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Anita Blake 07 - Dunkle Glut

Anita Blake 07 - Dunkle Glut

Titel: Anita Blake 07 - Dunkle Glut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laurell K. Hamilton
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»Anita, alles in Ordnung?«
     
    »Die Gerüchte gehen bei Ihnen ja noch schneller um, als ich dachte.« »Wovon reden Sie?« Ich erzählte ihm dasselbe wie dem Telefonisten beim Notdienst. »Das wusste ich nicht«, sagte Dolph. »Warum wollten Sie dann wissen, ob bei mir alles in Ordnung ist?«
     
    »Weil heute Morgen auf fast jedes von Vampiren geführte Geschäft in der Stadt ein Anschlag verübt wurde. In der Kirche des Ewigen Lebens ist eine Brandbombe hoch gegangen, und auch auf lediglich vampirfreundliche Läden gab es einen Anschlag nach dem andern.«
     
    Mir schäumte die Angst durch den Körper wie feiner Champagner, lauter nutzloses Adrenalin. Ich hatte eine Menge untoter Freunde, nicht nur Jean-Claude. »Ist das Dead Dave's auch betroffen?«
     
    »Ich weiß, dass Dave verärgert ist, weil er bei uns rausgeflogen ist, nachdem er ... tot war, aber wir kümmern uns um unsere Leute. Vor seiner Bar steht ein Streifenpolizist, bis wir wissen, was hier eigentlich läuft. Einen Brandstifter konnten wir schnappen, als er gerade an einer Außenmauer zündelte.«
     
    Ich wusste, dass im Zirkus nur die Bösen waren, aber Dolph nicht. Er fände es wahrscheinlich komisch, wenn ich nicht danach fragen würde. »Und der Zirkus?« »Die haben sich selbst gegen ein paar Brandstifter verteidigt. Warum fragen Sie nicht nach der Liebe Ihres Lebens, Anita? Ist er nicht zu Hause?«
     
    Das klang, als ob er es genau wüsste, und das konnte heißen, er wusste es oder er fühlte mir auf den Zahn. Aber ich war mir ziemlich sicher, dass die Erfüllungsgehilfen des Rates nicht die ganze Wahrheit ausgeplaudert hatten. Die halbe vielleicht. »Jean-Claude war über Nacht hier.«
     
    Die Stille wurde noch dicker als vorher. Ich ließ sie anschwellen, bis man förmlich würgen musste. Ich weiß nicht, wie lange wir uns beim Atmen zuhörten, aber es war Dolph, der das Schweigen brach. »Da hat er aber Glück gehabt. Haben Sie vorher davon gewusst?«
     
    Das traf mich unvorbereitet. Wenn er glaubte, dass ich ihm eine so große Sache verschwiegen hatte, dann war es kein Wunder, dass er sauer auf mich war. »Nein, Dolph, ich schwöre, ich hatte keine Ahnung.«
     
    »Und Ihr Freund?« Ich überlegte eine Sekunde. »Ich glaube nicht, aber ich werde ihn fragen, wenn er aufsteht.« »Meinen Sie, wenn er von den Toten aufsteht?« »Ja, Dolph, genau das meine ich.« »Sie meinen, er kann die ganze Scheiße gewusst und Ihnen nichts davon gesagt haben?« »Wahrscheinlich nicht, aber er hat so ein paar Seiten.«
     
    »Trotzdem sind Sie mit ihm zusammen ... ich verstehe das einfach nicht, Anita.«
     
    »Wenn ich es so erklären könnte, dass Sie es verstehen, Dolph, dann würde ich es tun, aber ich kann es nicht.« Er seufzte. »Können Sie sich vorstellen, warum jemand heute sämtliche Monster angreift?«
     
    »Meinen Sie, warum die Monster oder warum gerade heute?« »Beides.« »Sie haben ein paar Verdächtige festgenommen, ja?« »Ja,« »Sie haben nicht geredet.« »Nur um einen Anwalt zu verlangen. Viele Täter endeten genauso so tot wie der bei Ihnen.« »HAV oder Humans First vielleicht«, überlegte ich. »Würde von denen jemand auf Gestaltwandler losgehen?«
     
    Mein Magen verkrampfte sich zu einem hübschen harten Klumpen. »Wie meinen Sie das?« »Im Univiertel ist ein Mann mit einer Maschinenpistole in eine Bar gegangen, er hatte Silbermunition.«
     
    Einen Moment glaubte ich, er meinte das Lunatic Cafe. das Restaurant, das Raina gehört hatte, aber das war kein offizieller Gestaltwandler-Treff. Ich überlegte, welchen anderen Laden es in dem Viertel gab. »In die Lederhöhle'«
     
    »Ja,«
     
    Die Lederhöhle war meines Wissens die einzige Bar, im Land, wo sich sadomasochistische Homosexuelle treffen, die zufällig auch Gestaltwandler waren. Das war eine dreifache Bedrohung für jeden Aufhetzer. »Mann, Dolph. wenn nicht auch andere betroffen wären, würde ich sagen, das sind irgendwelche rechtsextremen Spinner. Haben Sie den mit der Maschinenpistole festnehmen können?«
     
    »Nein«, antwortete Dolph, »die Überlebenden haben ihn aufgefressen.« »Ich wette, das stimmt nicht«, sagte ich. »Sie haben ihn mit den Zähnen getötet, Anita. Nach meinem Buch heißt das fressen.«
     
    Ich hatte zugesehen, wie Gestaltwandler jemanden fraßen und nicht bloß angriffen, aber weil die Opfer illegal getötet, sprich, ermordet worden waren, ließ ich Dolph den Wortwechsel gewinnen. Er irrte sich, aber ich konnte ihm das kaum

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