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Anita Blake 07 - Dunkle Glut

Anita Blake 07 - Dunkle Glut

Titel: Anita Blake 07 - Dunkle Glut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laurell K. Hamilton
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Hinsicht erschüttert.
     
    Sie beugte ihre Einsachtundsiebzig herab, um durch das Fenster an mir vorbei zu spähen. »Hallo, Larry.« Ihr Lächeln war echt. Ihre Augen leuchteten. Ich konnte die Wogen der Lust, wenn nicht Liebe spüren, die warm und verwirrend zu ihm hinüberströmten.
     
    Larrys Gesicht war inzwischen milchweiß, und die Sommersprossen sahen aus wie braune Tintenspritzer. Er wandte ihr seine großen blauen Augen zu, und wie er sie ansah gefiel mir gar nicht. Ich war mir nicht sicher, ob bei Larry nur Lust im Spiel war. Bei Reynolds vielleicht auch nicht, aber um ihre Gefühle machte ich mir nicht so große Sorgen wie um Larrys.
     
    »Detective Reynolds«, sagte er. War es Einbildung oder klang seine Stimme ein bisschen tiefer als sonst? Wohl doch nicht.
     
    »Larry.« Der Name kam mit allzu viel Wärme. »Wo sollen wir parken?«, fragte ich. Sie richtete ihre hellbraunen Augen auf mich, als hätte sie ganz vergessen, dass ich da war. »Irgendwo da hinten.« »Prima.«
     
    Sie trat vom Wagen zurück und ließ mich einparken, aber ihre Augen ruhten auf Larry. Vielleicht war es doch mehr als Lust. Verdammt.
     
    Wir stellten den Wagen ab. Larry schnallte sich behutsam los und zog Grimassen. An der Tankstelle hatte ich ihm die Tür aufgemacht.
     
    »Soll ich an die Tür kommen?«
     
    Er drehte sich steif auf seinem Sitz und versuchte, den Oberkörper nicht zu bewegen. Als er die Hand am Türgriff hatte, hielt er inne. Er keuchte. »Ja, bitte.«
     
    Ich hätte mir aus reiner Dickköpfigkeit selbst aufgemacht. Larry war wirklich der Klügere von uns beiden.
     
    Ich hielt ihm die Tür auf und reichte ihm eine Hand. Ich zog, er stemmte mit den Beinen, und wir brachten ihn zum Stehen. Er wollte sich vor Schmerzen zusammenkrümmen, doch dadurch wurden sie nur schlimmer. Schließlich richtete er sich so gerade wie möglich auf, stützte sich am Jeep ab und versuchte zu atmen. Schmerzen können einem den Atem rauben.
     
    Plötzlich war Reynolds bei uns. »Was ist los?« »Erzählen Sie es ihr. Ich gehe zu Dolph.« »Klar«, sagte Larry gepresst. Er hätte ins Bett gehört, betäubt mit Schmerzmitteln. Vielleicht war er doch nicht so viel klüger als ich.
     
    Es war nicht schwer, Dolph zu finden. Pete McKinnon stand bei ihm. Es war, würde ich auf zwei Berge zuhalten.
     
    Dolphs dunkler Anzug sah frisch gebügelt aus, das weiße Hemd unzerknittert, der Krawattenknoten saß am Kragen. Offensichtlich war er noch nicht lange draußen in der Hitze. Selbst Dolph schwitzte.
     
    »Anita«, sagte er. »Dolph.« »Ms Blake, schön, Sie wiederzusehen«, sagte McKinnon. Ich lächelte. »Schön, dass sich jemand darüber freut.« Falls Dolph den Wink verstand, so ging er zumindest nicht darauf ein. »Alle warten auf Sie.«
     
    »Dolph war immer einer, der nicht viel Worte macht«, sagte McKinnon. Ich grinste ihn an. »Gut zu wissen, dass es nichts Persönliches ist.« Dolph sah uns stirnrunzelnd an. »Wenn ihr beide fertig seid, wartet Arbeit auf uns.«
     
    McKinnon und ich grinsten uns an und folgten Dolph über die nasse Straße. Ich war froh, meine Nikes wieder anzuhaben. Ich konnte mindestens so gut laufen wie die Männer.
     
    Ein großer, dünner Feuerwehrmann mit einem grauen Schnurrbart sah mir zu, wie ich die Straße überquerte. In dieser Julihitze trug er Helm und Mantel. Vier andere hatten sich bis aufs T-Shirt und ihre gummiartigen Hosen ausgezogen. Jemand hatte sie mit Wasser abgespritzt. Sie sahen aus wie die Werbeaktion einer Bizeps-Show mit nassen T-Shirts. Sie tranken Gatorade und Wasser, als hinge ihr Leben davon ab.
     
    »Ist hier ein Gatorade-Truck vorbeigekommen oder gehört das zu einem geheimnisvollen Löschritual?«, fragte ich.
     
    »Es ist verdammt heiß bei einem Brand und in voller Montur«, antwortete McKinnon. »Man trocknet aus. Darum Wasser und Elektrolyte, damit man bei der Hitze nicht ohnmächtig wird.«
     
    »Aha«, machte ich.
     
    Der Feuerwehrmann, der den Schlauch aufgerollt hatte, kam zu uns herüber. Ein zierliches dreieckiges Gesicht schaute unter dem Helm hervor. Klare graue Augen begegneten meinem Blick. Ihre Körperhaltung und die Art, wie sie das Kinn hob, wirkten herausfordernd. Ich kannte die Symptome. Ich pflegte meinen eigenen monumentalen Groll. Mir war, als müsste ich mich entschuldigen, weil ich sie für einen Mann gehalten hatte, aber ich tat es nicht. Das wäre beleidigend gewesen.
     
    McKinnon stellte mich dem großen Mann vor. »Das ist Captain

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