Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Anita Blake 03 - Zirkus der Versammten

Anita Blake 03 - Zirkus der Versammten

Titel: Anita Blake 03 - Zirkus der Versammten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laurell K. Hamilton
Vom Netzwerk:
leises Gedudel.
     
    Es kamen Schritte, dann: »Hallo, Ms Blake, schön, dass Sie anrufen.« Ich schluckte, und es tat weh. »Der Meister der Stadt ist Jean-Claude.« »Ich hatte ihn gar nicht berücksichtigt. Er ist nicht sehr mächtig.«
     
    »Er verbirgt seine Macht gut. Vertrauen Sie mir, er ist mehr, als es scheint.« »Woher der Sinneswandel, Ms Blake?« »Er hat mich mit dem dritten Zeichen versehen. Ich will mich von ihm befreien.«
     
    »Ms Blake, dreifach an einen Vampir gebunden zu sein und ihn dann töten zu lassen, das kann für den Organismus ein ziemlicher Schock sein. Es kann Sie umbringen.« »Ich will von ihm befreit sein, Mr Oliver.« »Selbst wenn Sie dabei sterben?« »Selbst dann.«
     
    »Ich hätte Sie gern unter anderen Umständen kennen gelernt, Anita Blake. Sie sind eine bemerkenswerte Person.«
     
    »Nein, ich habe nur zu viel gesehen. Ich will nicht, dass er mich besitzt.« »Ich werde Sie nicht enttäuschen, Ms Blake. Ich werde für seinen Tod sorgen.« »Wenn ich davon nicht überzeugt wäre, hätte ich es Ihnen nicht verraten.« »Ich danke Ihnen für das Vertrauen.«
     
    »Noch etwas sollten Sie wissen. Die Lamia hat gestern versucht, Sie zu betrügen. Sie steckt mit Alejandro, dem an deren Meister, unter einer Decke.« »Wirklich?« Er klang amüsiert. »Was hat er ihr dafür geboten?«
     
    »Ihre Freiheit.« »Ja, das bringt Melanie in Versuchung. Ich habe sie an einer sehr kurzen Leine gehalten.« »Sie hat versucht, sich fortzupflanzen. Wussten Sie das?« »Was meinen Sie damit?«
     
    Ich erzählte ihm von den Männern, besonders von dem, der sich schon beinahe verwandelt hatte.
     
    Er blieb einen Moment lang still. »Ich bin höchst unaufmerksam gewesen. Ich werde mich mit Melanie und Alejandro befassen.« »Schön. Ich wäre dankbar, wenn Sie mich morgen anriefen und mich wissen ließen, wie die Sache geklappt hat.« »Um sicher zu sein, dass er tot ist«, sagte Oliver. »Ja«, antwortete ich.
     
    »Sie werden von Karl oder von mir einen Anruf erhalten. Aber zunächst, wo können wir Jean-Claude finden?« »Im Zirkus der Verdammten.« »Wie passend.« »Mehr kann ich Ihnen nicht sagen.«
     
    »Ich danke Ihnen, Ms Blake, und eine frohe Halloween Nacht.« Die Leitung war stumm.
     
    Ich blickte auf den Hörer. Ich hatte es tun müssen. Ja, müssen. Warum also fühlte sich mein Magen so hart an? Warum verspürte ich den Drang, Jean-Claude anzurufen und ihn zu warnen? Weil ich von ihm gezeichnet war oder weil Richard Recht hatte? Liebte ich Jean-Claude auf eine seltsame, verdrehte Art? Gott steh mir bei, hoffentlich nicht.
     
    45
     
    Die Halloween-Nacht war in vollem Gange. Larry und ich hatten zwei Termine erledigt. Ich hatte einen erweckt, und er einen. Er hatte noch einen vor sich, ich noch drei. Ein ganz normaler Abend.
     
    Was Larry anhatte, war nicht normal. Bert hatte uns ermutigt, etwas zu diesem Fest Passendes anzuziehen. Ich hatte mich für diesen Pullover entschieden. Larry hatte ein Kostüm gewählt. Er trug einen blauen Jeansoverall, ein weißes Oberhemd mit aufgerollten Ärmeln, einen Strohhut und Arbeitsstiefel. Auf meine Frage antwortete er: »Ich bin Huck Finn. Steht mir die Rolle nicht?«
     
    Mit den roten Haaren und den Sommersprossen stand sie ihm hervorragend. Inzwischen war das Hemd blutverschmiert, aber es war Halloween. Es liefen viele Leute mit künstlichen Blutflecken herum. Heute Nacht passten wir gut dazu.
     
    Mein Piepser ging an. Ich kontrollierte die Nummer, und es war Dolph. Verdammter Mist.
     
    »Wer ist es?«, fragte Larry. »Die Polizei. Wir müssen ein Telefon suchen.« Er blickte auf die Uhr des Armaturenbretts. »Wir haben gleich den nächsten Termin. Wie wär's mit dem McDonald's am Highway?«
     
    »Prima.« Ich betete, dass es sich nicht um den nächsten Mord handelte. Ich brauchte eine schöne normale Nacht. In meinem Hinterkopf wiederholten sich zwei Gedanken wie der Refrain eines Liedes: »Jean-Claude wird heute Nacht sterben. Und du hast ihn verraten.«
     
    Aus der Ferne betrachtet erschien es mir falsch, ihn zu töten. Ihm nicht in die Augen zu blicken und nicht selbst ab zudrücken, ihm nicht die Chance zu geben, mich zu töten. Von wegen fairer Kampf und so. Zum Teufel mit der Fairness. Es hieß, er oder ich. Oder nicht?
     
    Larry parkte vor McDonald's. »Ich hole mir eine Cola, solange Sie anrufen. Wollen Sie auch etwas?«
     
    Ich schüttelte den Kopf. »Alles in Ordnung mit Ihnen?« »Sicher. Ich hoffe nur, es geht

Weitere Kostenlose Bücher