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Anita Blake 06 - Tanz der Toten

Anita Blake 06 - Tanz der Toten

Titel: Anita Blake 06 - Tanz der Toten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laurell K. Hamilton
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tanzen, ma petite.« »Das bezweifle ich.« »Ich glaube, wir würden viele Dinge gut miteinander tun.«
     
    »Ich gewähre dir einen Tanz, und du willst gleich das ganze Paket. Aufdringlicher Mistkerl.«
     
    Er verbeugte sich lächelnd. Seine Augen glänzten. Eine Vampirfrau schlenderte auf uns zu. Sie war ein wenig größer als Jean-Claude, an die einsfünfundachtzig. Sie war außerdem blond und blauäugig, und wenn sie noch ein bisschen nordischer ausgesehen hätte, wäre sie aus Werbeplakat für die Herrenrasse gekommen. Sie trug einen blauvioletten Body, bei dem an strategischen Stellen der Stoff ausgespart war. Sie war breitschultrig und muskulös und dabei vollbusig. Über die langen, kräftigen Beine bis hinauf zu den Oberschenkeln spannten sich Lederstiefel von genau derselben Farbe.
     
    »Anita Blake, das ist Liv.« »Lassen Sie mich raten«, sagte ich, »Jean-Claude hat diesen Aufzug ausgewählt.«
     
    Liv sah mich von ihrer beträchtlichen Höhe herab an, als wäre sie durch ihre Größe allein schon einschüchternd. Nachdem ich nicht mit der Wimper zuckte, lächelte sie und meinte: »Er ist der Boss.«
     
    Ich starrte zu ihr hinauf. Fast hätte ich gefragt, warum. Ich fühlte ihr Alter auf mir lasten wie ein Gewicht. Sie war sechshundert Jahre alt. Doppelt so alt wie Jean-Claude. Warum war sie dann nicht der Boss? Die Antwort spürte ich auf der Haut wie einen kalten Wind. Ihre Kräfte reichten nicht. Sie war kein Meistervampir, und keine Anzahl von Jahren konnte daran etwas ändern.
     
    »Was starren Sie denn so?«, fragte sie. Sie sah mir direkt in die Augen und schüttelte den Kopf. »Sie ist wirklich immun gegen unseren Blick.« »Gegen Ihren Blick«, korrigierte ich sie. Sie stemmte die Hände in die Seiten. »Was soll das heißen?« »Das heißt, Sie haben nicht das Zeug, um mich kleinzukriegen.« Sie kam einen Schritt näher. »Wie wär's, wenn ich dich packe und ein bisschen was rausquetsche?«
     
    Das war genau die Art Situation, wo es mich eines Tages umbringen würde, dass ich die Pistole nicht im Holster trug. Ich konnte eines der Messer ziehen, aber wenn ich sie nicht noch näher bei mir haben wollte, würde mir das nicht helfen. Ich konnte in die Handtasche greifen; die wenigsten Leute würden bei einem so kleinen Ding mit einer Pistole rechnen. Falls Liv aber kapierte, dass ich nach einer Waffe langte, würde sie mich erwischen, bevor ich ziehen konnte. Mit Holster hätte ich es versucht. Mit einer Handtasche, die an einem Riemen baumelte, lieber nicht. Vampire sind nun mal ziemlich schnell.
     
    »Wie viele Vampire hast du inzwischen schon getötet, Anita?«, fragte Jean-Claude. Die Frage überraschte mich, und meine Antwort noch mehr. »Über zwanzig gesetzliche Tötungen.« »Wie viele insgesamt, ma petite?« »Ich weiß nicht«, sagte ich. Es mussten über dreißig sein, aber ehrlich gesagt hatte ich es mir nicht gemerkt. Ich wusste nicht, wie vielen ich das Leben genommen hatte. Ein schlechtes Zeichen das.
     
    »Liv gehört zu mir, ma petite. Du kannst in ihrer Gegenwart offen sprechen.« Ich schüttelte den Kopf. »Niemals vor Fremden einen Mord gestehen, Jean-Claude. Eine eiserne Regel.«
     
    Liv musterte mich. Was sie sah, schien ihr nicht zu gefallen. »Das ist also der Scharfrichter.« Sie schüttelte den Kopf. »Sie ist ein bisschen klein geraten, nicht wahr?« Sie stelzte um mich herum, als wäre ich ein Pferd, das zu verkaufen war. Als sie hinter mir war, öffnete ich die Handtasche. Bis sie wieder vor mir ankam, hielt ich die Pistole in der Hand, unauffällig unter der Handtasche. Im Notfall konnte ich vermutlich auch durch die Tasche schießen_ Aber warum, wenn's nicht nötig war?
     
    Liv schüttelte den Kopf »Sie ist hübsch, aber nicht seil, beeindruckend.« Sie stellte sich hinter Jean-Claude, fuhr mit ihren kräftigen Händen über seine Schultern, seine Arme. Schließlich landeten ihre Finger um seine Taille, wo sie ihn zu massieren anfing.
     
    Liv ging mir allmählich auf die Nerven. »Ich kann Dinge für dich tun, die ein Mensch nicht kann, Jean-Claude.« »Du bist unverschämt zu Anita. Und das werde ich dir nicht noch einmal sagen.« In seiner Stimme lag eine kalte, ruhige Drohung.
     
    Liv wickelte sich von ihm ab, stützte ihre Hände in die Hüften und stellte sich zwischen uns. »Der große Jean-Claude, von einer Menschenfrau in die Enthaltsamkeit gedrängt. Die Leute lachen hinter deinem Rücken.«
     
    »Enthaltsamkeit?«, fragte ich. Jean-Claude

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