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Anita Blake 07 - Dunkle Glut

Anita Blake 07 - Dunkle Glut

Titel: Anita Blake 07 - Dunkle Glut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laurell K. Hamilton
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mit meinem eigenen Körper machen kann.« Yvettes Stimme lenkte unsere Aufmerksamkeit von Warrick ab. Sie stand noch am selben Fleck und drückte Jasons Gesicht gegen ihre Beine. Sie war eine strahlend weiße Gestalt, mit Ausnahme ihrer Hand. Bis zum Ellbogen hatte grüne Fäulnis eingesetzt.
     
    Jason bemerkte es. Er fing an zu schreien, und sie riss das Halsband zu, bis er keinen Ton mehr herausbekam. Sie streichelte mit fauligen Fingern sein Gesicht und hinterließ eine zähe, dunkle, allzu plastische Spur.
     
    Jason wurde wild. Er zerrte an der Leine und sie riss an seinem Halsband, bis er rot im Gesicht wurde. Er kämpfte, um von ihr wegzukommen, und zappelte wie ein Fisch an der Angel. Er lief violett an und noch immer wollte er der fauligen Hand ausweichen.
     
    Jason brach zusammen. Er stand kurz vor der Bewusstlosigkeit. »Er hat die Freuden verwesenden Fleisches schon bei anderen Vampiren kennengelernt, nicht wahr Jason? Er hat ja solche Angst. Darum hat Padma ihn mir geschenkt.« Yvette näherte sich langsam dem ausgestreckt daliegenden Jason. »Ich bezweifle, dass sein Verstand auch nur eine Nacht übersteht. Ist das nicht köstlich?«
     
    »Das wirst du auf keinen Fall tun«, sagte ich. Ich nahm die Browning aus der Manteltasche, so dass sie sie sehen konnte. »Rühren Sie ihn nicht an.« »Ihr seid besiegt, Anita. Hast du das noch immer nicht kapiert?«, meinte sie.
     
    »Und wie besiegen Sie das?« Ich hob die Waffe und zielte auf sie. Jean-Claude fasste mich am Arm. »Steck sie weg, ma petite.« »Wir können ihr Jason nicht überlassen.«
     
    »Sie wird ihn nicht bekommen«, sagte er. Er blickte Yvette unverwandt an. »Jason ist mein. In jeder Hinsicht. Ich werde ihn nicht mit dir teilen, und es verstößt gegen die Regeln der Gastfreundschaft, dass du einem meiner Leute etwas antust, das dauerhafte Spuren hinterlässt. Seinen Verstand zu vernichten verstößt gegen die Gesetze des Rates.«
     
    »Padma findet das nicht«, erwiderte Yvette. »Du bist nicht Padma.« Jean-Claude glitt auf sie zu. Seine Macht flutete den Raum wie eisiges Wasser.
     
    »Du bist über hundert Jahre lang mein Spielzeug gewesen, Jean-Claude. Glaubst du wirklich, du kannst dich mir entgegenstellen?«
     
    Ich spürte, wie sie nach ihm schlug, aber sie traf auf Jean-Claudes Macht und konnte nichts ausrichten. Es war wie ein Schlag ins Leere. Jean-Claude schlug nicht zurück, er absorbierte ihre Kräfte.
     
    Er ging zu ihr, trat dicht an sie heran, und riss ihr die Leine aus der Hand. Sie fasste ihm mit der fauligen Hand ins Gesicht und verschmierte ekliges Zeug über seine Wange.
     
    Jean-Claude lachte, und es klang gallebitter. Es schmerzte, das mit anzuhören. »Ich habe dich von deiner schlimmsten Seite gesehen, Yvette. Du kannst mir nichts Neues mehr zeigen.«
     
    Sie ließ die Arme sinken und blickte ihn an. »Vor euch liegen noch andere Freuden. Padma und der Wanderer erwarten euch.« Sie wusste nicht, dass der Wanderer längst bei uns war. Willies Körper verhielt sich ruhig, um den Wanderer nicht zu verraten. Interessant.
     
    Yvette hielt die Hand hoch, und sie war wieder glatt und makellos. »Du bist besiegt, Jean-Claude. Du weißt es nur noch nicht.«
     
    Jean-Claude schlug sie mit einer blitzschnellen Bewegung, dass sie über den Boden kullerte und als unelegantes Bündel an der Wand landete. »Mag sein, Yvette, aber nicht von dir. Nicht von dir.« '
     
     
     

19
     
    Jean-Claude löste Jasons Fesseln und zog ihm das Halsband ab. Jason kauerte sich auf dem Boden zusammen. Er gab kleine Laute von sich, die tierisch klangen, und sehr erbarmenswert.
     
    Yvette hatte es wieder auf ihre Absätze geschafft und war gegangen. Warricks Genesung schritt voran, wenn man das so sagen konnte. Er saß aufrecht da, von seinen Körperflüssigkeiten durchnässt, aber seine Augen waren ungetrübt blau. Er sah unversehrt aus.
     
    Der Wanderer begab sich in Willies Körper zu Jean-Claude. »Du hast mich heute Nacht mehr als einmal beeindruckt.«
     
    »Das war keinesfalls meine Absicht, Wanderer. Das sind meine Leute, das ist mein Land. Ich schütze sie. Es ist kein Spiel.« Er brachte zwei Taschentücher zum Vorschein. Eins gab er mir. »Für deine Hand, ma petite.« Er fing an, Jason das Zeug aus dem Gesicht zu wischen.
     
    Ich blickte auf meine Hand. Blut tropfte stetig daran herab. Ich hatte gar nicht mehr daran gedacht, während ich Warrick beim Verwesen zusah. Manche Schrecken machen jeden Schmerz vergessen. Ich

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