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Anita Blake 04 - Giergige Schatten

Anita Blake 04 - Giergige Schatten

Titel: Anita Blake 04 - Giergige Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laurell K. Hamilton
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anziehen.«
    Er folgte mir. »Ich weiß, dass es für dich sehr wichtig ist der Polizei zu helfen.«
    Ich drehte mich zu ihm um. »Von einfacher Hilfe kann keine Rede sein, Richard. Das Spukkommando ist erst gute zwei Jahre alt. Die Kollegen hatten nicht die geringste Ahnung von übernatürlichen Leuten. Sie waren die Abfallabteilung: Mache deinen Vorgesetzten sauer und du wirst dahin versetzt.«
    »Die Zeitungen und das Fernsehen meinten, das sei eine unabhängige Spezialeinheit von Bedeutung, wo es eine Ehre ist, dabei zu sein.« »Ach, ja klar. Die Einheit kriegt fast keine Extrafinanzierung. Keine spezielle Ausbildung zu übernatürlichen Vorkommnissen oder Personen. Dolph, Sergeant Storr, hat mich in der Zeitung gesehen und Bert angerufen. Auch für die Justizbeamten des Bezirks gab es keine Ausbildung zu übernatürlichen Verbrechen. Dolph dachte, ich könnte sie beraten.«
    »Du tust aber viel mehr, als sie zu beraten.« »So ist es.« Ich hätte ihm erzählen können, dass mich Dolph im vorigen Sommer einmal nicht sofort hinzugezogen hatte. Der Fall hatte klar danach ausgesehen, als wären die Ghule auf einem Friedhof zu gierig geworden und hätten ein schmusendes Paar überfallen. Ghule waren zwar feige und griffen keine gesunden Leute an, aber es gebe eben für alles Ausnahmen und so weiter. Als Dolph mich endlich hinzuzog, waren schon sechs Leute tot. Es waren keine Ghule gewesen. Also rief mich Dolph neuerdings sofort an, ehe die Sache schlimmer wurde. Manchmal konnte ich ein Problem diagnostizieren, bevor es ausartete.
    Aber das konnte ich Richard nicht erzählen. Es hätte im Sommer weniger Tote geben können, doch das ging niemanden etwas an außer Dolph und mich. Dolph hatte nur einmal darüber gesprochen, und das war genug. Richard war ein Außenstehender, ob nun mein Freund oder nicht, es ging ihn nichts an.
    »Schau, ich weiß nicht, ob ich es dir wirklich plausibel machen kann, aber ich muss hinfahren. Es könnte größere Probleme verhindern. Zum Beispiel, dass ich später zu einem Mordschauplatz gehen muss. Kannst du das verstehen?«
    Er sah beunruhigt aus, aber was er sagte, klang nicht danach. »Eigentlich nicht, aber vielleicht muss ich es gar nicht verstehen. Es genügt vielleicht zu sehen, dass es für dich wichtig ist.«
    Ich stieß einen tiefen Seufzer aus. »Prima. Jetzt muss ich mich fertig machen. Zerbrowski wird gleich hier sein. Er ist der Detective, der mich abholt.«
    Richard nickte nur. Kluge Entscheidung.
    Ich schloss hinter mir die Schlafzimmertür. Wie wohltuend. Würde das immer so gehen, sobald wir verheiratet wären? Würde ich mich ständig rechtfertigen müssen? 0 Gott, hoffentlich nicht.
    Eine schwarze Jeans und einen roten Pullover mit weitem Rollkragen, der so weich und flauschig war, dass ich mich allein dadurch besser fühlte. Das Schulterholster wirkte auf dem Karmesinrot sehr dramatisch. Die Farbe ließ die Kratzer in meinem Gesicht wie rohes Fleisch aussehen. Ich hätte den Pullover noch wechseln können, aber in diesem Moment klingelte es.
    Zerbrowski. Richard drückte auf den Türöffner, während ich mich im Spiegel anstarrte. Allein der Gedanke reichte mir. Ich ging zur Tür.
    Zerbrowski stand schon da, die Hände in den Manteltaschen vergraben. Seine schwarzen Locken mit dem Anflug von Grau waren frisch geschnitten. Er hatte sogar Gel im Haar. Für gewöhnlich konnte man von Glück reden, wenn er überhaupt daran dachte, sich zu kämmen. Unter dem offenen Mantel sah man einen schwarzen Abendanzug. Sein Schlips war geschmackvoll und ordentlich gebunden. Ich blickte an ihm hinunter, und tatsächlich, seine Schuhe glänzten. Ich hatte ihn noch nie gesehen, ohne dass er irgendwo einen Fleck gehabt hätte.
    »Wo waren Sie denn so schick?«, fragte ich. »Wo waren Sie denn so unschick?«, fragte er und lächelte dabei. Ich merkte, wie mir die Hitze ins Gesicht stieg, und hasste es ausgiebig. Ich hatte nichts getan, wofür man rot werden musste. »Schön, gehen wir.« Ich nahm meinen Trenchcoat von der Sofalehne und fasste in die angetrockneten Blutflecke. Scheiße.
    »Ich muss mir einen sauberen Mantel holen. Bin sofort wieder da.« »Ich unterhalte mich solange mit Mr Zeeman hier«, sagte Zerbrowski.
    Das hatte ich befürchtet, aber ich ging trotzdem meine Lederjacke holen. Wenn es bei der Verlobung blieb, würde Richard früher oder später sowieso mit Zerbrowski zusammentreffen. Später wäre mir lieber gewesen.
    »Was sind Sie von Beruf, Mr Zeeman?« »Ich bin

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