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Anita Blake 05 - Bleich Stille

Anita Blake 05 - Bleich Stille

Titel: Anita Blake 05 - Bleich Stille Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laurell K. Hamilton
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»Was ist mit ihm?« »Ich habe nur den Führerschein bei mir«, sagte Larry. »Wer sind Sie?«, fragte der Sheriff.
     
    »Ich bin Anita Blake. Ich gehöre zum Spukkommando. Ich habe nur zufällig keine Marke. Larry ist Lehrling.« Ich angelte den neuen Vampirhenkerschein aus meiner Jackentasche. Er sah aus wie ein besserer Führerschein, aber etwas Besseres hatte ich nicht.
     
    Der Sheriff beäugte ihn. »Sie sind Vampirjägerin? Es ist ein wenig früh, um Sie hinzu zurufen. Ich weiß nicht, wer das jetzt schon veranlasst hat.« »Ich bin Sergeant Storrs Dezernat zugeteilt. Ich komme zu Beginn eines Falles dazu, nicht am Ende. So fallen meist weniger Leichen an.«
     
    Er gab mir den Schein zurück. »Ich habe gedacht, das Brewster-Gesetz ist noch nicht in Kraft.« Brewster war der Senator, dessen Tochter gefressen worden war. »Ist es auch nicht. Ich arbeite schon länger mit der Polizei zusammen.« »Wie lange?« »Fast drei Jahre.«
     
    Er lächelte. »Länger als ich Sheriff bin.« Er nickte, als hätte er sich soeben eine Frage beantwortet. »Sergeant Storr hat gesagt, wenn mir jemand helfen kann, den Fall zu lösen, dann sind Sie es. Wenn der Kopf vom RPIT so viel Zutrauen zu Ihnen hat, will ich die Hilfe nicht ablehnen. Wir haben hier draußen noch nie einen Vampirmord gehabt, noch nie.«
     
    »Vampire neigen eher dazu, in der Stadt zu bleiben«, sagte ich. »Da können sie ihre Opfer besser verbergen.« »Also, das hier hat keiner versucht zu verbergen.« Er drückte die Tür auf und geleitete uns mit einer Armbewegung hinein.
     
    Auf der Tapete waren rosa Rosen, riesengroße altmodische Rosen. Ein richtiger Toilettentisch mit einem Spiegel drauf, der aussah wie eine Antiquität. Alles Übrige weißes Korbzeug und rosa Spitze. Es sah aus wie das Zimmer eines viel jüngeren Mädchens.
     
    Das Mädchen lag auf dem schmalen Bett. Die Tagesdecke passte zur Tapete. Das zerknautschte Laken, auf dem sie lag, war bonbonrosa. Sie lag mit dem Kopf auf dem Rand des Kissens, als wäre er zur Seite gerutscht, als man sie aufs Bett legte.
     
    Die rosa Vorhänge bauschten sich vor dem offenen Fenster. Ein kalter Luftzug kroch durch das Zimmer und sträubte ihre dicken schwarzen Haare. Sie waren aufgedreht und mit Gel gestylt. Unterhalb von Gesicht und Hals war ein kleiner roter Fleck, wo Blut in das Bettzeug gezogen war. Ich wettete, auf der Seite am Hals war ein Bissmal. Ihr Make-up war nicht annähernd so gut wie das von Beth St. John, aber sie hatte es versucht. Der Lippenstift war arg verschmiert. Ein Arm war über den Bettrand ausgestreckt, die Hand gekrümmt, als ob sie nach etwas gegriffen hätte. Auf den Nägeln glänzte frischer Nagellack. Die langen Beine waren weit gespreizt. Weit oben auf der Innenseite der Oberschenkel befanden sich zwei Bissmale - keine frischen allerdings. Die Fußnägel waren passend zu den Fingernägeln lackiert.
     
    Den schwarzen Teddy, mit dem sie den Abend begonnen hatte, hatte sie noch fast an. Die Träger waren über die Schultern gezogen und entblößten kleine, schön geformte Brüste. Der Schritt war aufgerissen, oder es war einer zum Aufknöpfen, jedenfalls war das Unterteil soweit hochgehoben, dass es wie ein Gürtel um die Taille lag. Mit den gespreizten Beinen war sie restlos entblößt.
     
    Das machte mich sauer, mehr als alles andere. Er hätte sie wenigstens zudecken können, anstatt sie wie eine Hure so liegen zu lassen. Es war arrogant und grausam.
     
    Larry stand an der Seite bei dem zweiten Fenster. Auch das war offen und ließ kalte Luft herein.
     
    »Haben Sie etwas angefasst?« St. John schüttelte den Kopf. »Haben Sie Fotos gemacht?« »Nein.«
     
    Ich atmete tief durch, ermahnte mich, dass ich hier Gast war und keinen offiziellen Status hatte. Ich konnte mir nicht leisten, ihn zu verärgern. »Was haben Sie unternommen?« »Sie angerufen, und die Staatspolizei.«
     
    Ich nickte. »Wie lange ist es her, dass die Leiche gefunden wurde?« Er sah auf die Uhr. »Eine Stunde. Wie sind Sie so schnell hierhergekommen?«
     
    »Ich war keine zehn Meilen weit entfernt«, sagte ich. »Ein Glück«, sagte er. Ich sah auf das tote Mädchen. »Ja.« Larry hielt sich eisern am Fensterbrett fest. »Larry, gehen Sie doch mal runter zum Jeep, und bringen Sie die Handschuhe aus meiner Tasche.« »Handschuhe?«
     
    »Da ist eine Schachtel mit Chirurgenhandschuhen bei der Animatorausrüstung. Bringen Sie mir die Schachtel.«
     
    Er schluckte heftig und nickte. Seine

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