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Anita Blake 07 - Dunkle Glut

Anita Blake 07 - Dunkle Glut

Titel: Anita Blake 07 - Dunkle Glut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laurell K. Hamilton
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kümmern. Ich kenne Sylvie gut genug.«
     
    »Ich kann nicht rund um die Uhr hier sitzen, Irving.« »In ein, zwei Tagen sind sie wieder auf den Beinen.« Ich sah ihn ärgerlich an. »Ich kann keine zwei Tage hier sitzen.«
     
    Er wich meinem Blick aus und trat an Stephens Bett. Er sah den Schlafenden an, der mit gefalteten Händen dalag.
     
    Ich ging zu ihm und fasste Irving am Arm. »Was verschweigen Sie mir?« Er schüttelte den Kopf. »Ich weiß nicht, was Sie meinen.« Ich drehte ihn zu mir herum und zwang ihn, mich anzusehen. »Reden Sie mit mir, Irving.«
     
    »Sie sind kein Gestaltwandler, Anita. Sie sind nicht mehr mit Richard zusammen. Sie müssen unsere Welt verlassen, anstatt noch tiefer einzudringen.« Er machte ein so ernstes, so düsteres Gesicht, dass mir angst wurde. »Irving, was ist los?« Er schüttelte nur den Kopf.
     
    Ich nahm ihn bei beiden Armen und konnte mich nur mühsam beherrschen, ihn zu schütteln. »Was verbergen Sie vor mir?«
     
    »Es gibt ein Mittel, wie Sie das Rudel bewegen können, auf Stephen und sogar auf Nathaniel aufzupassen.« Ich trat einen Schritt zurück. »Ich höre.« »Sie stehen rangmäßig über Sylvie.«
     
    »Ich bin kein Gestaltwandler, Irving. Ich war die Freundin des Rudelführers. Jetzt bin ich nicht einmal mehr das.« »Sie sind mehr als das, Anita, und das wissen Sie. Sie haben einige von uns getötet. Sie töten ruhig und ohne Bedauern. Das verschafft Ihnen die Anerkennung des Rudels.«
     
    »Mensch, Irving, was für eine mitreißende Unterstützung.« »Fühlen Sie sich schlecht, weil Sie Raina getötet haben? Hatten Sie wegen Gabriels Tod schlaflose Nächte?«
     
    »Ich habe Raina getötet, weil sie mich töten wollte. Ich habe Gabriel aus dem gleichen Grund getötet: Selbsterhaltung. Darum hatte ich keine schlaflosen Nächte.«
     
    »Das Rudel respektiert Sie, Anita. Wenn Sie ein paar finden, die sich als Gestaltwandler geoutet haben, und sie überzeugen können, dass man vor Ihnen mehr Angst haben muss als vor Sylvie, dann werden sie die beiden hier bewachen.«
     
    »Irving, ich bin nicht furchterregender als Sylvie. Ich kann niemanden zu Brei schlagen, sie kann es.« »Aber Sie können sie töten.« Er sagte das ganz ruhig, beobachtete mein Gesicht, forschte nach meinen Empfindungen. Ich öffnete den Mund, schloss ihn wieder. Dann fragte ich: »Wozu wollen Sie mich überreden, Irving?«
     
    Er schüttelte den Kopf. »Zu gar nichts. Vergessen Sie, was ich gesagt habe. Ich hätte besser den Mund gehalten. Stellen Sie ein paar Bullen mehr vor die Tür und fahren Sie nach Hause, Anita. Halten Sie sich raus, solange es noch geht.«
     
    »Was ist denn los, Irving? Ist Sylvie ein Problem?«
     
    Er sah mich an. Seine sonst so heiteren Augen waren düster, nachdenklich. Er schüttelte den Kopf. »Ich muss gehen, Anita.«
     
    Ich packte seinen Arm. »Sie gehen nirgendwohin, bis Sie mir sagen, was hier vor sich geht.« Er drehte sich langsam, widerstrebend zu mir herum. Ich ließ ihn los und trat zurück. »Reden Sie.« »Sylvie hat jeden Ranghöheren herausgefordert und gesiegt.«
     
    Ich sah ihn groß an. »Und?« »Begreifen Sie, wie ungewöhnlich es für eine Frau ist, sich bis zum Stellvertreter hochzukämpfen? Sie ist höchstens einssiebzig groß und zierlich. Fragen Sie mal, wie sie das macht.«
     
    »Sie verhalten sich schüchtern, Irving. Das sieht Ihnen gar nicht ähnlich. Ich werde mich auf kein Fragespiel einlassen. Erzählen Sie einfach.«
     
    »Die ersten beiden hat sie getötet. Das war gar nicht nötig gewesen. Sie hat es trotzdem getan. Die nächsten drei, die sie herausforderte, stimmten einfach zu, dass sie dominant ist. Sie wollten nicht riskieren, getötet zu werden.«
     
    »Sehr praktisch«, sagte ich.
     
    Er nickte. »Sylvie ist immer so gewesen. Schließlich hat sie jemanden aus dem inneren Kreis zum Kampf gefordert. Sie ist zu klein, um ein Bezwinger zu sein. Außerdem glaube ich, dass sie vor Jamil Angst hatte, und vor ShangDa.«
     
    »Jamil? Richard hat ihn nicht rausgeworfen? Er war doch einer von Marcus' und Rainas Speichelleckern.«
     
    Irving zuckte die Achseln. »Richard meinte, der Wechsel ginge glatter vorstatten, wenn er jemanden von der alten Garde an der Macht belässt.« Ich schüttelte den Kopf. »Er hätte ihn ausschließen oder töten sollen.«
     
    »Kann sein, aber Jamil scheint Richard tatsächlich zu unterstützen. Ich glaube, es hat ihn wirklich verblüfft, dass er nicht auf der Stelle getötet

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