf. »Das erkläre ich dir später.«
     
    »Kommen Sie in meinen Kreis, Anita, und Sie werden alles erfahren, wenn ich es dem Publikum erkläre.« »Was haben Sie getan?«
     
    »Das Beste, was ich tun konnte, um möglichst viele Leben zu retten, ma petite, aber ein paar Leute werden heute Nacht dennoch sterben. Aber das beschränkt sich auf den Kreis der einberufenen Soldaten. Kein Unschuldiger wird sterben, ganz gleich, wer gewinnt. Wir haben unser Wort darauf gegeben.«
     
    »Sie wollen die Sache im Ring ausfechten, als wäre es eine Show?«
     
    »Etwas Besseres konnte ich in so kurzer Zeit nicht unternehmen. Wenn Sie mich schon vor Tagen gewarnt hätten, wäre vielleicht noch etwas anderes arrangiert worden.«
     
    Ich ignorierte das. Ich fühlte mich sowieso schuldig.
     
    Ich zog das Sweatshirt aus und legte es über das Geländer. Ich hörte die Leute raunen, die 'meine Pistole sehen konnten.
     
    »Der Kampf wird in der Manege stattfinden.« »Vor Publikum?«, fragte Edward. »Ja.«
     
    »Ich versteh nicht, was hier los ist«, sagte Larry. »Ich will, dass Sie hier stehen bleiben, Larry.« »Auf keinen Fall.«
     
    Ich atmete tief ein und langsam wieder aus. »Larry, Sie sind quasi unbewaffnet. Sie wissen nicht mit einer Pistole umzugehen. Sie sind nur Kanonenfutter, solange Sie kein Training erhalten haben. Bleiben Sie hier.«
     
    Er schüttelte den Kopf. Ich fasste seinen Arm. »Bitte, Larry.« Vielleicht war es das Bitte oder mein Blick - jedenfalls nickte er.
     
    Ich konnte ein wenig unbeschwerter atmen. Was immer sich hier abspielen würde, Larry würde nicht sterben, weil ich ihn hineingezogen hatte. Ich wäre nicht schuld.
     
    Ich stieg über die Reling und sprang in die Manege. Edward folgte mir mit wallendem Umhang. Ich drehte mich noch einmal um. Larry umklammerte die

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