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Anita Blake 05 - Bleich Stille

Anita Blake 05 - Bleich Stille

Titel: Anita Blake 05 - Bleich Stille Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laurell K. Hamilton
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Eine Macht flutete die Frühlingsnacht wie Wasser. »Hier ist jemand«, sagte ich. »Wovon reden Sie«, sagte St. John.
     
    »Ein alter Vampir. Er ist hier. Ich kann ihn spüren.« Ich blickte mich suchend um, aber es bewegte sich nichts außer den Bäumen und dem Wind. Da war nichts zu sehen. Nichts zu beschießen. Doch er war da, und er war nah. Vielleicht samt Schwert.
     
    Granger richtete sich so plötzlich auf, dass Larry mit einem Aufschrei rückwärts ins Laub fiel. Der große Mann richtete die Augen auf mich. Ich sah seine Hand nach der Waffe greifen und wusste, was der Vampir gerade tat.
     
    Ich zielte mit der Browning auf den Kopf und wartete. Ich wollte sicher sein. Granger strebte nicht nach dem fallen gelassenen Gewehr. Er zog den Dienstrevolver und zielte ganz langsam, so als wollte er es eigentlich nicht tun. Er richtete ihn auf Larry, der kaum einen halben Meter weit weg war. Wallace schrie: »Granger, was tun Sie denn da?« Ich schoss.
     
    Granger zuckte, die Waffe schwankte, dann kam die Hand wieder hoch. Ich feuerte wieder und wieder. Seine Hand sank langsam nieder, die Waffe noch fest im Griff. Er stürzte rücklings zu Boden.
     
    »Granger!« Wallace kreischte, während er auf seinen Partner zukroch. Scheiße.
     
    Ich war vor ihm da und trat Granger die Waffe aus der Hand. Wenn er gezuckt hätte, hätte ich erneut auf ihn geschossen. Er zuckte nicht. Er lag nur da, er war tot.
     
    Wallace versuchte ihn auf einen Arm zu betten. »Warum haben Sie ihn erschossen? Warum?« »Er wollte Larry töten. Sie haben es gesehen.« »Warum?« »Der Meister des Vampirs, der ihn gebissen hat, ist hier draußen. Und er ist ein verflucht mächtiger Scheißkerl. Er hat ihn benutzt.«
     
    Wallace hatte Grangers blutüberströmten Kopf im Schoß, de n eigenen zerbissenen Arm auf Grangers Brust gedrückt. Er weinte. Scheiße.
     
    Ein Windstoß trug einen Laut heran. Ein durchdringens, wütendes Gebell. Der Schrei einer Frau zerschnitt den Laut hell und klar.
     
    »Oh Gott«, hauchte ich. »Beth.« St. John war auf den Beinen und rannte, ehe ich etwas sagen konnte. Ich packte Wallace an der Schulter, zerrte an seiner Jacke. Er blickte auf. »Was ist los?«
     
    »Sie sind im Haus. Können sie laufen?« Er nickte. Ich half ihm aufzustehen. Erneut ein Schrei. Es war nicht dieselbe Stimme. Ein Mann diesmal oder ein Junge.
     
    »Bleiben Sie bei ihm, Larry. Kommen Sie zum Haus, so schnell es geht.« »Und wenn sie gerade versuchen, uns zu trennen?«, fragte Larry.
     
    »Dann haben sie es geschafft«, sagte ich. »Schießen Sie auf alles, was sich bewegt.« Ich berührte seinen Arm, als ob ihn das wirklicher machen und ihm Sicherheit verschaffen könnte. Das konnte es nicht, aber etwas anderes konnte ich nicht tun. Ich musste zum Haus laufen. Larry hatte sich als Monstertöter einstellen lassen. Die Quinlans und Beth St. John nicht.
     
    Ich steckte die Browning weg, nahm die Schrotflinte ;n beide Hände und preschte durch die Bäume. Ich rannte, ohne zu schauen, wohin ich lief. Brach durch Baumlücken deren ich mir nicht recht sicher war, aber sie waren da. Ich sprang über einen Baumstamm, stürzte fast, fing mich ab und rannte weiter. Ein Zweig schlug mir ins Gesicht, dass mir die Augen tränten. Der Wald, eben noch passierbar gewesen, war jetzt ein Dschungel aus Wurzeln und Zweigen, die nach mir griffen und mir ein Bein stellen wollten. Ich rannte blind. Das war nicht die passende Art, um bei Dunkelheit unter Vampiren am Leben zu bleiben. Ich warf mich auf den Rasen der Quinlans, die Flinte im Anschlag.
     
    Die Haustür stand offen. Das Licht fiel als warmes Rechteck heraus. Drinnen hallten Schüsse. Ich sprang auf und rannte auf das Licht zu.
     
    Neben der Tür lag der Pudel, so gekrümmt, als hätte ihn jemand zusammengeknüllt.
     
    Die Flügeltür zum Wohnzimmer stand offen. Wieder knallte ein Schuss. Ich ging auf den linken Flügel zu, den Rücken zur Wand, das Gewehr schussbereit.
     
    Mr und Mrs Quinlan drängten sich in der entfernten Zimmerecke zusammen und hielten ihre Kreuze vor sich. Das Metall leuchtete weiß wie brennendes Magnesium.
     
    Das Wesen, das vor ihnen stand, sah nicht sehr wie ein Vampir aus. Es sah aus wie ein mit Haut bespanntes Skelett. Es war unglaublich dünn und groß. Ein glänzender Säbel war über seinem Kopf erhoben, der so breit war wie ein orientalischer Krummsäbel. Coltrains Mörder?
     
    St. John feuerte auf die braunmähnige Vampirfrau aus dem Wald. Die schöne,

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