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Anita Blake 07 - Dunkle Glut

Anita Blake 07 - Dunkle Glut

Titel: Anita Blake 07 - Dunkle Glut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laurell K. Hamilton
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als Chirurgenhandschuhen an den Fingern zu arbeiten. Ich setzte die Maske ab, und mein erster Atemzug an freier Luft war zu laut und zu lange. Ich schwitzte, und nicht nur vor Hitze.
     
    Ich hatte mir die Browning eingesteckt. Mein Anzug hatte genug Taschen, um ein halbes Dutzend Waffen aufzunehmen. In einer Behelfstasche auf dem Rücken trug ich die abgesägte Schrotflinte aus meiner Vampirausrüstung. Ja, die sind verboten, aber Dolph und ich hatten mal einen Einsatz gehabt, wo wir im Leichenschauhaus einen frisch aufgestandenen Vampir überwältigen mussten. Solche Vampire sind wie PCP-Süchtige: unempfindlich gegen Schmerzen und viel stärker als gewöhnlich. Eine Streitmacht der Hölle mit zwei spitzen Zähnen. Ich zeigte ihm die Schrotflinte, bevor wir reingingen. Er gab sein Okay. Am Ende hatten wir zwei tote Wachmänner und einen toten Polizisten, die auf dem ganzen Flur verteilt lagen. Wenigstens hatten Dolph und seine Leute jetzt Silbermunition. Aber damals waren er und Zerbrowski fast draufgegangen, was den Antrag dann etwas beschleunigte. Ich schenkte ihm zu Weihnachten eine Schachtel Patronen, bevor sie sie offiziell bekamen. Ich wollte sie einfach nicht verbluten sehen, nur weil sie die falsche Munition hatten.
     
    Ich hatte mir meine Messer mit den Armscheiden in die Tasche gesteckt. Nackte Klingen in einem luft- und wasserdichten Anzug zu tragen schien keine gute Idee zu sein. Wenn ich beide Pistolen verlor und mich erst durch den Anzug zu den Messern durchfummeln musste, wären wir wahrscheinlich sowieso hinüber. Es hatte keinen Zweck, sich damit zu belasten. Mein Silberkreuz hing über dem Anzug. Es war das beste Abschreckungsmittel gegen Babyvampire, das ich hatte. Sie konnten sich an einem blanken Kreuz nicht vorbeizwingen, nicht wenn seine Wirkung vom Glauben des Trägers verstärkt wurde. Mir war nur einmal ein Vampir begegnet, der sich trotz des lodernden Kreuzes auf mich gestürzt hatte, und der war jetzt tot. Seltsam, wie viele so endeten. Tucker kam zu mir. »Ich werde Ihnen helfen, die Atemmaske richtig anzulegen.«
     
    Ich schüttelte den Kopf. »Lassen Sie mich. Je später ich sie aufsetze, desto besser für mich.«
     
    Sie leckte sich über die Lippen und wollte etwas erwidern, stockte, dann fragte sie: »Ist alles in Ordnung?«
     
    Normalerweise hätte ich das bejaht, aber sie mussten sich auf mich verlassen können, ihr Leben hing vielleicht davon ab. Wie viel Angst hatte ich? Angst jedenfalls. »Nicht so ganz«, antwortete ich. »Sie haben Klaustrophobie, stimmt's?«, sagte sie.
     
    Ich musste ein überraschtes Gesicht gemacht haben, denn sie sagte: »Viele Leute wollen zur Feuerwehr, aber mitten in einem brennenden Haus mit der Atemmaske vor dem Gesicht und von dichtem Rauch umgeben, dass man nicht die Hand vor Augen sehen kann, da möchte man dieses Problem nicht haben.«
     
    Ich nickte. »Das kann ich verstehen.«
     
    »Bei einem Teil unserer Ausbildung bekommen wir die Augen verbunden und müssen mit der Ausrüstung umgehen, als wäre die Welt hinter Rauch verschwunden. Da merkt man, wer mit Enge nicht zurechtkommt.«
     
    »Ich könnte den Anzug ohne das Atemgerät aushalten. Es ist die Kombination von Anzug und Atemgeräusch. Ich hatte kurz nach der Collegezeit mal einen Tauchunfall.«
     
    »Werden Sie zurechtkommen?« Kein Vorwurf, nur Aufrichtigkeit. Ich nickte. »Ich lasse Sie nicht damit allein.« »Danach habe ich nicht gefragt«, sagte sie. Wir blickten uns an. »Geben Sie mir ein paar Minuten. Ich hatte es mir nicht so vorgestellt. Aber es wird gehen.« »Sicher?« Ich nickte.
     
    Darauf sagte sie nichts mehr, ging nur ein Stück weg, damit ich mich zusammenreißen konnte.
     
    Wren hatte sich schließlich zu Fulton gesellt. Wren und Tucker kamen mit, weil sie Sanitäter waren und vielleicht gebraucht würden. Fulton wollte ich offen gestanden nicht bei mir haben, wenn es im Dunkeln gegen einen Haufen Vampire ging. Er war einfach zu verstört. Ich machte ihm keinen Vorwurf, aber als Rückendeckung wollte ich ihn trotzdem nicht haben. Natürlich würde ich mich selbst auch nicht dabeihaben wollen, wenn ich mir so ansah, wie ich schwitzte und Mühe hatte, ruhig zu atmen. Verdammt. Ich würde das hinkriegen. Ich musste die Situation bewältigen.
     
    Detective Tammy Reynolds schleppte sich ebenfalls in voller Montur heran. Einen so großen Anzug, dass Dolph hineingepasst hätte, hatten sie nicht, darum war sie mein Partner. Welche Freude. Ich konnte die anderen

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