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Anita Blake 05 - Bleich Stille

Anita Blake 05 - Bleich Stille

Titel: Anita Blake 05 - Bleich Stille Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laurell K. Hamilton
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eine Grundbedürfnis.
     
    »Ist das die, die ich zu kennen meine?«, fragte Larry. »Ja«, sagte ich. Jeff wollte zu ihr hinstürzen. »Ellie!«
     
    Janos riss den jungen an sich wie in einer Umarmung, Jeff wehrte sich gegen den Arm, um zu seiner toten Schwester zu rennen. Hierin war ich auf Janos' Seite. Die frisch Au gestandenen neigen dazu, zuerst zu essen und dann zu fragen. Das Wesen, das einst Ellie Quinlan gewesen war, hätte ihrem kleinen Bruder mit Wonne die Kehle rausgerissen. Sie hätte in seinem Blut gebadet und Minuten oder Tage oder Wochen später erst gemerkt, was sie getan hatte. Vielleicht hätte sie es sogar bedauert.
     
    »Geh, Angela, geh zu Xavier«, sagte Janos. »Der neue Name ändert nichts daran, wer sie gewesen ist«, sagte ich. Janos sah mich an. »Sie ist seit zwei Jahren tot, und sie heißt Angela.« »Sie heißt Ellie«, sagte Jeff. Er hatte aufgehört, sich zu wehren, und betrachtete seine Schwester mit neuem Entsetzen, als würde er sie erst jetzt richtig sehen.
     
    »Die Leute werden sie erkennen, Janos.« »Wir werden vorsichtig sein, Anita. Unser neuer Engel wird niemanden sehen, von dem wir es nicht möchten.« »Ach, wie heimelig.« »So wird es sein«, meinte er, »sobald sie sich gesättigt hat.« »Ich bin beeindruckt, dass Sie sie so weit gebracht haben, ohne sie vorher zu füttern.«
     
    »Ich habe es getan.« Xaviers Stimme klang überraschend angenehm. Es war beunruhigend, so eine Stimme von diesem geisterhaften Gesicht zu hören. Ich sah zu ihm hin, mied aber sorgfältig seinen Blick. »Eindrucksvoll«, sagte ich. »Andy hat sie herübergeholt, und ich habe Andy herübergeholl. Ich bin ihr Meister.«
     
    Da Andy noch nicht aufgekreuzt war, wettete ich, dass ich ihn im Wald mit Sheriff St. John getötet hatte. Wahrscheinlich kein guter Zeitpunkt, um darauf zu sprechen zu kommen. »Und wer ist Ihr Meister?« »Im Augenblick Serephina«, sagte Xavier. Ich warf einen Blick zu Janos. »Es ist noch nicht so ganz abgemacht, wer von Ihnen der Obermacker ist, wie?« Ich grinste.
     
    »Sie vergeuden unsere Zeit, Anita. Unser Meister erwartet Sie begierig. Bringen wir das hier zu Ende. Rufe unseren Engel.«
     
    Xavier streckte eine bleiche Hand aus. Ellie knurrte tief in der Kehle und kroch auf allen vieren über den nackten Boden. Das lange schwarze Kleid verhedderte sich zwischen den Beinen. Sie zerrte ungeduldig daran herum. In ihren Händen riss der Stoff wie Papier, bis der Rock in Fetzen um die nackten Beine hing. Sie griff nach Xaviers Hand wie nach der Rettungsleine. Sie beugte sich über sein Handgelenk, und nur seine Hand in ihren Haaren verhinderte, dass sie an ihm saugte.
     
    »Von den Toten kannst du dich nicht ernähren, Angela«, sagte Janos. »Halte dich an die Lebenden.«
     
    Pallas und Bettina knieten rechts und links von Stirling. Xavier ließ sich graziös bei Ms Harrison nieder, sein schwarzer Umhang breitete sich um ihn aus wie ein Blutfleck. Er hielt Ellie bei den Haaren gepackt und zwang ihr fauchendes Gesicht in den Staub. Ihre Finger gruben sich in seine Hände, aus ihrer Kehle kamen wimmernde Laute. Kein Mensch konnte solche Geräusche machen.
     
    »Ms Blake«, sagte Stirling, »Sie sind das Gesetz. Sie müssen mich beschützen.« »Ich dachte, Sie wollten mich vor Gericht zerren, Raymond. Habe Sie und die gute Ms Harrison doch mit Zombies angegriffen.«
     
    »Das war nicht ernst gemeint.« Sein Blick huschte zu den knienden Vampiren. »Ich werd's nicht sagen. Niemandem. Bitte.« Ich sah ihn groß an. »Sie flehen um Gnade, Raymond?« »Ja, ja, ich flehe Sie an.« »Um dieselbe Gnade, die Sie Bayard erwiesen haben?« »Bitte.« Bettina streichelte seine Wangen. Er zuckte zurück, als hätte er sich verbrannt. »Bitte!« Scheiße.
     
    »Wir können nicht einfach zusehen«, sagte Larry. »Haben Sie einen anderen Vorschlag?« »Man liefert niemanden den Monstern aus, auf keinen Fall. Das ist ein Grundsatz«, sagte er. Das war mein Grundsatz. Daran hatte ich geglaubt, damals, als ich noch zu wissen meinte, wer die Monster waren.
     
    Er zog sich die Kette aus dem Hemd. »Tun Sie das nicht, Larry. Opfern Sie nicht unser Leben für Raymond Stirling.« Sein Kreuz baumelte im Freien. Es glühte wie Serephinas Augen. Er sah mich stumm an. Ich seufzte und holte mein Kreuz raus. »Das ist keine gute Idee.« »Ich weiß«, sagte er. »Aber ich kann nicht einfach nur zusehen.«
     
    Ich blickte in sein ernstes Gesicht und wusste, so war es. Er konnte es

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