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Anita Blake 07 - Dunkle Glut

Anita Blake 07 - Dunkle Glut

Titel: Anita Blake 07 - Dunkle Glut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laurell K. Hamilton
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hätte liebend gern eine zum Vorzeigen.
     
    »Anita Blake, Larry Kirkland. Wir möchten zu Sergeant Storr. « Der Polizist betrachtete stirnrunzelnd mein Kärtchen. »Ich muss das erst klären.« Ich seufzte. »Gut, wir warten.«
     
    Der Mann machte sich auf den Weg zu Dolph, und wir warteten.
     
    »Sonst haben Sie sich immer herumgestritten«, sagte Larry. Ich zuckte die Achseln. »Sie tun nur ihre Arbeit.« »Seit wann hält Sie das davon ab?« Ich sah ihn an. Er lächelte, was ihn vor der patzigen Antwort rettete, die mir schon auf der Zunge lag. Außerdem war es schön, ihn über irgendetwas lächeln zu sehen. »Ich werde eben reifer - ein bisschen. Na und?«
     
    Das Lächeln wuchs sich zu einem Grinsen aus, einem reichlich dreckigen Grinsen. Er sah aus, als würde er sich etwas furchtbar Lustiges verkneifen. Nur dass ich das wahrscheinlich überhaupt nicht lustig finden würde.
     
    »Ist das, weil Sie in Jean-Claude verliebt sind, oder kommt das vom regelmäßigen Sex?« Ich lächelte süß. »Da wir gerade von regelmäßigem Sex sprechen: Wie geht es Detective Tammy?« Jetzt wurde er rot. Ich war glücklich.
     
    Der Polizist kam zu uns zurück, im Schlepptau Detective Tammy Reynolds. Wie war doch das Leben gut zu mir. »Na, wenn das nicht Ihre kleine Zuckerschnecke ist.«
     
    In dem Moment entdeckte auch Larry sie. Die Röte steigerte sich zu einer Glut, die seine Haarfarbe übertraf. Er riss die blauen Augen auf und schien schlecht Luft zu kriegen. Den Ruß hatte er sich abgewischt, sonst hätte er wieein großer Bluterguss ausgesehen. »Sie werden doch nichts sagen, Anita? Tammy mag es nicht, wenn man sie neckt.« »Wer mag das schon?«
     
    »Es tut mir leid«, sagte er ziemlich hastig. »Ich entschuldige mich. Es wird nie wieder vorkommen. Bitte bringen Sie mich nicht vor ihr in Verlegenheit.« »Würde ich Ihnen das jemals antun?« »Und wie«, sagte er. »Bitte, tun Sie es nicht.« Die beiden waren fast bei uns. »Ärgern Sie mich nicht, dann ärgere ich Sie auch nicht«, flüsterte ich. »Abgemacht«, sagte er.
     
    Ich kurbelte die Scheibe herunter und lächelte. »Detective Reynolds, wie schön, Sie zu sehen.«
     
    Reynolds runzelte die Stirn, weil ich es selten schön fand, sie zu sehen. Sie war eine Hexe und der erste Detective mit übernatürlichen Fähigkeiten, die über das Hellsehen hinausgingen. Sie war jung, gescheit, strahlend und versuchte ein bisschen zu angestrengt, meine Freundin zu sein. Sie fand es ja sooo faszinierend, dass ich Tote erweckte. Sie wollte alles darüber wissen. Ich war noch keiner Hexe begegnet, die mir das Gefühl gab, ein abgedrehter Spinner zu sein. Die meisten Hexen waren nette verständnisvolle Seelen. Vielleicht lag es daran, dass Reynolds eine christliche Hexe war, ein Mitglied der Erlösungsjünger, einer Sekte, die auf die Gnostiker zurückging und fast jede magische Fähigkeit willkommen hieß. Während der Inquisition wurden sie fast ausgerottet, weil ihre Überzeugung es nicht erlaubte, ihr Licht unter den Scheffel zu stellen, aber sie existierten weiter. Fanatiker schaffen das immer irgendwie.
     
    Reynolds war groß und schlank, hatte glatte, braune, schulterlange Haare und Augen, die ich als haselnussbraun bezeichnet hätte, die sie aber grün nannte. Graugrün mit einem großen Kranz Hellbraun um die Pupille. Katzen haben grüne Augen. Menschen selten. Sie hatte versucht, sich mit mir anzufreunden, und als ich ihr nichts über Totenerweckungen erzählen wollte, hatte sie sich Larry zugewandt. Er war zuerst zurückhaltend gewesen, aus den gleichen Gründen wie ich, aber mir hatte sie auch keinen Sex angeboten. Das gab Larry den entscheidenden Schubs in ihre Arme.
     
    Ich hätte mich über seine Wahl beschwert, wenn ich nicht im Glashaus gesessen hätte. Mich störte nicht die Hexe an ihr oder die Polizistin, sondern der religiöse Fanatismus. Doch wenn man das Bett mit einer wandelnden Leiche teilte, konnte man kaum über Auswahlkriterien zanken. Ich lächelte sie süß an.
     
    Reynolds Stirnfalten vertieften sich. Ich hatte mich noch nie wirklich gefreut, sie zu sehen. »Freut mich auch, Anita.« Ihre Begrüßung war zurückhaltend, schien aber aufrichtig gemeint zu sein. Immer bereit, die andere Wange hinzuhalten. Was für ein braver kleiner Christ.
     
    Ich fragte mich manchmal, ob ich noch ein guter Christ war. Ich zweifelte nicht an Gott. Ich zweifelte an mir. Dass ich vorehelichen Sex mit einem Vampir hatte, hatte meinen Glauben in vielerlei

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