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Anita Blake 07 - Dunkle Glut

Anita Blake 07 - Dunkle Glut

Titel: Anita Blake 07 - Dunkle Glut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laurell K. Hamilton
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Ich hörte ihn schlucken. »Du.« »Stehe ich rangmäßig über ihr?« »Du weißt, dass es so ist.« »Dann bewegst du deinen Hintern hierher und tust, was ich verlange.«
     
    »Sylvie wird mir was antun, Lupa. Wirklich.« »Ich sorge dafür, dass sie das nicht tut.« »Du bist nur ein Mensch. Du kannst nicht mit Sylvie kämpfen und überleben.«
     
    »Da hast du recht, Kevin. Ich kann nicht mit Sylvie kämpfen, aber ich kann sie töten.« »Wie meinst du das?« »Wenn sie dir etwas tut, weil du mir geholfen hast, bringe ich sie um.« »Das kann nicht dein Ernst sein.«
     
    Ich seufzte. »Schau, Kevin, ich kenne Sylvie. Vertraue mir, wenn ich sage, dass ich ihr eine Waffe an den Kopf halten und abdrücken kann. Ich kann und werde Sylvie töten, wenn sie mich dazu zwingt. Kein Taktieren, kein Bluffen, kein Zögern.« Ich hörte mir dabei zu. Es klang müde, fast gelangweilt und so ernst, dass man Angst bekommen konnte.
     
    »Schon gut, ich mach's, aber wenn du mich im Stich lässt, bringt sie mich um.« »Du hast meinen Schutz, Kevin, und ich weiß, was das im Rudel heißt.« »Das heißt, dass ich dich als dominant anerkennen muss«, sagte er.
     
    »Das heißt auch, dass ich dir helfe, wenn du herausgefordert wirst. Scheint mir ein fairer Handel zu sein.«
     
    Wieder war es still in der Leitung. Sein Atem ging allmählich langsamer und tiefer. »Versprich mir, dass du mich nicht draufgehen lässt.« »Das kann ich nicht versprechen, Kevin, aber ich kann versprechen, dass ich dich räche, wenn Sylvie dich tötet.«
     
    Schweigen, diesmal kürzer. »Ich glaube dir. Ich werde in höchstens vierzig Minuten im Krankenhaus sein.« »Danke, ich werde warten.«
     
    Ich legte auf und erledigte die anderen zwei Anrufe. Beide erklärten sich bereit zu kommen. Ich hatte eine Linie im Sand gezogen, Sylvie stand auf der einen, ich auf der anderen Seite. Das würde ihr nicht gefallen, nicht im Geringsten. Ich hatte Verständnis dafür. Im umgekehrten Fall wäre ich stinksauer gewesen. Aber sie hätte Richard in Frieden lassen sollen. Irving hatte gesagt, Richard wirke verletzt, als hätte er den Mut verloren. Ich hatte zu dieser Verletzung beigetragen. Ich hatte sein Herz in kleine Stücke geschnitten und darauf herumgetrampelt. Nicht absichtlich. Meine Absichten waren gut gewesen, aber Sie wissen ja, was man über gute Absichten sagt.
     
    Ich konnte Richard nicht lieben, aber ich konnte für ihn töten. Von diesen beiden Geschenken war das Töten das Praktischere. Und seit neuestem war ich sehr fürs Praktische.
     
     
     

6
     
    Bevor die babysittenden Werwölfe eintreffen konnten, kreuzte Sergeant Rudolph Storr auf. Ich hatte ihn selbst angerufen. Er war der Leiter des Regional Preternatural Investigation Teams, kurz RPIT oder RIP. Die meisten Leuten sagten RIP, was auch die Abkürzung für »Ruhe in Frieden« ist. Na ja, wenigstens wissen sie, wer wir sind.
     
    Dolph hat die Statur eines Profiwrestlers, aber das ist nicht das einzige, was ihn so beeindruckend macht. Er hatte eine Abteilung übernommen, die nur zur Beschwichtigung der Liberalen eingerichtet worden war, und hatte sie zum Erfolg geführt. RPIT hatte in den letzten drei Jahren mehr übernatürliche Verbrechen gelöst als jede andere Abteilung. Einschließlich des FBI. Dolph war sogar gebeten worden, in Quantico Vorträge zu halten. Nicht schlecht für jemanden, dem man den Posten zur Bestrafung gegeben hatte. Dolph war nicht unbedingt ein Optimist, das waren die wenigsten Polizisten, aber wenn man ihm Zitronen gab, machte er eine ziemlich gute Limonade daraus.
     
    Er schloss die Tür hinter sich und blickte zu mir herab. »Der Arzt sagt, dass mein Detective hier drinnen ist. Ich sehe aber nur Sie.« »Ich habe nie behauptet, ein Detective zu sein. Ich habe gesagt, dass ich zur Abteilung gehöre. Der Rest ist eine Unterstellung.«
     
    Er schüttelte den Kopf. Seine schwarzen Haare reichten doch tatsächlich bis an die Ohren. Er war längst fällig für den Friseur. »Wenn Sie hier Polizei spielen, warum schreien Sie dann den Uniformierten nicht an, warum er die Tür verlassen hat?«
     
    Ich lächelte zu ihm hinauf. »Ich dachte, das überlasse ich Ihnen. Ich nehme an, er weiß, dass er nicht brav gewesen ist.« »Dafür habe ich schon gesorgt«, sagte Dolph.
     
    Er blieb an der Tür stehen. Ich blieb auf meinem Stuhl sitzen. Es war mir gelungen, nicht die Pistole zu ziehen, als er hereinkam. Darüber war ich froh. Er musterte mich auch so schon

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